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Südwest Presse: Kommentar zum Thema Sicherheit

Geschrieben am 28-12-2009

Ulm (ots) - Schnüffeln hilft bisweilen. Seit gestern wissen wir:
Mit Hilfe eines banalen Spürhundes hätte der Nigerianer, der versucht
haben soll, ein Flugzeug im Landeanflug auf Detroit zu sprengen, vor
Besteigen der Maschine aus dem Verkehr gezogen werden können. Der
Mann war den Behörden namentlich bekannt und als gefährlich
eingestuft. Die Warndatei nahm wohl niemand zur Kenntnis und ein
Sprengstoffschnüffler war auch nicht da.
Dass sich etliche der bewährten Sicherheitsdenker nicht umgehend mit
weitreichenden Verschärfungswünschen zu Wort gemeldet haben, mag am
derzeit fehlenden Wahlkampf ebenso liegen wie am Skiurlaub.
Vielleicht ist die verbale Zurückhaltung auch der Erkenntnis
geschuldet: Gesetze, die die Bevölkerung beruhigen sollen, kosten so
gut wie nichts, mehr Polizeipräsenz an den Flughäfen schon. Dass es
daran mangeln könnte, hat der Attentatsversuch in peinlicher Weise
gezeigt. Also besser schweigen und abwiegeln: Eine Aufstockung der
Polizei sei nicht nötig. Stattdessen dreht sich die Diskussion in
bewährter Manier um die Aufrüstung mit Ganzkörperscannern, die selbst
in Teilen der Polizei abgelehnt werden, und einen besseren
Datenaustausch der Behörden.
Sicher an diesen Vorschlägen ist nur der Verdienst der Hersteller der
Systeme und der Protest der Datenschützer, die beklagen, dass
Millionen Passagiere präventiv in Datenbanken erfasst werden,
potenzielle Attentäter aber durch die Maschen des Netzes schlüpfen.
Weil niemand die Daten zu Rate zieht. Oder weil ein Schnüffler fehlt.
Mit solch banalen Methoden kann sich freilich kein Politiker
profilieren. So besehen ist die Debatte auf den Hund gekommen.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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