Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit / Ärztefehler
Geschrieben am 15-02-2010 |
Osnabrück (ots) - Jeder Fehler zählt
Auch Ärzte sind keine perfekten Menschen. Aber wenn ihnen ein Fehler unterläuft, kann sich dies dramatischer auswirken als ein Fehler in anderen Berufen - bis hin zu lebenslangen negativen Folgen oder sogar bis zum Tod. Wenn nun der Patientenbeauftragte Wolfgang Zöller ein Melderegister für Behandlungsfehler erwägt, ist dieser Vorstoß nur zu begrüßen - auch weil Patienten einen Fehler oft nur schwer beweisen können.
Bei der Einführung eines Melderegisters darf es nicht darum gehen, Mediziner unter Generalverdacht zu stellen. Ärzte leisten in Kliniken und Praxen eine schwere, verantwortungsvolle Tätigkeit, und je mehr sich ihre Arbeit verdichtet, umso mehr droht die Gefahr von Fehlern - auch aufgrund von Überlastung. Entscheidend ist es, Kommunikationspannen, Missgeschicke und Verwechslungen weder zu vertuschen noch einfach als Schicksal hinzunehmen. Es kommt darauf an, aus ihnen zu lernen. So gesehen, zählt jeder Fehler. Und es ist ein Gewinn, wenn er sich nicht wiederholt.
Viel hat sich in dieser Hinsicht in den vergangenen Jahren bereits gebessert, auch durch anonyme Angaben auf Internetseiten für Ärzte. Im Ziel der Fehlervermeidung sind sich der Patientenbeauftragte Zöller und Ärztepräsident Hoppe immerhin einig. Doch wenn er ein Melderegister als Zwangsregister abtut, führt das nicht weiter.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: 0541/310 207
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