Südwest Presse: Kommentar zum Todesfall Oury Jalloh
Geschrieben am 07-01-2010 |
Ulm (ots) - Nun müssen die Richter in Magdeburg im Fall des 2005 verbrannten Asylbewerbers Oury Jalloh noch einmal ran. Das ist gut so. Nicht, um die angeklagten Polizisten zwingend ins Gefängnis zu schicken, sondern um klarzumachen, worum es vor Gericht auch geht: Ein Verfahren so zu beenden, dass am Ende nicht der Verdacht haften bleibt, etwas sei nicht mit rechten Dingen zugegangen. Strafverfahren fördern nicht in jedem Fall die Wahrheit zu Tage. Sie sind ein Versuch, sich ihr, was man auch immer darunter verstehen mag, so weit wie möglich anzunähern. Das hat der Richter, der den Fall Jallo verhandelt und die Polizisten freigesprochen hat, wohl redlich versucht. Zu sagen, es sei ihm nicht gelungen, ist ein bemerkenswert ehrliches Eingeständnis in die begrenzten Möglichkeiten menschlichen Handelns vor Gericht. Und im Zweifel für den Angeklagten zu entscheiden, ist ein Gebot des Rechtsstaats, das verhindert, dass nicht Recht, sondern Empörung gesprochen wird. Dass ein Asylbewerber in Polizeigewahrsam gefesselt verbrennt - in diesem tragischen Vorfall sind gleich mehrere Elemente verbunden, die in vielen Köpfen die Vorstellung rassistisch motivierter Polizeigewalt wachrufen. Ein ungutes Bild, gerade in Deutschland. Es aufzuklären und gegebenenfalls zu korrigieren, ist einen zweiten Anlauf des Landgerichts Magdeburg wert. Im Interesse der Hinterbliebenen ebenso wie der Polizei.
Originaltext: Südwest Presse Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2
Pressekontakt: Südwest Presse Lothar Tolks Telefon: 0731/156218
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
245325
weitere Artikel:
- Ostthüringer Zeitung: Kommentar Ostthüringer Zeitung, Gera Gera (ots) - Ostthüringer Zeitung Gera zu DGB Kanzlerin Merkel wird nicht ewig dazu schweigen können, dass ihrem Koalitionspartner FDP als hervorstechendste Ambition diese angedichtet wird: nach und nach die Errungenschaften der Sozialen Marktwirtschaft abräumen zu wollen. Der DGB hat gestern Folterwerkzeuge gezeigt. Sollte er sie wirklich anwenden, täte es dieser Regierung noch richtig weh. Originaltext: Ostthüringer Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/74527 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_74527.rss2 mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zum Fall Jalloh Halle (ots) - Der Prozess um den qualvollen Tod des Schwarzafrikaners Oury Jalloh wird neu aufgerollt. Die Karlsruher Richter haben mit ihrer Entscheidung ein Zeichen gesetzt: Wo es Ungereimtheiten gibt, müssen alle rechtsstaatlichen Mittel genutzt werden, um den Dingen auf den Grund zu gehen. Und wenn in einer Dessauer Polizeizelle ein gefesselter Asylbewerber den Flammentod stirbt, ohne dass juristisch jemand dafür zur Verantwortung gezogen wird - dann gibt es diese Ungereimtheiten, viel Raum für Spekulationen und politische Gedankensprünge. mehr...
- Neue Westfälische: Neue Westfälische (Bielefeld): Asylbewerber verbrennt im Polizeigewahrsam Unseliger Korpsgeist HUBERTUS GÄRTNER Bielefeld (ots) - Der qualvolle Tod des Asylbewerbers Oury Jalloh muss noch einmal vor Gericht verhandelt werden. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) entschieden. Er hob den Freispruch gegen einen Polizisten auf. Menschenrechtsorganisationen erhoffen sich nun doch noch eine späte Aufklärung der Tragödie. Ob sie tatsächlich umfassend erfolgen kann, steht aber in den Sternen - sogar der BGH hegt diesbezüglich ernste Zweifel. Schuld daran tragen vor allem die beteiligten Polizeibeamten. Sie haben in diesem Fall einen unseligen Korpsgeist mehr...
- Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Koalitionsgipfel: Bielefeld (ots) - Kaum war die Nachricht über das für den 17. Januar geplante Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Dauerstreithähnen Guido Westerwelle und Horst Seehofer in der Welt, da waren die üblichen Beschwichtigungsfloskeln zu hören: Nein, das sei kein Krisengipfel, sondern reine Routine, spielte der bayerische CSU-Chef die Spitzenrunde herunter. Auf ungewollte Weise hat Seehofer sogar Recht: Zoff und Sticheleien sind derzeit Routine in der schwarz-gelben Koalition, die Krise ist Alltag. Vergiftet ist auch die nur vordergründig mehr...
- Landeszeitung Lüneburg: "Es ist bequem, einseitig zu sein" -- Nahost-Experte Henning Niederhoff über die Rolle Deutschlands im Konflikt um das Heilige Land Lüneburg (ots) - "Wer im Heiligen Land nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist" -- diesen Satz des früheren israelischen Premiermi"nis"ters Ben Gurion zitiert auch der Nahost-Experte Henning Niederhoff regelmäßig, wenn er über den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern spricht und schreibt. Weil dieser Konflikt kaum lösbar ist, wie Niederhoff meint, müsse man sich bemühen, "den Status quo lebbar" zu machen. Er rät auf beiden Seiten zur Realpolitik. Vordergründig geht es zwischen Israelis und Palästinensern um Land. Aber was ist mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|