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Prognos/Allensbach-Umfrage: Die Deutschen bauen aufs Eigenheim und die Unterstützung des Staates

Geschrieben am 17-02-2010

Berlin (ots) - Die Deutschen wünschen sich mehr staatliche
Unterstützung, um den Traum vom Eigenheim verwirklichen zu können.
Eine verstärkte Wohnbauförderung wäre dabei vor allem
Familienförderung. 1,5 Millionen Mieter in Deutschland, vor allem aus
Mittel- und Großstädten, planen derzeit, in den kommenden zwei bis
drei Jahren Wohneigentum zu erwerben. Mehr als 78% der Kauf- und
Bauwilligen sind junge Familien und Paare unter 45 Jahre, bei denen
die vorhandenen Spareinlagen häufig niedriger sind als bei Paaren im
fortgeschrittenen Alter. Um sich den Traum vom Eigenheim erfüllen zu
können, spielt die staatliche Förderung eine erhebliche Rolle. Rund
40% der angehenden Eigentümer geben an, sich ohne öffentliche
Förderung die eigenen vier Wände nicht leisten zu können. Drei
Viertel der Menschen, die schon heute Wohneigentum besitzen und dies
zum Teil selbst finanziert haben, haben für den Erwerb Fördermittel
eingesetzt. 38% der Bevölkerung befürworten eine Ausweitung der
staatlichen Unterstützung. Dies geht aus einer aktuellen,
repräsentativen Bevölkerungsumfrage der Prognos AG in Zusammenarbeit
mit dem Allensbach Institut für Demoskopie hervor, die heute in
Berlin vorgestellt wurde.

Die Fördermaßnahmen müssen dabei einfach und transparent sein. 65%
der Befragten wenden sich gegen das Argument, dass die staatliche
Wohnbauförderung nicht wirklich hilfreich sei und sprechen sich für
die Wiedereinführung der Eigenheimzulage aus. 60% befürworten
Steuererleichterungen. Komplizierte und nicht auf Anhieb zu
durchschauende Vorschläge finden dagegen in der Bevölkerung wenig
Resonanz.

Als Motive für den Erwerb von Wohneigentum nennen die künftigen
Bauherren und Immobilienkäufer vor allem vier Optionen: An erster
Stelle steht der Wunsch, in den eigenen vier Wänden zu leben (79%),
gefolgt von der Gestaltungsfreiheit (76%) und der Bedeutung einer
Immobilie als Absicherung im Alter (75%) sowie der Unabhängigkeit von
einem Vermieter (74%).

Die in der Kampagne Impulse für den Wohnungsbau
zusammengeschlossenen Verbände fordern die Politik daher auf, die
Hilfen zur Unterstützung der Wohneigentumsbildung zu verbessern.

"Wir brauchen einen adäquaten Ersatz für die Eigenheimzulage, der
vor allem jungen Familien zu gute kommt. Der 2008 eingeführte
Wohn-Riester ist noch immer zu kompliziert und muss dringend
vereinfacht werden. Ein Problem ist, dass beispielsweise bei einem
berufsbedingten Wohnort-Wechsel die Immobilie bislang nicht vermietet
werden darf. Wer seine Immobilie über Wohn-Riester erworben hat, muss
sie entweder wieder verkaufen oder Förderbeträge zurückzahlen. Das
ist in der heutigen Arbeitswelt, die von den Menschen viel Mobilität
verlangt, absurd", monierte Walter Rasch, Präsident des BFW
Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen. Dabei hätte
der Wohn-Riester Potenzial. Aktuell sind 200.000 Verträge
abgeschlossen und von den 13 Millionen anderen Formen von
Riesterverträgen würden sich ein Viertel - die, deren Sparer über
einem Jahreseinkommen von 35.000 Euro liegen - für den Kauf einer
Immobilie eignen. Der Wohn-Riester wurde zum 1. Januar 2008 als
Ersatz für die 2005 ausgelaufene Eigenheimzulage eingeführt.

Verbändebündnis fordert Wende im Wohnungsbau

Gleichzeitig verwiesen die Verbände vor dem Hintergrund des
zunehmenden Mangels an bezahlbaren Wohnungen in Ballungsräumen wie
beispielsweise München und Hamburg auf die Notwendigkeit, auch
Investitionen von privaten Unternehmen in die Anlageform Wohnraum zu
stärken.

"Die Bundeskanzlerin hat in ihrer Regierungserklärung
Wirtschaftswachstum, die demografische Entwicklung und den
Klimaschutz als Kernaufgaben ihres Regierungshandelns bezeichnet. Der
Wohnungsbau kann in allen drei Bereichen Teil der Lösung sein: So
bringen gezielte steuerliche Impulse nicht nur mehr Wohnungen,
sondern auch zusätzliche Arbeitsplätze und ein Plus an öffentlichen
Einnahmen. Zugleich ermöglicht ein ausreichendes Angebot an
altersgerechten Wohnungen vielen Senioren nicht nur das von ihnen
gewünschte Altern in der eigenen Wohnung, sondern entlastet zugleich
die Pflegekassen. Nicht zuletzt hängt das Erreichen der
Klimaschutzziele wesentlich vom energetischen Standard der Gebäude
ab", sagte Oliver Frickenhelm, Mitglied des Vorstandes der Deutschen
Gesellschaft für Mauerwerksbau.

Klaus Wiesehügel, Bundesvorsitzender der IG BAU, hob die besondere
umweltpolitische Bedeutung von Wohnen und Wohnungsbau hervor: "Die
KfW-Programme zur energetischen Gebäudesanierung waren bisher sehr
erfolgreich. Die Bundesregierung hat damit einen wichtigen Schritt in
Richtung Energieersparnis getan und darf jetzt nicht zurückrudern.
Die Bundesmittel hierfür müssen verstetigt werden, denn bisher ist
erst ein geringer Anteil aller in energetischer Hinsicht bedürftigen
Wohnungen saniert. Energetische Gebäudesanierungen mit einem Volumen
von einer Million Euro schaffen bzw. sichern 18-21 Arbeitsplätze für
ein Jahr und tragen außerdem dazu bei, dass Deutschland seine
ambitionierten Klimaschutzziele erreicht."

Um den heutigen Ansprüchen an Energieeffizienz von Gebäuden sowie
einer zunehmend älteren Bevölkerung gerecht zu werden, gehen die
Experten zudem davon aus, dass ein Abriss und qualitativ hochwertiger
Neubau manchmal die wirtschaftlichere Alternative sein kann.

"Es ist daher notwendig, den Bestandsersatz auch als eine Variante
der Modernisierung zu betrachten. Dementsprechend müssen alle in der
Sanierung und Modernisierung einsetzbaren Fördermöglichkeiten, wie
z.B. zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse, auch bei Ersatzneubau
angewandt werden können. Dies umschließt unserer Auffassung nach die
Anerkennung von Rückbaukosten sowie Kosten des Umzugmanagements mit
ein." Dieses erklärte Dr. Hans-Hartwig Loewenstein, Präsident des
Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes.

Die ausführliche Umfrage von Prognos/Allensbach und Statements der
Sprecher finden Sie unter: www.impulse-fuer-den-wohnungsbau.de

Originaltext: BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/13166
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_13166.rss2

Pressekontakt:
Miriam Herke
BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V.
Pressesprecherin
Tel: 030-32781-110
Fax: 030-32781-299
E-Mail: presse@bfw-bund.de


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