Energieverbrauch sinkt 2009 drastisch / Rückgang stärker als beim BIP / Mehr Biokraftstoffe / Weniger Wind und Wasser
Geschrieben am 21-12-2009 |
Berlin, Köln (ots) - Der Energieverbrauch in Deutschland ist 2009 kräftig gesunken. Nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) lag der Verbrauch mit 13.281 Petajoule (PJ) (453,1 Mio. t SKE) um 6,5 Prozent unter dem des Vorjahres. Wesentlichen Einfluss auf den ungewöhnlich starken Abwärtstrend hatte die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Da energieintensive Grundstoffindustrien in besonderem Maße von der Konjunkturentwicklung betroffen waren, ging der Energieverbrauch stärker zurück als das Bruttoinlandsprodukt. Das erreichte Verbrauchsniveau ist das niedrigste seit Anfang der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts.
Der Verbrauch an Mineralöl verminderte sich 2009 um 5,8 Prozent und erreichte mit 4.595 PJ (156,8 Mio. t SKE) den niedrigsten Stand seit der deutschen Wiedervereinigung. Mit einem Anteil von 34,6 Prozent am Gesamtverbrauch blieb das Mineralöl dennoch der mit Abstand wichtigste Energieträger in Deutschland. Konjunkturbedingt sank die Nachfrage nach schwerem Heizöl, Chemiebenzin und Schmierstoffen sowie sonstigen Produkten um rund 2 Millionen Tonnen (Mio. t). Der Absatz von leichtem Heizöl verringerte sich um rund 14 Prozent und der Bedarf an Flugkraftstoffen lag mit fast 4 Prozent im Minus. Die Absatzentwicklung bei Otto- und Dieselkraftstoffen wurde geprägt durch die um knapp 50 Prozent erhöhte Beimischung von Bio-Kraftstoffen, die statistisch den erneuerbaren Energieträgern zugerechnet werden. Ohne Zumischung wäre der Absatz an mineralischen Kraftstoffen leicht angestiegen.
Der Erdgasverbrauch sank 2009 in Deutschland um 5,5 Prozent auf 2.887 PJ (98,5 Mio. t. SKE). Es verminderte sich sowohl die Nachfrage der Industrie wie auch der Einsatz in Kraftwerken. Die privaten Haushalte steigerten ihren Verbrauch leicht infolge der deutlich niedrigeren Temperaturen im ersten Quartal. Der Anteil des Erdgases am Gesamtenergieverbrauch stieg leicht auf 21,7 Prozent.
Die Steinkohle wurde 2009 von der wirtschaftlichen Entwicklung am stärksten getroffen. Der Verbrauch sank um rund 18 Prozent auf 1.474 PJ (50,3 Mio. t SKE). Der Einsatz von Steinkohle in Kraftwerken verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um knapp 13 Prozent, die Lieferungen an die Eisen- und Stahlindustrie sanken drastisch um über 30 Prozent. Der Wärmemarkt schloss ebenfalls mit einem Minus ab. Steinkohle deckte 2009 noch rund 11 Prozent des Energieverbrauchs in Deutschland.
Braunkohle trug mit 1.510 PJ (51,5 Mio. t SKE) knapp 3 Prozent weniger zur Energiebilanz 2009 bei. Dieser Rückgang entspricht in etwa dem Rückgang der Lieferungen an die Kraftwerke der allgemeinen Versorgung, an die über 90 Prozent der deutschen Braunkohlenförderung gehen. Der Anteil am Gesamtverbrauch stieg leicht auf 11,4 Prozent.
Die Stromerzeugung aus Kernkraft sank um knapp 10 Prozent auf 1.467 PJ (50,1 Mio. t SKE). Kernkraft deckt damit ebenfalls rund 11 Prozent des Gesamtbedarfs an Energieträgern in Deutschland.
Die Wasserkraftwerke (ohne Pumpspeicher) produzierten 2009 rund 7 Prozent weniger Strom. Die Stromerzeugung der Windkraftanlagen sank um etwa 8 Prozent. Insgesamt konnten die erneuerbaren Energien ihren Beitrag zur Deckung des Energieverbrauchs in Deutschland um knapp einen Prozentpunkt erhöhen. Sie decken jetzt etwa 9 Prozent des gesamten Energiebedarfs. 2009 ergaben sich Zuwächse vor allem aus der Biomasse, der Photovoltaik und den Biokraftstoffen.
Grafiken zur Meldung sind auf der Seite http://www.ag-energiebilanzen.de/viewpage.php?idpage=7 verfügbar.
Originaltext: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/53343 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_53343.rss2
Pressekontakt: Uwe Maaßen Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V. c.o. DEBRIV - Bundesverband Braunkohle Postfach 40 02 52 50832 Köln Max-Planck-Straße 37 50858 Köln
T +49 (0)2234 1864 (0) 34 F +49 (0)2234 1864 18 mailto: Uwe.Maassen@braunkohle.de
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