Auch geklaute Joghurts werden gegessen / Oberlandesgericht Düsseldorf entscheidet zugunsten von DSD / Hersteller von Milchprodukten mit Berufung gescheitert
Geschrieben am 15-01-2010 |
Köln (ots) - Pauschale Kürzungen von Lizenzentgelten für Verpackungen, die wegen Diebstahls, Schwund, Ablaufs des Mindesthaltbarkeitsdatums oder Beschädigung im Handel verbleiben sowie wegen nicht vollständiger Restentleerung vom Endverbraucher nicht dem dualen System zugeführt werden, sind nicht zulässig.
Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat in einer Entscheidung vom 30. Dezember 2009 das erstinstanzliche Urteil des Landgerichts Köln bestätigt und die dagegen eingelegte Berufung eines Herstellers von Milchprodukten zurückgewiesen. Die Revision gegen das Urteil ist nicht zugelassen. Dennoch bleibt abzuwarten, ob der Hersteller gegen die Entscheidung Rechtsmittel einlegen wird. Der Hersteller hatte im Rahmen des mit der Duales System Deutschland GmbH (DSD) geschlossenen Zeichennutzungsvertrags die Zahlung der Lizenzentgelte für 2007 um 10,7 Prozent gekürzt, die von DSD eingeklagt wurden.
Nach der jetzt vorgelegten Begründung hält das OLG Düsseldorf diese pauschale Kürzung nicht für berechtigt, denn nach dem geschlossenen Vertrag komme es gerade nicht auf eine in jedem Einzelfall festzustellende tatsächliche Inanspruchnahme des Entsorgungssystems an, sondern auf die Zahl der vom Vertrag umfassten in Verkehr gebrachten Verkaufsverpackungen: "Sämtliche dieser Verkaufsverpackungen können nämlich der gesetzlichen Rücknahme- und Verwertungspflicht unterfallen, und das Duale System muss deshalb auch für alle diese Verpackungen vorgehalten werden", schreibt das Gericht in der Begründung. Dabei urteilte das OLG auf Basis der Verpackungsverordnung in ihrer Fassung vom 12. Juni 1991.
Der Hersteller habe nicht in hinreichend verlässlicher Form dargelegt und nachgewiesen, dass bestimmte Teile der in Verkehr gebrachten Verpackungen tatsächlich nicht an Endverbraucher gelangten. Eine in diesem Zusammenhang vorgelegte Studie sei ohne hinreichenden Beweiswert und daher keine Veranlassung zum Abschluss einer entsprechenden Zusatzvereinbarung. Die behauptete Diebstahlsquote etwa finde in der Studie keine Grundlage. Auf Handelsebene gestohlene Verpackungen kämen überdies auch an den Endverbraucher und damit in den Entsorgungsbereich der DSD. Auch für die hohe Quote nicht restentleerter Verpackungen, die beim Endverbraucher anfallen, gebe es keine Begründung: "Gerade bei den von der Beklagten vertriebenen Produkten Joghurt, Quark, Frischkäse und Joghurtdrinks führt der Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums keineswegs dazu, dass der Verbraucher die Ware ungeprüft und nicht restentleert entsorgt", so das Gericht. Selbst wenn der Verbraucher sich für die Entsorgung entscheide, "wird er in aller Regel die Verkaufsverpackung ausspülen und sie anschließend dem Entsorgungsbereich der Klägerin zuführen. Diese Verkaufsverpackungen unterfallen ohne weiteres der gesetzlichen Rücknahme- und Verwertungspflicht".
Auch einen Verstoß gegen geltendes Kartellrecht seitens DSD konnte das OLG nicht feststellen. Weder die vertraglichen Vergütungsregelungen noch die Ablehnung der Entgeltkürzungen der DSD verstoßen gegen kartellrechtliche Vorschriften. Es sei nicht zu erkennen, dass der Wettbewerb dazu geführt hätte, dass nicht alle in Verkehr gebrachten Verpackungen angerechnet werden müssten.
Ansprechpartner:
Klaus Hillebrand, Tel.: 0 22 03 / 937-257
Über DSD:
Die Der Grüne Punkt - Duales System Deutschland GmbH (DSD) ist mit rund 300 Mitarbeitern an vier Standorten in Deutschland ein führender Anbieter von Rücknahmesystemen. Dazu zählen neben der haushaltsnahen Sammlung und Verwertung von Verkaufsverpackungen das umweltfreundliche und wirtschaftliche Recycling von Elektro- und Elektronikaltgeräten sowie Transportverpackungen, die Standortentsorgung und das Pfandclearing.
