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Neue OZ: Kommentar zu USA / Kunst

Geschrieben am 04-01-2010

Osnabrück (ots) - Wie im Märchen der Kunst

Ihre Geschichte klingt wie ein Zaubermärchen des Erfolgs. Und ihre
Bilder sehen wie berühmte Gemälde aus, die alle in Museen hängen und
deshalb nicht mehr verkäuflich sind. Carmen Herrera liefert dem
Kunstmarkt, was er braucht: frische Ware mit der unwiderstehlichen
Aura einer eben wiederentdeckten Avantgarde. Damit gewinnt man
Käufer.

Die Geschichte der alten Dame erneuert aber auch den Traum aller
Künstler. Und der handelt von dem Wunsch nach später Anerkennung der
eigenen Leistung. Gibt es sie also, die Gerechtigkeit des
Kunstsystems? Natürlich nicht.
Carmen Herreras Geschichte erinnert wenigstens daran, dass nicht
immer die Jugend zählt, dass der Rhythmus rastloser Innovation
manchmal auch von überraschendem Umkehrschub gebremst wird. Das nennt
man dann Alterskarriere. Die zeitgenössische Kunst kennt sie, gerade
bei den Frauen. Ob Louise Bourgeois, Maria Lassnig oder nun eben
Carmen Herrera - betagte Damen überraschen uns mit schöpferischer
Spannkraft. Freuen wir uns darüber. Und gönnen wir den Galeristen
Herreras Bilder mit dem Charme von gestern.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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