Neue OZ: Kommentar zu Parteien / Linke / Bartsch
Geschrieben am 15-01-2010 |
Osnabrück (ots) - Die Spaltung der Linken
Außerhalb des tiefroten Mikrokosmos ist kaum zu verstehen, warum die zuletzt vom Wähler verwöhnte Linkspartei sich in solche Personalquerelen verstricken konnte. Beim Knatsch um Bartsch, den aus dem Amt gedrängten Bundesgeschäftsführer, geht es natürlich auch darum, ob oder was der Parteimanager über das Liebesleben seines Chefs Lafontaine ausgeplaudert hat.
Entscheidend ist, dass die aggressiv sozialistische West-Linke um den Saarländer, Sahra Wagenknecht und andere, gegen deren Orthodoxie Ost-Linke wie Gysi, Bisky und Bartsch Waisenknaben sind, im innerparteilichen Kampf mit den Pragmatikern steht. Bartsch hat offenkundig die Krankheit Lafontaines ausgenutzt, um den ungeliebten Besserwessi auszubooten. Nun muss er büßen. Dass ausgerechnet sein Freund Gysi den Geschäftsführer zum Abschuss freigegeben hat, passt nicht ins Bild. Es kann nur damit zu tun haben, dass die Beweislage gegen Bartsch, was Indiskretionen gegen Lafontaine betrifft, wasserdicht ist.
Gysi hat also die Notbremse gezogen, Bartsch zieht die Konsequenzen, so viel Gehorsam steckt noch drin in den SED-Nachfolgern. De facto besiegelt Bartschs Abgang die Spaltung der Linkspartei. Ein Grund mehr für die SPD, dem Geschassten Asyl zu bieten. Viel hängt jetzt davon ab, was Lafontaine noch kann oder will.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: 0541/310 207
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
246746
weitere Artikel:
- Neue OZ: Kommentar zu Atom / Atommüll / Asse Osnabrück (ots) - Mutig und konsequent Die Entscheidung, die Asse, wenn eben möglich, vom Atommüll zu befreien, ist konsequent. In diese von Einsturz und Absaufen bedrohte Grube hätte der strahlende Unrat nie hineingedurft; wirklich bannen lässt sich die Gefahr hier nur, wenn die Giftfässer wiederherausgeholt und an sicherem Ort gelagert werden. Dass dies gelingt - und auch noch rechtzeitig -, ist allerdings noch längst nicht ausgemacht. Es handelt sich hier um ein weltweites Pilotprojekt, das mit großen Risiken und Unwägbarkeiten mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu China / Westerwelle Osnabrück (ots) - Steter Tropfen höhlt den Stein Willkommen in der Wirklichkeit. Als Oppositionspolitiker hatte Guido Westerwelle noch getönt, er werde den Dalai Lama auch als Außenminister empfangen. Davon war gestern beim Antrittsbesuch in China in dieser Deutlichkeit keine Rede mehr. Das ist bedauerlich, denn im Übrigen machte Westerwelle in Peking keine schlechte Figur. So sprach er heikle Themen wie die Menschenrechte oder die Religions- und Informationsfreiheit in deutlicher, aber zugleich diplomatischer Form an - sichtlich mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Parteien / CDU / Klausur / Merkel Osnabrück (ots) - Viele Fragen offen Das Problem ist nicht Angela Merkels Führungsstil. Die CDU-Vorsitzende weiß sich durchzusetzen. Gleichzeitig werden alle Skeptiker und Widersacher eingebunden. Das mag gelegentlich unspektakulär wirken. Aber im Vergleich zur Basta-Mentalität Gerhard Schröders ist dieser Umgangston der Kanzlerin effektiv und modern. Auch die gute Stimmung, die nach der "Berliner Erklärung" im CDU-Vorstand herrschte, spricht für die Integrationskraft der Kanzlerin. So weit, so gut. Aber was nützt der beste Stil, mehr...
- Lausitzer Rundschau: Der Markenkern fehlt Angela Merkel und die Modernisierung der CDU Cottbus (ots) - Es ist an der Zeit, Angela Merkel mal wieder zu loben, nachdem sie in den vergangenen Wochen doch so heftig kritisiert worden ist. Die CDU-Vorsitzende und gewiefte Taktikerin hat es erneut verstanden, die zaghaft aufgekommene, innerparteiliche Kritik an ihrer Führung und dem Profil der Partei mit gelassener, mütterlicher Fürsorge auf der CDU-Klausur zu erdrücken. Kompliment, wenn man bedenkt, welch ein miserables Wahlergebnis die CDU mit ihr an der Spitze bei der Bundestagswahl im September 2009 eingefahren hat. Merkels mehr...
- Lausitzer Rundschau: Rechthaber kontra Realos Zum Rückzug von Linken-Bundesgeschäftsführer Bartsch Cottbus (ots) - Wer sich die beiden Stars der Linkspartei, Oskar Lafontaine und Gregor Gysi, zum Feind macht, kann unmöglich weiter ihr Bundesgeschäftsführer sein. Schließlich lebt gerade der Posten des Parteimanagers von einem uneingeschränkten Vertrauensverhältnis in der engsten Führung. Insofern hat Dietmar Bartsch mit seinem Amtsverzicht die einzig mögliche Konsequenz gezogen. Ob sich die Linke damit einen Gefallen tut, steht freilich auf einem ganz anderen Blatt. Bartschs Abgang ist jedenfalls alles andere als eine Stärkung der Regierungslinken mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|