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Neue OZ: Kommentar zu Tarife / Öffentlicher Dienst

Geschrieben am 31-01-2010

Osnabrück (ots) - Tarif-Mikado

Welch dramatische Kulisse: Um fünf Prozent ist die deutsche
Wirtschaftsleistung im vergangenen Jahr gesunken. Und die staatliche
Neuverschuldung wird im laufenden Jahr alle bislang gekannten
Dimensionen sprengen. Noch nie in der jüngeren Vergangenheit ist vor
einem derart düsteren Hintergrund über die Tarife im öffentlichen
Dienst verhandelt worden. Es wäre deshalb vermessen, eine schnelle
Lösung zu erwarten. Ein hartes Ringen erscheint programmiert.

Dennoch ist der bisherige Verlauf der Gespräche enttäuschend.
Statt detaillierte Forderungen und Angebote auf den Tisch zu legen,
verharren beide Seiten in Stillstand - nach der Mikado-Regel: Wer
sich zuerst bewegt, hat verloren. Ein konstruktiver Beitrag zum
Krisenmanagement sieht anders aus.

Der ernsten Lage nicht angemessen sind auch vorschnelle Drohungen
mit Warnstreiks und allzu frühe Rufe nach einem Schlichter - kaum
dass die zweite Verhandlungsrunde begonnen hat. Stattdessen sind mehr
denn je Hartnäckigkeit und Kreativität gefragt. Da große
Lohnsteigerungen nicht in die Zeit passen, kommt es umso mehr darauf
an, die Beschäftigten durch andere vertragliche Verbesserungen zu
motivieren. Es ist deshalb nicht die Zeit für sattsam bekannte
fintenreiche Spielchen, sondern für einen Schlagabtausch mit offenem
Visier.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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