(Registrieren)

Gericht kassiert Minister Sanders Weisung gegen Umweltzone in Hannover

Geschrieben am 16-02-2010

Berlin/Hannover (ots) - Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) fordert
sofortige Durchsetzung der Umweltzone wie ursprünglich geplant -
Gericht bestätigt hohen Stellenwert des Schutzes vor Luftschadstoffen
- Umweltzone Hannover geeignet, Einhaltung der Grenzwerte langfristig
sicherzustellen - DUH-Bundesgeschäftsführer Resch:
Rechtsbeugeminister Sander nicht länger tragbar

Das Verwaltungsgericht Hannover hat der Landeshauptstadt
untersagt, die Regelungen für die Umweltzone in der Landeshauptstadt
ohne Öffentlichkeitsbeteiligung zu verwässern. Der Beschluss im
einstweiligen Rechtsschutzverfahren trifft den niedersächsischen
Umweltministers Hans-Heinrich Sander (FDP), der die Stadt Hannover
entsprechend angewiesen hatte. Das Verwaltungsgericht gab mit dem
Beschluss zwei von der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH)
unterstützten Antragstellern Recht, die im Bereich der Umweltzone
wohnen.

"Kettensägenminister Sander hat erneut bewiesen, dass er zwar
etwas von Machtausübung versteht, aber wenig von Umweltrecht und dem
Gesundheitsschutz der Bürger. Das längst höchstrichterlich bestätigte
Recht der Bürger auf saubere Luft ist ihm offensichtlich
gleichgültig. Als überführter Rechtsbeugeminister ist Sander nicht
länger tragbar", erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Er
forderte die Stadt Hannover, die sich der rechtswidrigen
fachaufsichtlichen Weisung des Umweltministeriums gebeugt hatte, auf,
die Umweltzone nun umgehend in der ursprünglichen Form um- und
durchzusetzen. Dazu gehöre auch die Durchführung von Kontrollen gegen
Plakettenmuffel.

Das Gericht wies sämtliche vom Umweltministerium genannten Gründe
für eine Änderung des Luftreinhalteplans ohne
Öffentlichkeitsbeteiligung zurück und bezweifelt auch inhaltlich die
Behauptung des Sander-Ministeriums, die in der Umweltzone geforderte
Nachrüstung von Diesel-Pkw mit Partikelfiltern wirke sich insgesamt
kontraproduktiv auf die Luftqualität aus. Vielmehr spreche einiges
dafür, dass das Gegenteil richtig sei. Insgesamt sei die
Umweltzonenregelung in der von der Stadt Hannover ausgestalteten Form
"ein geeignetes Mittel zur Verbesserung der Luftqualität und
langfristig zur Einhaltung der Grenzwerte", heißt es in dem
Beschluss.

DUH-Anwalt Remo Klinger, der die Antragsteller in dem Verfahren
vertrat, wies darauf hin, dass das Gericht selbst Anwohnern einer
Umweltzone ein Abwehrrecht gegen hohe Schadstoffgehalte der Luft
zuspricht, die vermutlich in ihrem unmittelbaren Wohnumfeld nicht
selbst von Grenzwertüberschreitungen betroffen seien. Damit habe das
Verwaltungsgericht den hohen Stellenwert des Schutzes vor
Luftschadstoffen erneut bestätigt.Klinger: "Die Entscheidung ist
klar, klug und weise. Allesamt Attribute, an denen es dem
Umweltminister Niedersachsens erkennbar mangelt. Das Gericht stärkt
die Bürgerrechte und rügt das Ministerium für eine Anordnung, die man
nur als vor-demokratisch bezeichnen kann."

Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/22521
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_22521.rss2

Pressekontakt:
Für Rückfragen:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4, 10178
Berlin, Mobil: 0171 3649170, Fax: 030 2400867-19, E-Mail:
resch@duh.de

Dr. Remo Klinger, Geulen & Klinger Rechtsanwälte, Schaperstraße 15,
10719 Berlin, Tel.: 030 8847280, mobil: 0171 2435458

Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik und Presse, Hackescher Markt 4,
10178 Berlin, Mobil: 01715660577, Tel.: 0302400867-21, Fax:
0302400867-19, E-Mail: rosenkranz@duh.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

252081

weitere Artikel:
  • RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, zu: Westerwelle Heidelberg (ots) - Was bei Westerwelle zunächst - im Nachgang zum Hartz-Urteil - als unanständiger Angriff gegen die Hartz-Bezieher verstanden werden konnte, dreht er jetzt zentimeterweise zurück in die Bahn einer ernst zu nehmenden Diskussion: Vergrault dieser Staat die Motivierten, treibt er die Geringverdienenden in die angebliche Mühelosigkeit des sozialen Netzes? Westerwelle hat mit diesen Fragen zwar die Stammtische besetzt - mit dem Ergebnis, dass beim großen Kehraus heute alle versuchen werden, ihm die Lufthoheit streitig mehr...

  • Der Tagesspiegel: Inhaftierter Holocaust-Leugner Ernst Zündel kommt im März frei Berlin (ots) - Berlin - Der Holocaust-Leugner Ernst Zündel (69) kommt nach Verbüßung von fünf Jahren Strafe aus dem Gefängnis frei. Am 1. März werde Zündel entlassen, sagte der Mannheimer Staatsanwalt Andreas Grossmann am Dienstag dem Tagesspiegel. Grossmann war der Ankläger im Prozess gegen Zündel am Landgericht Mannheim, der 2007 mit der Verurteilung des Holocaust-Leugners zu fünf Jahren Haft wegen Volksverhetzung, Beleidigung und der Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener endete. Zündel befand sich bereits seit März 2005 in Mannheim mehr...

  • Ostsee-Zeitung: Hartz IV/Härtefall-Katalog Rostock (ots) - Es gibt gute Argumente für vorbeugende Hilfen, auch wenn sie zeitlich begrenzt sind: Nachhilfeunterricht für Hartz IV-Kinder zum Beispiel, deren Versetzung auf der Kippe steht. Denn nur ein ordentlicher Schulabschluss, möglichst noch ein Realexamen oder gar das Abitur, öffnet mit einiger Sicherheit den Weg in ein erfolgreiches Berufsleben und eine zumindest finanziell gesicherte Existenz. Dieser Vorschlag der Bundesarbeitsagentur aber hat wenig Aussicht, in den Härtefall-Katalog aufgenommen zu werden. Denn er hat einen mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur Hartz-IV-Debatte: Frankfurt/Oder (ots) - Ein menschenwürdiges Leben muss nach dem Grundgesetz garantiert werden, die Frage ist mit welchen Standards. Karlsruhe hat diese im jüngsten Hartz-IV-Urteil in einigen Bereichen höhergeschraubt ... Unser Sozialstaatsdenken hat die problematische Denkweise verfestigt, alles nur noch aus der Perspektive eines Leistungsempfängers zu sehen. Der Leistungsträger, der ... für den Transferempfängers zahlen muss, ist in den Hintergrund gedrängt ... Dazu gehört auch die Debatte über schiefe Anreize, lieber "Hartzer" zu sein mehr...

  • Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Griechenland Rostock (ots) - Griechenland ist zu einem Finanz-Protektorat der Europäischen Union degradiert. Das Land ist nicht länger frei in seiner Haushaltspolitik und seit gestern ultimativ aufgefordert, sein Defizit in nur vier Wochen um rund 30 Prozent zu senken. Wer die obrigkeitstrotzende Tradition des Landes kennt, der weiß: dies ist ein Ding der Unmöglichkeit, das Ultimatum ein Witz. Es sei denn, Athen frisiert seine Statistiken erneut. Nein, Europa muss sich auf ein Worst-Case-Szenario einstellen. Und das bedeutet: Rauswurf der Griechen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht