Neue Westfälische: Neue Westfälische Bielefeld: EU-Hilfe für Haiti Hoffnungswert DETLEF FECHTNER, BRÜSSEL
Geschrieben am 18-01-2010 |
Bielefeld (ots) - An Hilfsbereitschaft mangelt es nicht. In aller Welt spenden Menschen für die Leidtragenden der Erdbebenkatastrophe in Haiti. Nun folgen auch Europas Regierungen. Beim EU-Sondertreffen in Brüssel haben sie mehr als 400 Millionen Euro zugesagt. Niemand kann daher der EU vorwerfen, sie sei knauserig - zumal Minister und Hohe Vertreter bereits signalisieren, dass bei Bedarf nachgeschossen werden soll. Leider gibt es trotz aller Zusagen und trotz erheblicher Anstrengungen der Hilfsorganisationen aber noch keinerlei Entwarnung. Noch ist nicht absehbar, wann die ärgste Not im Krisengebiet gelindert ist. Ganz im Gegenteil: Die aktuellen Berichte über Chaos und Selbstjustiz in den Straßen von Port-au-Prince bereiten Sorge, dass eskalierende Gewalt verzweifelter Menschen die Rettungsaktionen noch erschwert. Bezeichnend ist deshalb, dass das Ergebnis der EU-Sondersitzung in Brüssel anders als sonst von den Diplomaten nicht als Erfolg gefeiert, sondern allenfalls vorsichtig als Hoffnungswert gewürdigt wird. Als "apokalyptisch" bezeichnet Deutschlands Staatsminister Werner Hoyer die Lage auf der Insel und macht damit deutlich, dass niemand glauben sollte, die Krise in Haiti ließe sich schon mit gutem Willen und einigen finanziellen Zugeständnissen lösen.
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