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Neues Deutschland: zur Personaldebatte der LINKEN

Geschrieben am 25-01-2010

Berlin (ots) - Dass Dietmar Bartsch gestern zur Pressekonferenz
als leicht angeschlagen - freilich nur erkältungsmäßig - vorgestellt
wurde, war vermutlich als doppelbödiger Gag gedacht. Denn ganz
augenscheinlich zeigte sich der Noch-Bundesgeschäftsführer der LINKEN
wild entschlossen, nach ernsten und trüben Tagen zur durchaus
heiteren Klarsicht zurückzufinden. Ja, Lafontaines Rückzug sei Zäsur
und Herausforderung für die Linkspartei, die aber habe in der
Vergangenheit schon viele schwierige Situationen meistern müssen.
Nein, er sehe sich angesichts seiner Wahl zum Vize-Fraktionschef
keinesfalls im politischen Abseits.
Bartsch ist Profi und hat vermutlich nicht erwartet, dass seine
Einschätzungen zur Afghanistan-Konferenz, dem Parteispenden-Unwesen
im Lande und dem Umgang mit Neonazi-Gegnern in Dresden Gegenstand von
Journalistenbefragungen werden könnten. Aber zumindest der Versuch
einer Rückkehr in die Politik nach wochenlanger Selbstbeschäftigung
seiner Partei ist ihm zu attestieren. Ob allerdings sein Schwenk in
Sachen Doppelspitze späte Einsicht oder taktisches Kalkül ist, wird
sich erst noch zeigen. Schließlich hatte Bartsch dieses Konstrukt
über Monate abgelehnt, was ihn in Widerspruch zum scheidenden
Parteichef von der Saar brachte; numehr hält er sie aber ob der
besonderen Situation für geboten. Doppelspitze, doppelter Boden -
jedenfalls hat Bartsch sich gestern öffentlich korrigiert. Das sollte
manchem seiner Genossen Ansporn sein.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721


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