(Registrieren)

Westdeutsche Zeitung: In diesem Winter ist vieles nur schwer zu verstehen Wenn eine Nicht-Katastrophe nervt = von Martin Vogler

Geschrieben am 14-02-2010

Düsseldorf (ots) - Kommt diese Meldung wirklich aus Deutschland,
diesem vermeintlich stets gut organisierten Land? Wir sperren 52
Kilometer einer wichtigen Autobahn. Nicht etwa, weil wir eine
richtige Wetterkatastrophe hätten, sondern weil den Streudiensten das
Salz ausgeht - und es deshalb zu mehreren schweren Unfällen kommt.
Bereits seit Samstagnachmittag müssen Tausende, die gerne die A 44
benutzen würden, weite Umwege über andere Autobahnen wählen oder sich
über parallele Landstraßen quälen. Das kostet schon am Wochenende
Nerven, Zeit und Geld. Falls die Sperrung heute bleibt, ist das um so
schlimmer - und wie so vieles in diesem Winter nur schwer zu
verstehen.
Denn die Tatsache, dass im Januar und Februar in Deutschland Schnee
vom Himmel fallen kann und das Thermometer tagelang im Minusbereich
verharrt, ist so überraschend nicht. Vielleicht wurden die
Streudienste ja durch milde Winter der vergangen Jahre eingelullt?
Doch es leuchtet schwer ein, warum sie vielerorts derart hilflos
reagieren. Sie überlassen oft Straßen und Bürger sich selbst. Nach
der Devise, der Winter war bislang schon teuer genug, sollen die
Leute jetzt doch schauen, wie sie klar kommen.
Für die Menschen ist das bitter. Ihre verlorene Zeit, entgangene
Geschäfte oder Unfallschäden am Auto ersetzt ihnen in der Regel
niemand. Von Verletzungen oder gar Tod gar nicht zu reden. Und mit
der nächsten Heizkostenabrechnung droht eine weitere böse
Überraschung. Die Nachzahlung wird deftig.
Verständlich also, wenn sich jetzt die meisten nach Frühling, Sonne
und Wärme sehnen. Denn es war wochenlang kälter und schneereicher als
aus den vergangenen Jahren gewohnt. Dennoch dürften wir das Erlebte
nicht als Katastrophe dramatisieren. Es ist halt ein etwas
kräftigerer Winter, mit dem nicht jeder, siehe Streudienste, optimal
umgeht.
Ein interessanter Nebenaspekt: Schlagworte wie Klimaerwärmung oder
Treibhauseffekt sind derzeit aus der öffentlichen Diskussion so gut
wie verschwunden. Doch leider wissen wir, dass das, was wir derzeit
erleben, unser Gewissen nicht beruhigen kann. Spätestens mit dem
ersten Frühlingshauch werden uns mahnende Wissenschaftler wieder den
Unterschied zwischen Wetter und Klima erklären.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

251775

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kultur-Kommentar zu Berlinale Osnabrück (ots) - Gute und Schlechte Im Berlinale-Kino ist man sich einig: Shah Rukh Khans furioser Drei-Stunden-Mix aus "Rainman" und "Forrest Gump", aus Romantic Comedy, Melodram und Bollywood-Musical taugt für jede ästhetische Kontroverse - politisch ist er unanstößig. Religionskrieg? Rassenkonflikte? Culture Clash? Alles Geschichte, wenn man nur auf den von Shah Rukh Khan gespielten weisen Narren hört. Denn der hat schon von seiner Mutter gelernt: Hautfarbe, Herkunft und Religion bedeuten nichts. Gute Menschen und schlechte Menschen mehr...

  • Neue Westfälische: Neue Westfälische, Bielefeld: KOMMENTAR Zugunglück in Belgien Bilder, die nie weichen MATTHIAS BUNGEROTH Bielefeld (ots) - Diese Bilder wecken furchtbare Erinnerungen: ineinander verkeilte Eisenbahnwaggons, ein Bild des Grauens, das sich den Rettungskräften an der Unfallstelle bietet. Sie haben Mühe, den verletzten Menschen schnellstmögliche Hilfe zu leisten. Für viele kommt sie jedoch zu spät. Sie sterben in den teilweise völlig zerquetschten Fahrzeugen. Genauso sah es auch am 3. Juni 1998 im niedersächsischen Ort Eschede aus, als ein ICE der Deutschen Bahn entgleiste. 101 Menschen starben bei dem schwersten Unfall der deutschen Geschichte. mehr...

  • Max Raabe erhält den Champagne-Preis für Lebensfreude Hamburg/Stuttgart (ots) - Mit Liedern von verblüffend ernsthafter, heiter-melancholischer Leichtigkeit verzaubert Max Raabe sein Publikum. Seine unnachahmlich sanfte Stimme und seine schnörkellose wie präzise Interpretation, lassen 80 Jahre alte Stücke so frisch und lebendig klingen wie am ersten Tag. Es sind herrliche Neuinterpretationen, die das zeitlos Moderne dieser Werke offenbaren. Max Raabes Kunst besteht vor allem darin, neben der musikalischen Kraft und Vielschichtigkeit dieser Lieder ihre schillernde Mehrdeutigkeit zu offenbaren: mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Explosion in Raffinerie in Spergau/Teil der Anlage steht still Halle (ots) - Leuna. In der Total-Raffinerie in Spergau (Saalekreis) ist es in der Nacht zu einer Explosion gekommen. "Es hat keine Verletzten gegeben", sagte Rafininerie-Sprecher Olaf Wagner der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung. Für die Bevölkerung in der Umgebung der Anlage habe keine Gefahr bestanden, so Wagner. Die Ursache für Explosion mit Stichflamme in der POX/Methanolanlage sei noch unklar. "Diese Anlage wurde komplett abgestellt", so Wagner. Die Feuerwehr sei gegen 1.30 Uhr alarmiert worden. Ein Krisenstab der Raffinerie mehr...

  • Ein Lied geht um die Welt - »Meine Mutter war Lili Marleen«/ Lale Andersens Sohn erzählt - Neuerscheinung in der Deutschen Literaturgesellschaft Berlin (ots) - Ihre Lieder bewegten Millionen weltweit. »Lili Marleen« wurde zum wichtigsten Anti-Kriegslied aller Soldaten. Ihre Lebensgeschichte erstmals ganz persönlich erzählt von ihrem Sohn: Jetzt nachzulesen im Buch »Künstlerkind«, erschienen im Buchverlag der Deutschen Literaturgesellschaft ( http://Deutsche-Literaturgesellschaft.de ). Er ist ein wahres Künstlerkind: Wilke erlebte mit seiner Mutter die schönen Jahre an der Seite von Rolf Liebermann in Zürich, die schweren Bombennächte in ihrer Wohnung in Berlin und schließlich mehr...

Mehr zu dem Thema Alles rund um die Kultur

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Pinocchio erreicht Gold in Deutschland mit Top-3-Hit "Klick Klack" - "Mein Album!" erscheint am heutigen Tag - Neue Single "Pinocchio in Moskau (Kalinka)" folgt am 17. März

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht