Weser-Kurier: Zum Pilotabschluss in der Metallbranche:
Geschrieben am 18-02-2010 |
Bremen (ots) - Völlig zu Recht wird der neue Tarifvertrag für die Metall- und Elektroindustrie von beiden Verhandlungsparteien bejubelt; Verlierer gibt es nicht (...). Der Grund für die schnelle und schnörkellose Einigung in weiterhin wirtschaftlich angespannten Zeiten: Sowohl Arbeitgeber als auch Gewerkschaften wollten diesen Abschluss unbedingt. (...) Eine konkrete Lohnforderung fehlte erstmals in der Geschichte der IG Metall. Bundesweit etwa 700.000 Jobs sah die Gewerkschaft in der Metallbranche in Gefahr. Dahinter mussten Forderungen nach mehr Geld vernünftigerweise zurückstehen. Dieser Kurs der Vernunft hat den Arbeitnehmern jetzt einen akzeptablen Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen eingebracht. Zudem als Sahnehäubchen Einmalzahlungen und eine moderate Gehaltserhöhung, verteilt auf zwei Jahre. Und für die Arbeitgeber garantiert der Tarifvertrag zweierlei. Zum einen haben sie jetzt Planungssicherheit. Und sie können andererseits in einer Zeit schwieriger Märkte flexibel reagieren - die Einigung erlaubt sowohl die Kürzung der Wochenarbeitszeit als auch eine Kürzung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes. So dient dieser zielstrebig angepeilte Tarifkompromiss wirklich beiden Seiten - und das ist selten. Ver.di-Chef Frank Bsirske sollte sich von IG-Metall-Chef Huber schnell das Copyright dafür holen.
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