Rheinische Post: Schwarzer Peter Zusatzbeitrag
Geschrieben am 29-01-2010 |
Düsseldorf (ots) - von Eva Quadbeck
Parteien und Gesundheitsfunktionäre führen zurzeit den einfach gestrickten Sozialpolitik-Klassiker "Schwarzer Peter" auf. Plötzlich will niemand die Verantwortung dafür tragen, dass immer mehr Krankenkassen ihre Versicherten mit monatlich zusätzlich acht Euro zur Kassen bitten. Die Argumente der Parteien sind allesamt scheinheilig: Die SPD, die die Zusatzbeiträge mitbeschlossen hat, nimmt die Union in die Verantwortung. Die FDP, die damals in der Opposition saß, wäscht ihre Hände in Unschuld, verschweigt aber, dass die von ihr angestrebte Prämie einem ähnlichen Prinzip folgt wie der Zusatzbeitrag. Die CDU steht zwar tapfer zu ihrer Entscheidung für Zusatzbeiträge, weist dafür aber mit dem Finger auf die Krankenkassen, die sparen sollen. Die Kassen, die zu Recht Angst haben, dass ihnen die Versicherten weglaufen, zetern: Das hat uns alles die Politik eingebrockt. Nun hat der Krankenversicherte den Schwarzen Peter, weil er den Aufschlag zahlen muss und noch nicht einmal weiß, wer ihm das Ding zugeschoben hat. Die Versicherten sollten sich nicht tatenlos in ihr Schicksal ergeben. Wer keine zwingenden Gründe hat, seiner Krankenkasse treu zu bleiben, sollte sie im Fall des Zusatzbeitrags wechseln. Wenn dies massenweise geschieht, liegt der Schwarze Peter wieder dort, wo er hingehört: bei Kassen und Politik.
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