Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zum Beamtenbund
Geschrieben am 11-01-2010 |
Köln (ots) - Neue Tonlage
THOMAS FRANKEzum Beamtenbund
Peter Heesen und Guido Westerwelle werden wohl keine guten Freunde mehr. Vor allem auf den kleineren Partner in der schwarz-gelben Koalition zielte der Vorsitzende des Deutschen Beamtenbundes (dbb) mit seiner Kritik des "Steuersenkungswahns" und der "Klientelpolitik" der neuen Regierung.
Das griffige Beispiel der Mehrwertsteuersenkung für Übernachtungen diente dem dbb-Chef für seine Attacken und gleichzeitig auch als Unterfütterung für seine Forderungen nach fünf Prozent höherem Einkommen für die öffentlich Bediensteten.
Dennoch blieb der Ton gestern bei der Jahrestagung des Beamtenbundes gemäßigt, kam es in Köln - zwei Tage vor dem Auftakt der Tarifverhandlungen - nicht zum lauten Schlagabtausch. Dies ist sicher auch ein Verdienst des neuen Bundesinnenministers Thomas de Maizière, mit dem Beamtenbund-Chef Heesen ganz offensichtlich "kann", wie er es selbst ausdrückt.
Klar wurde, dass der neue Minister - anders als die Vorgänger Wolfgang Schäuble und vor allem Otto Schily - sich um eine neue Tonlage bemüht. Das machte de Maizière schon zu Beginn seiner Rede deutlich, als er davon sprach, dass es keine "unüberbrückbaren" Gegensätze zwischen Bürgern und Beamte gebe, und er den öffentlichen Dienst gegen ungerechte Kritik in Schutz nahm. Gerade auch in Krisenzeiten wisse die öffentliche Hand eine gut funktionierende Verwaltung besonders zu schätzen. Ein bisschen mehr Konkretes - außer der Absage an die Neuauflage der Altersteilzeit - hätte es aber sein dürfen.
Der fast freundschaftliche Umgang zwischen dbb und Minister bedeutet zudem natürlich nicht, dass die Tarifverhandlungen für den Beamtenbund damit gleichsam zum Spaziergang werden. Auch Thomas de Maizière kommt an der Tatsache der leeren Kassen nicht vorbei, geschweige denn kann er die erneut viel kritisierten Steuersenkungen aufhalten, das macht er mit seinem Aufruf zur "Mäßigung" deutlich. Ein langes Ringen jedenfalls scheint programmiert.
Originaltext: Kölnische Rundschau Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2
Pressekontakt: Kölnische Rundschau Engelbert Greis print@kr-redaktion.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
245775
weitere Artikel:
- Kölner Stadt-Anzeiger: Politikwissenschaftler Langguth verteidigt Kanzlerin Merkel Köln (ots) - Der Politikwissenschaftler und Angela-Merkel-Biograph Gerd Langguth hat die Kanzlerin gegen jüngste Grundsatzkritik aus den eigenen Reihen verteidigt. Zwar müsse sie inhaltlich "stärker Farbe bekennen", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe). Auch habe Merkel "die konservative Parteibasis vernachlässigt". Und zu einem Politiker gehöre es, "dass er mal das Risiko einer Niederlage eingeht". Langguth fügte allerdings hinzu: "Würde die CDU einen fundamental konservativen Kurs steuern, dann würde sie sich der Chance mehr...
- Neue Westfälische: Neue Westfälische, Bielefeld: KOMMENTAR Tauwetter bei Tarifgesprächen für Öffentlichen Dienst Späte Wiederbelebung BERNHARD HÄNEL Bielefeld (ots) - Sanfte, fast freundschaftliche Töne schlug der neue Bundesinnenminister Thomas de Maizière gestern bei seiner Jungfernrede vor den 650 Delegierten des Beamtenbunds an. Erleichterung war im Gesicht von dbb-Chef Peter Heesen erkennbar, dem die stete Abkanzelung des Beamtenbunds durch Amtsvorgänger Wolfgang Schäuble häufig schwer zugesetzt hatte. Schließlich war Heesen als Reformer gestartet, der dem Staat die Hand reichte zu einer großen Dienstrechtsreform. Die aber wollte Schäuble nicht und so verwarf er die 2004 von mehr...
- NRZ: Kommentar zu Zustand der CDU Essen (ots) - In den letzten Jahren hat die Union Zustimmung verloren. Sie regiert kein Land mehr mit absoluter Mehrheit und fürchtet um ihre Stellung als Volkspartei. Das ist nicht nur Merkels Schuld. Aber es ist verständlich, dass die Partei auf ihre Kandidatin nüchterner denn je und vor allem illusionslos blickt; und dass sie vorbeugen will, dass nicht abermals - nach 2005 - eine Wahl kollektiv verdrängt wird. Jetzt ist der Zeitpunkt für eine schonungslose Analyse gekommen, und auch der Rahmen passt. Wer, wenn nicht der CDU-Vorstand, mehr...
- NRZ: Kommentar zu Grabenkämpfe in der Linkspartei Essen (ots) - Ob Gysi mit seiner "Predigt" gestern nachhaltig durchgedrungen ist, muss jedoch bezweifelt werden. Selbst wenn der Konflikt um Bundesgeschäftsführer Bartsch und den in Genesung befindlichen Vorsitzenden Lafontaine beigelegt werden sollte - das Problem bleibt: Die aus ungleichen Teilen zusammengelötete Partei, Mitgestaltungsbereite aus dem Osten, Fundamentaloppositionelle aus dem Westen, steht mental an einer Kreuzung und weiß noch immer nicht, wohin abbiegen? Reform oder Revolte? Gysi hat mit beschwörenden Worten appelliert, mehr...
- Neue Westfälische: Neue Westfälische, Bielefeld: KOMMENTAR Käßmann zu Afghanistan Nötiges Wort CARSTEN HEIL Bielefeld (ots) - Die deutsche Politik kann sich bei der EKD-Ratsvorsitzenden nur bedanken. Margot Käßmann hat mit ihren Predigten rund um Neujahr endlich eine offene Debatte über den Bundeswehreinsatz in Afghanistan angestoßen. Sie hat damit genau das getan, wozu die verantwortlichen Politiker seit Jahren nicht in der Lage sind. Das ist eine von vielen Aufgaben, die die Kirche hat: den Finger in die Wunde legen. Gestern folgte der sinnvolle Austausch mit Verteidigungsminister Guttenberg. Statt die Bischöfin zu beschimpfen, mit Austritt mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|