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Lausitzer Rundschau: Solar-Kürzungspläne verunsichern die Branche

Geschrieben am 02-02-2010

Cottbus (ots) - Ginge es um Wasserkraft, ließe sich sagen, die
Wellen schlagen hoch. Bei Sonnenenergie aber könnte eher das Licht
ausgehen. Das befürchten im übertragenen Sinn Vertreter von
Solarwirtschaft und Verbänden der Branche der erneuerbaren Energien.
Ein bisschen viel Hysterie darf man ihnen getrost unterstellen, indes
es gibt trotz allem viel sachliche Töne - ein anerkennenswertes
Bemühen um Information und Konsens. Das zeichnet auch die ebenfalls
um die Zukunft der vor allem im Osten beheimateten Wachstumsbranche
besorgten Wirtschaftsminister in den neuen Ländern aus. Zwar hatte
die Bundesregierung vor Jahren genau die richtige Entscheidung
getroffen, als sie als erste weltweit eine Einspeisevergütung für
Solarstrom definierte, um eine Branche und Technologien zu fördern,
die einen wichtigen Beitrag zum künftigen, klimafreundlichen
Energiemix des Landes versprechen. Doch nun, so fürchten die
Ost-Minister, könnte sie ihr zu schnell und zu massiv die
Unterstützung entziehen.
Das freilich wird auch der Bundesumweltminister nicht wollen. Er hat
lediglich zu Recht an einer Stelle nachgefasst, die seit geraumer
Zeit freche Blasen schlägt - und völlig unbedarft daraus gleich aufs
Ganze geschlossen. Immerhin werben Vertriebsunternehmen ganz offen
damit, dass Eigenheimbesitzer heutzutage ihr Geld besser auf dem
(Solar)-Dach anlegen als bei der Bank. Neun bis zehn Prozent Rendite
werden je nach Lage und Sonnenscheindauer - vor allem aber aufgrund
deutlich gesunkener Modulpreise - versprochen. Manch eine
Dachanlagen-Investition könne sich so schon nach acht bis zehn Jahren
amortisieren - dann heiße es nur noch kassieren. Solchen
unanständigen Missverhältnissen einen Riegel vorzuschieben, ist
vollkommen richtig. Schließlich wird die Einspeisevergütung für
erneuerbare Energien - ob Sonne, Wind oder Biomasse - von den
Stromkunden bezahlt. Und die dürfen nicht sinnlos zur Kasse gebeten
werden. Zumal sie schon mit der Ökosteuer belastet sind und zu Recht
auf Kontrolle pochen und Rechenschaft darüber fordern, welchen Nutzen
sie am Ende wirklich stiften mit ihrer gesetzlich verordneten
Beteiligung an der Finanzierung klimafreundlicher Technologien.
Röttgen muss jetzt Rückgrat beweisen, vor allem aber Überblick und
Kenntnis von Zusammenhängen. Der Anspruch ist eine Entscheidung zu
fällen, die Bestand hat über den Tag hinaus. Mit der
Rasenmäher-Methode kommt er nicht voran. Auch nicht im
Schnelldurchlauf. In der Zeit steht er nicht unter Druck, wohl aber
in der Sache.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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