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Neue OZ: Kommentar zu Frankreich / Sarkozy / Google

Geschrieben am 08-01-2010

Osnabrück (ots) - Heiliger Nicolas!

Er streitet mit der Inbrunst der heiligen Johanna - und wirkt so
komisch wie Don Quichote beim Ritt gegen die Windmühlenflügel.
Nicolas Sarkozys Abgabenoffensive richtet sich an einen Adressaten,
der nicht zu fassen ist. Google ist wie das Internet selbst:
allgegenwärtig, deshalb ortlos und niemals zu stellen.

Dabei drängt das Problem. Alles nehmen, nichts geben - Googles
Umgang mit Inhalten folgt dieser für die Kultur ruinösen Maxime. Wer
mit einer Abgabe wenigstens einen Teil der gigantischen Erlöse des
Internet-Giganten umleiten will, wehrt sich gegen einen schleichenden
Auszehrungsprozess.

Das ehrt Sarkozy - wenn er denn mit seiner Kampagne gegen Google
nicht ohnehin den latenten, in Frankreich aber populären
Anti-Amerikanismus mobilisieren und damit Sympathien gewinnen möchte.
Google-Gelder könnten allerdings gut angelegt sein. Zum Beispiel für
das Einscannen wichtiger Bücher durch Bibliotheken und nicht allein
durch Google selbst. Denn da liegt das größte Zukunftsproblem der
Kultur - dass eben nicht allein Google entscheiden darf, was morgen
noch lesens- und damit wissenswert ist.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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