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WAZ: Westerwelles Sozialschelte - Der Rundumschläger - Leitartikel von Walter Bau

Geschrieben am 12-02-2010

Essen (ots) - Gibt man bei Google den Satz "Leistung muss sich
lohnen" als Suchbefehl ein, erzielt man über 1,7 Millionen Treffer.
Kaum ein Lager, das den Spruch nicht für sich reklamierte: Linke und
Konservative, Gewerkschafter und Arbeitgeber, Schulpolitiker und
Sozialexperten. Da durfte Guido Westerwelle natürlich nicht fehlen.
In gewohnt schneidiger Manier fabuliert der FDP-Chef über Linke, für
die der Leistungsgedanke an Körperverletzung grenze, zudem macht er
allerorten Sozialismus und spätrömische Dekadenz aus. Was ihn zu dem
verbalen Rundumschlag trieb, mag Westerwelles Geheimnis bleiben; der
Sache hat er jedenfalls keinen Dienst erwiesen.
Denn natürlich lohnt es, über das Verhältnis von Leistung und
Gegenleistung nachzudenken. So ist es legitim anzumerken, dass eine
soziale Abfederung durch den Staat auch dazu führen kann,
Eigeninitiative zu ersticken. Und ebenso ist es zulässig,
Transferleistungen stets aufs Neue zu hinterfragen und auf ihre
Folgen hin abzuklopfen. Nur: Solch eine Diskussion verlangt
politisches Fingerspitzengefühl. Westerwelle allerdings scheint sich
angesichts des Umfragen-Absturzes der FDP im geistigen
Ausnahmezustand zu befinden. Keine gute Voraussetzung für
intellektuelle Höchstleistungen.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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