Neue OZ: Kommentar zu Parteien / Linke
Geschrieben am 26-01-2010 |
Osnabrück (ots) - Das verlängerte Auslaufmodell
Ihre Inhalte sind ein beim Wähler funktionierendes Alleinstellungsmerkmal. Das Personal der Linken ist auch einzigartig, aber es beharkt sich. PDS und WASG fusionierten zu einer Partei, in der West-Fundamentalisten und Ost-Realos nebeneinander herreden. Zu unterschiedlich verlief die Sozialisation diesseits und jenseits der Mauer. Deswegen musste die Doppelspitze Oskar Lafontaine und Lothar Bisky die Partei zusammenhalten. Das Modell sollte im Mai auslaufen. Doch mit dem Rückzug von Lafontaine und Bisky und dem Verzicht Gregor Gysis gibt es niemanden, der die Linke alleine führen kann.
Insofern ist die Doppelspitze mit Gesine Lötzsch und Klaus Ernst alternativlos. Ihnen traut die Basis die Vereinigung zu. Ihr, der Berliner Haushaltsexpertin, die drei Jahre als Fraktionslose im Bundestag Stellung hielt. Ihm, dem Schweinfurter Gewerkschafter, der gerne als Schwadroneur auftritt. Während die Linke in sich im Werden begriffen ist, muss sie ihr dünnes Programm realistischer gestalten - falls sie in den alten Ländern und im Bund regieren will.
Ein plumpes Nein zu Hartz IV und zum Afghanistan-Krieg, ein populistisches Ja zu mehr Rente und zum Mindestlohn reichen nicht aus. Generell aber hat sich die Linke etabliert: Sie ist es, die das Fünf-Parteien-System geschaffen hat. Die sozialromantische Haltung der Partei wird auch von denen getragen, die einst die Blütezeit der Wohlfahrt erlebten und heute die Agendareformen erleiden.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: 0541/310 207
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