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Börsen-Zeitung: Auf der Rüttelstrecke, Kommentar zum Ifo-Geschäftsklima von Reinhard Kuls

Geschrieben am 23-02-2010

Frankfurt (ots) - Nun hat also auch das Ifo-Institut einen
Schreckbeitrag zu dem Fortsetzungsroman "Deutsche Konjunktur auf der
Rüttelstrecke" geliefert. Bislang war der Geschäftsklimaindex der
Münchener Konjunkturforscher mehr für die erbaulichen Kapitel
zuständig, denn zehn Monate in Folge kannte das marktbewegende
Stimmungsbarometer für die größte Volkswirtschaft der Eurozone nur
eine Richtung: besser als im Monat davor.

Auch wenn die Auguren diesmal erneut auf dem falschen Fuß erwischt
worden sind, nur eben auf dem zu positiven: Bange machen sollte die
leichte Eintrübung im Ifo-Index nicht, ist ein Gutteil doch schlicht
dem kalten Winter geschuldet. Zudem lehrt die Erfahrung, dass das,
was so lange nur nach oben geht, zwischendurch auch ganz einfach
einmal etwas zurücksetzt. Und sei es nur, um neuen Schwung zu holen.
Eine Trendwende ist ein einzelnes Minus noch nicht. Nach gängiger
Lesart sind dazu drei Rückgänge nötig, und das in Folge.

Die Erholungspause im Ifo-Index kam zudem nicht wie aus völlig
heiterem Himmel. Der etwas weiter vorneweg laufende Frühindikator des
Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung, der
inzwischen viermal in Folge etwas abbröckelte, ist ja bereits als
Warner aufgetreten. Als Warner, dass der Aufschwung in Deutschland
alles andere als nur ungestüm steil nach oben gerichtet ist.

Noch sind lange nicht alle Risikofaktoren für ein solides
Wirtschaftswachstum ausgeräumt. Niemand kann mit Sicherheit sagen,
dass nicht doch schon wieder die Bildung einer Blase eingesetzt hat,
die mit neuerlichem großen Knall platzen könnte. Und niemand weiß, ob
die noch immer prekäre Verschuldungssituation der US-Konsumenten sich
nicht doch noch in einer weiteren Rezession entlädt.

Diesen latenten Risiken hat die Weltwirtschaft aber in einigen
Regionen, etwa in Asien, bereits wieder eine beachtliche Dynamik
entgegenzusetzen. Davon dürfte vor allem die exportorientierte
deutsche Wirtschaft profitieren. Und hierzulande zeigt der
überraschend robuste Arbeitsmarkt bereits erste, sehr zarte Hinweise
auf ein baldiges Erstarken. Er sorgt aller Voraussicht nach dafür,
dass die deutsche Konjunktur auf der derzeitigen Holperstrecke zwar
etwas durchgerüttelt wird, aber nicht vom Erholungskurs abkommt - und
die ganze Geschichte doch noch gut ausgeht.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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