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Der Tagesspiegel: Bundesbank wendet sich gegen Gewinnausschüttungen bei Banken

Geschrieben am 05-02-2010

Berlin (ots) - Die Bundesbank hat an die Banken appelliert, ihre
Gewinne nicht als Boni oder Dividenden auszuschütten. "Alles was in
Richtung Ausschüttung geht, mithin nicht der Stärkung der
Eigenkapitalbasis dient, passt nicht in das zu erwartende Umfeld. Es
passt nicht, weil es nicht der Finanzstabilität dient", sagte
Bundesbank-Vorstand Hans-Helmut Kotz dem Tagesspiegel
(Samstagausgabe). "Gerade nach dieser beispiellosen Krise müssen die
Banken ihre Gewinne dazu nutzen, sich wetterfest zu machen." Der
52-Jährige leitet das Ressort Finanzmarktstabilität der Bundesbank
und den Finanzmarktausschuss der OECD.

Auf den Milliardengewinn der Deutschen Bank angesprochen sagte
Kotz, die Bundesbank störe sich nicht an auskömmlichen Gewinnen. "Das
gilt vor allem, wenn sie aus Leistungen erwachsen, die den Kunden
dienen. Nur Kreditinstitute mit angemessenen Erträgen können die
Wirtschaft ordentlich finanzieren." Kotz wandte sich aber gegen zu
hohe Ziele: "Banken, die Renditen nach Steuern im deutlich
zweistelligen Bereich anstreben, müssen mehr Schulden machen und
höhere Risiken eingehen. Das geht im Mittel und auf Dauer nicht gut."
Derzeit profitierten die Banken besonders von den Stützungsmaßnahmen
der Regierungen und den bewusst niedrig gehaltenen Leitzinsen.

Kotz kritisierte, dass aus den Banken Widerstand gegen neue Regeln
für die Finanzmärkte komme. "Die Frage nach weniger Regulierung führt
in die falsche Richtung. Es geht um ein angemessenes, Stabilität
gewährendes, konsistentes und wirksames Regelwerk." Es sei wie beim
Autofahren: "Wenn die Gesamtschäden durch Unfälle zugenommen haben,
steigt der Beitrag für die Haftpflicht. So wird auch die Versicherung
für Banken gegen Risiken in Form von mehr Eigenkapital und höheren
Liquiditätsanforderungen teurer, weil zu viel schief gelaufen ist."

Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/29021-14923

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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