Westfalenpost: Grüße an die Kanzlerin
Geschrieben am 06-01-2010 |
Hagen (ots) - FDP und CSU streiten - Merkel schaut zu Von Jörg Fleischer So ganz haben sich FDP und CSU eben doch noch nicht an die Regierungsverantwortung im Bund gewöhnt. Jedenfalls machen die beiden Koalitionäre ganz den Eindruck. Ihr politischer Aufgalopp ins neue Jahr stand ganz im Zeichen gegenseitiger Vorhaltungen. Wenn die Treffen von Liberalen und Christsozialen in Stuttgart und Kreuth eine Botschaft haben, dann diese: so recht gefestigt ist diese schwarz-gelbe Koalition noch nicht. Sie bietet ihren Gegnern jede Menge Angriffsfläche. Steinbach, Steuern und Afghanistan, so lauten die zentralen Streitthemen der Koalition. Und die Kanzlerin lässt die Zügel schleifen. Zu Merkels Führungsschwäche passt das übertriebene Selbstbewusstsein, das ihre beiden Juniorpartner gestern zur Schau stellten. Mit freundlichen Grüßen an die Kanzlerin. Seehofer ruft das "Jahrzehnt der Erneuerung" aus - doch der CSU-Chef weiß nur zu gut, dass es vor allem seine Partei ist, die sich modernisieren muss. Westerwelle proklamiert die "geistige, politische Wende" - geht es nicht eine Nummer kleiner? In diesen Spuren Kohls sollte der Vorsitzende der Liberalen nicht wandeln. Die Gefahr, dass er an Halt verlieren könnte, ist groß. So waren viel Bellen, viel Grollen, viel Theaterdonner aus dem Süden der Republik zu hören. Doch die Probleme der schwarz-gelben Koalition in Berlin werden bleiben.
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