Rheinische Post: Glauben ist keine Frage der Steuern Kommentar Von Lothar Schröder
Geschrieben am 22-12-2009 |
Düsseldorf (ots) - Wie einfach das klingt, wie edel und gerecht - eine Ethik-Steuer für alle! Also selbst für diejenigen, die mit Kirche nichts zu tun haben, aber munter deren Einrichtungen in Anspruch nehmen. Wer eine solche Steuer reklamiert, hat nicht verstanden, was Kirchensteuer ihrem Wesen nach ist - nämlich ein Mitgliedsbeitrag, der mit Hilfe des Staates erhoben wird. Diese Steuer ist so auch ein Bekenntnis zur Glaubensgemeinschaft und zugleich eine historisch bedingte, deutsche Errungenschaft: Mit ihr wird die Eigenständigkeit der Kirchen in einem säkularen Staat gewahrt. Stattdessen würde unter dem Deckmäntelchen der so herzlich klingenden Ethik nur eine neue Sozialsteuer erwachsen, die entrichtet werden muss und die damit keinerlei Bewusstsein für die Solidar- und Glaubensgemeinschaft weckt. Niemand verlässt seine Kirche wegen der Steuer in der monatlichen Höhe eines Restaurantbesuchs. Die Kirche verlässt man, weil die Bindung an die Gemeinde und der Glaube an die Botschaft verlorenging. Erst dann wird der Mitgliedsbeitrag zu einem weiteren Argument des Austritts. Gottlob lässt sich in Glaubensfragen nichts über Steuern regeln; wohl aber über attraktive, lebendige, offene Kirchen. Darin liegt der Wert dieser Debatte: Sie formuliert einen Arbeitsauftrag an die Kirchen, nicht an Finanzexperten.
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