Originaltext: Duales System Deutschland GmbH Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/12070 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_12070.rss2
Pressekontakt: Der Grüne Punkt - Duales System Deutschland GmbH Frankfurter Strasse 720-726,51145 Köln (Porz-Eil) V.i.S.d.P.: Klaus Hillebrand, pressestelle@gruener-punkt.de,www.gruener-punkt.de Tel. 02203/937-257, Fax: 02203/937-191
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
246609
weitere Artikel:
- Explodierende Krankengeldkosten: Gesetzliche Kassen schöpfen Sparpotenziale nicht aus Hamburg (ots) - Immer mehr Beschäftigte in Deutschland sind langfristig arbeitsunfähig. Um rund zehn Prozent haben die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherungen für das Krankengeld im vergangenen Jahr zugelegt, so das Ergebnis erster Umfragen. Ein Trend, dem die Kassen bislang oft hilflos zusahen. Doch nun entschließen sich viele zum Handeln: Sie versuchen gezielter, die Kosten für das Krankengeld in den Griff zu bekommen, wie Marktbeobachtungen von Steria Mummert Consulting ergeben haben. Neue individualisierte und am Kranken mehr...
- Monster ist meistgenutzte Online-Stellenbörse für Vertriebsjobs Eschborn (ots) - - Monster ist meistgenutzte Online-Stellenbörse für Vertriebsjobs - Monster erneut Deutschlands bekannteste und meistgenutzte Online-Jobbörse Monster ist Deutschlands meistgenutztes Online-Karriereportal wenn es darum geht, dass Firmen vakante Jobs im Vertriebsbereich besetzen möchten. Das ist das Ergebnis des aktuellen DISPONO Ranking-Monitors vom Dezember 2009, dem eine Befragung von 1.072 Unternehmen zugrunde liegt, die online nach Vertriebsmitarbeitern suchen. Dabei erreichte Monster mit großem Abstand und mehr...
- Bundesnotarkammer eröffnet Prüfungsamt für notarielle Fachprüfung Berlin (ots) - Das Prüfungsamt für die notarielle Fachprüfung hat zu Jahresbeginn seine Arbeit aufgenommen. Es hat die Aufgabe, die ab Mai 2011 erforderliche Prüfung durchzuführen, um neben dem Beruf des Rechtsanwalts gleichzeitig zum Notar bestellt zu werden. Das Prüfungsamt ist eine fachlich unabhängige Behörde bei der Bundesnotarkammer. Anwaltsnotare Während in Bayern, Hamburg, im Saarland, in Teilen des Rheinlands und Baden-Württembergs, in der Pfalz sowie in allen ostdeutschen Bundesländern mit Ausnahme Berlins nur hauptberufliche mehr...
- Techniker Krankenkasse weiter auf Wachstumskurs Hamburg (ots) - Die Techniker Krankenkasse (TK) wächst auch unter den Bedingungen des Gesundheitsfonds weiter. Ende 2009 zählte die bundesweit geöffnete Kasse rund 110.000 Mitglieder mehr als zu Beginn des Jahres. Der Mitgliederanstieg entspricht in etwa der Einwohnerzahl einer Stadt wie Remscheid, Reutlingen oder Koblenz. Seit Einführung der freien Kassenwahl im Jahr 1996 hat sich die Versichertenzahl um rund 2,7 Millionen erhöht. Insgesamt sind heute 7,3 Millionen Menschen bei der TK versichert, davon 5,1 Millionen zahlende Mitglieder. mehr...
- RADIOSTARS / Jetzt einreichen: AS&S Radio sucht die kreativste Radiowerbung Deutschlands Frankfurt am Main (ots) - Radio verkauft und stärkt das Image. Das hat das zurückliegende Jahr eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Neben einer überzeugenden Mediastrategie bedarf es dafür einer starken Kreation. Die RADIOSTARS für die kreativsten Radiospots- und Kampagnen des vergangenen Jahres werden in diesem Jahr am 6. Mai im Rahmen einer exklusiven Gala in Frankfurt am Main verliehen. Ab sofort können werbungtreibende Unternehmen aller Branchen, Agenturen, Beratern, Produzenten und Tonstudios ihre Radiokampagnen für die RADIOSTARS mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|