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RNZ: Und der Iran?

Geschrieben am 27-01-2010

Heidelberg (ots) - Von Klaus Welzel
Unbegreiflich, aber wahr: Die Mörder leben immer noch unter uns. Zwar
handelt es sich nicht um die ganz großen Namen unter den
NS-Kriegsverbrechern, aber die Justiz schützt eben nach wie vor
länderübergreifend Mörder und ihre Helfershelfer. Das Verfahren gegen
John Demjanjuk zeigt aufs Bitterste, wie schwierig es ist, 65 Jahre
nach Kriegsende Verbrechen von damals gerichtsfest zu dokumentieren.
Das ist die eine Seite, die Israels Präsident Schimon Peres in seiner
wahrlich großen Rede vor dem Deutschen Bundestag ansprach: Bringt die
letzten noch lebenden NS-Verbrecher vor Gericht! Eine gute, eine
gerechte Forderung. Aber Atteste und nicht erinnerungsfeste Zeugen
machen Sühne äußerst schwierig.
Noch wichtiger als die Bestrafung ist ohnehin das "Nie wieder!", das
Peres den Deutschen entgegenschleudert. Wobei sich die Frage stellt,
an welchem Punkt das "Nie wieder!" heute beginnt? Für Israel mit
Achmadinedschads Hassreden und dem iranischen Atomprogramm. Doch
obwohl Teheran den Konflikt gezielt schürt, begleiten nicht einmal
die USA bedingungslos die derzeitige israelische Nahostpolitik. Das
"Nie wieder!" ist eben zuallererst eine Floskel - genau darauf setzt
der offizielle Iran. Und stürzt die Nahost-Region in ein Dilemma.

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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