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RNZ: "Chinas Regeln" - Kommentar der Rhein-Neckar-Zeitung Heidelberg zur Exekution des Briten Akmal Shaikh in China.

Geschrieben am 29-12-2009

Heidelberg (ots) - China macht aus der genauen Zahl der
Exekutionen ein Staatsgeheimnis. Und doch ist ungefähr bekannt: 5000
Hinrichtungen im Jahr, mehr als 10 Opfer jeden Tag, über 80 Prozent
aller Exekutionen weltweit finden hinter der Chinesischen Mauer des
Schweigens statt. Mit dem Briten Akmal Shaikh hat dieses Unrecht nun
ein Gesicht bekommen.
Welche der internationalen Schätzungen nun stimmt, ist unerheblich.
China, in dem das einzelne Leben im Vergleich zum Gesamtprojekt noch
nie viel gezählt hat, ist einsamer Weltmeister im staatlich
legitimierten Töten. So kann man die Utopie der harmonischen
Gesellschaft auch aufrecht erhalten: Wer stört, wer nicht mitmacht,
wer nicht ins Bild passt, der wird weggesperrt oder gar bei
Gelegenheit erschossen oder totgespritzt.
Man muss zynisch werden oder verzweifeln ob der Perspektive, dass
dieses China bereits als "global player" des neuen Jahrhunderts in
den Startlöchern steht. Denn der Westen, der kann sich schon mal an
seine Hilflosigkeit gewöhnen. Davon abgesehen, dass für die tausenden
namenlosen Opfer jährlich niemand ein internationales Gnadengesuch
einreicht, hat dieses im Fall des geistig verwirrten Shaikh auch
nichts genützt. Die bittere Wahrheit: Die wirtschaftliche
Liberalisierung im Reich der Mitte führt nicht zwangsläufig zur
Demokratisierung nach westlichem Gusto. China macht seine eigenen
Regeln.

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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