Neue OZ: Kommentar zu China / Menschenrechte / Urteil / Hinrichtung
Geschrieben am 29-12-2009 |
Osnabrück (ots) - Zentrum von Erde und Universum
Gnadengesuch abgelehnt, Giftspritze angesetzt: Chinas Justizwesen kennt kein Pardon - weder bei den eigenen Landsleuten noch im tragischen Fall des Briten, der sich des Drogenschmuggels schuldig gemacht haben soll. Da mögen Premier Brown in London oder die EU in Brüssel noch so sehr protestieren: Die aufstrebende Weltmacht fühlt sich längst stark genug, um Kritik aus dem Ausland schroff und erbost als Einmischung in die inneren Angelegenheiten zurückzuweisen.
Die kurze Phase ist bereits wieder Geschichte, in der sich die Führung in Peking Vorträge von europäischen und amerikanischen Politikern über Menschenrechte und Demokratie geduldig anhörte, um im Gegenzug Hilfsgelder, Marktzugänge und technisches Know-how zu erhalten. Die kommunistische Führung mit dem Hang zum Turbokapitalismus schickt sich nun an, das Weltbild der chinesischen Kaiser zu kopieren, die sich stets als Zentrum von Erde und Universum ansahen.
Belehrungen aus dem Ausland über besseren Klimaschutz oder Umgang mit Dissidenten werden vor diesem Hintergrund schlicht als Beleidigung aufgefasst. Das Reich der Mitte mit über einer Milliarde Menschen erstarkt nicht nur unaufhörlich, wirtschaftlich wie kulturell. Es strotzt auch vor Nationalbewusstsein. Kurz: USA und EU sollten gewarnt sein.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: 0541/310 207
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