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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Kulturhauptstadt Essen:

Geschrieben am 07-01-2010

Bielefeld (ots) - Als Kulturhauptstadt Europas misst sich Essen
2010 mit Istanbul. Das ist auf den ersten Blick so, als wenn in der
1. Fußball-Bundesliga der VfL Bochum gegen Bayern München spielt. Auf
der einen Seite die brodelnde Metropole am Bosporus, Schmelztiegel
der Kulturen auf der Grenze zwischen Orient und Okzident. Eine Stadt
mit grandiosen, weltberühmten Bauwerken wie der Hagia Sophia in ihren
Mauern.
Auf der anderen Seite Essen: Wenn Ausländer diese Stadt überhaupt
kennen, dann fallen ihnen vermutlich nur Kohle und Stahl ein. Eine
Region, geprägt durch Zechensterben und Arbeitslosigkeit. Graue Maus
kontra glitzernde Perle: Die Ausgangsbedingungen könnten also nicht
unterschiedlicher sein. Ist deshalb der Misserfolg für Essen
programmiert? Keineswegs! Denn entscheidend für den Erfolg einer
Kulturhauptstadt ist nicht die Zahl der Gäste aus dem Ausland.
Entscheidend sind die Auswirkungen auf die Infrastruktur in der
Region und auf das Selbstverständnis der Menschen.
Für 53 Städte und Gemeinden, in denen fünf Millionen Männer, Frauen
und Kinder leben, wird 2010 garantiert zum Erfolg. Das Programm zum
Hauptstadtjahr beschleunigt den Wandel des Ruhrgebietes vom Hochofen
der Vergangenheit zum Kulturzentrum der Gegenwart über
Nordrhein-Westfalen hinaus. Allein das Land NRW investierte gut 120
Millionen Euro in das Großprojekt. 50 Millionen davon stammen von der
EU. Das Geld leistet einen Beitrag dazu, das schon jetzt imposante
Kulturangebot der Region zu erhalten und noch auszubauen. Und das in
einer Zeit, in der die Kommunen unter dem Druck wegbrechender
Steuereinnahmen den Rotstift bei Theatern und Museen ansetzen.
Schon jetzt gibt es zwischen Duisburg und Dortmund fünf Musiktheater,
sieben Schauspielhäuser, sechs Sinfonieorchester, knapp 250
Sammlungen und Museen. Die Region glänzt mit dem Gasometer
Oberhausen, Europas höchster Ausstellungshalle, der ehemaligen
Krupp-Residenz Villa Hügel und Festivals wie der Ruhrtriennale. Das
ist ein Pfund, mit dem das Ruhrgebiet wuchern, mit dem es Touristen
anlocken kann, auch wenn der äußere Schein nicht so glänzt wie in
Istanbul. Gold wert ist der Status der europäischen Kulturhauptstadt
für Essen auch aus einem anderen Grund: Das Wir-Gefühl der Menschen
hat dadurch einen enormen Schub bekommen. Die Aussicht, nicht als
sterbendes Industrierevier, sondern als moderne Region im Aufbruch
präsentiert zu werden, stärkt das Selbstwertgefühl.
Begeisterung gepaart mit dem sprichwörtlichen Organisationsgeschick
der Deutschen, verspricht ein großartiges Erlebnis für das Ruhrgebiet
und das ganze Land. Essen muss nicht das Schicksal der griechischen
Stadt Patras fürchten, die als Europas Kulturhauptstadt 2006 floppte,
weil ein überzeugendes Konzept fehlte. Das besitzt das Ruhrgebiet
sehr wohl. Glückauf, Essen!

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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