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Baukonjunktur zum Jahreswechsel 2009/2010: Bauindustrie weiter skeptisch - Bauumsätze werden 2010 um 1,5 % sinken, trotzdem bleibt Beschäftigung stabil

Geschrieben am 07-01-2010

Berlin (ots) - Die Impulse aus den beiden Konjunkturprogrammen des
Bundes werden auch 2010 nicht ausreichen, um die Einbußen im
Wirtschaftsbau auszugleichen. Wie der Präsident des Hauptverbandes
der Deutschen Bauindustrie Dipl.-Ing. Herbert Bodner vor der Berliner
Wirtschaftspresse mitteilte, rechnet der Hauptverband für 2010 mit
einem weiteren Umsatzrückgang, der sich allerdings auf nominal 1,5 %
abschwächen wird (2009: - 4 %). Die deutsche Bauwirtschaft habe damit
gute Chancen, auch das zweite Jahr der Wirtschaftskrise mit einem
"blauen Auge" zu überstehen. Die Sorge des Verbandes richte sich
heute eher auf das Jahr 2011; es sei nicht auszuschließen, dass die
Konjunkturprogramme Ende 2010 auslaufen würden, ohne dass der
Wirtschaftsbau bereits die konjunkturelle Talsohle verlassen hätte.
Bodner: "Das dritte Jahr der Wirtschaftskrise könnte zum eigentlichen
Krisenjahr der deutschen Bauwirtschaft werden."

Vor allem für den deutschen Wirtschaftsbau sei eine konjunkturelle
Trendwende noch in weiter Ferne, befürchtet Bodner. Zwar habe sich
die Auslastung der Kapazitäten im Verarbeitenden Gewerbe etwas
verbessert; der Erholungsprozess sei jedoch noch nicht so weit
fortgeschritten, dass wieder mit Erweiterungsinvestitionen und damit
neuen Bauaufträgen zu rechnen sei. Die Bauindustrie bleibt deshalb
skeptisch, ob der Wirtschaftsbau schon 2010 wieder Tritt fassen wird;
sie erwartet - auch mit Blick auf eine sich möglicherweise
verschärfende "Kreditklemme" - für 2010 einen weiteren Umsatzrückgang
von nominal 12 % (2009: - 10 %).

Dagegen habe sich die Konjunktur im Wohnungsbau im ersten Jahr der
Wirtschaftskrise als "überraschend robust" erwiesen, stellte Bodner
fest. Im Wohnungsneubau zeichne sich die seit langem erwartete
"Bodenbildung" ab. Für 2010 sei erstmals seit 2006 wieder mit einem
Zuwachs der Wohnungsfertigstellungen zu rechnen - und zwar auf
145.000 Einheiten. Dagegen hätten sich die Baumaßnahmen im
Wohnungsbestand schon 2009 positiv entwickelt. Die Kreditanstalt für
Wiederaufbau (KfW) könne für ihr CO2-Gebäudesanierungsprogramm eine
positive Förderbilanz ziehen: Bis Ende November 2009 seien Kredite im
Umfang von 8,1 Mrd. Euro für 546.000 Wohneinheiten zugesagt worden;
das seien doppelt so viele Zusagen bzw. Förderfälle wie im
entsprechenden Vorjahreszeitraum. Für 2010 erwarte die Bauindustrie
eine Stabilisierung des Wohnungsbaus auf niedrigem Niveau, vielleicht
sogar ein Umsatzplus von 1 % (2009: - 5,5 %).

Dank der Konjunkturprogramme des Bundes sei der Öffentliche Bau
die einzige Bausparte, die nicht nur 2009, sondern auch 2010 mit
einem Umsatzplus rechnen könne, erklärte Bodner. Beide Programme
hätten zweifellos konjunkturstabilisierend gewirkt, auch wenn große
Teile der Programme am Bauhauptgewerbe und dort insbesondere an den
größeren und den mittelständischen Unternehmen vorbeigegangen seien.
Für 2010 erwartet der Hauptverband dennoch ein Umsatzplus von 8 %
(2009: + 5 %).

Trotz der konjunkturellen Schwäche hätten die Beschäftigten des
deutschen Bauhauptgewerbes bislang nicht um ihre Arbeitsplätze
fürchten müssen, erklärte Bodner. Obwohl Produktion und Umsätze
zurückgegangen seien, hätten die Unternehmen ein Beschäftigungsniveau
von 700.000 Mitarbeitern gehalten. Auch für das Jahr 2010 sei die
Branche optimistisch, dass es - wenn überhaupt - nur zu einem
geringfügigen Beschäftigungsabbau komme.

Auch im Internet abrufbar: www.bauindustrie.de

Originaltext: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/24058
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_24058.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann
Funktion: Stellv. Hauptgeschäftsführer und
Leiter der Hauptabteilung Volkswirtschaft,
Information und Kommunikation
Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189
E-Mail: Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de


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