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Knapp neun Prozent mehr Privatpleiten in 2009 (mit Bild)

Geschrieben am 24-02-2010

Hamburg (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial ist abrufbar unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

2009 meldeten 130.698 Bundesbürger Privatinsolvenz an. Das
entspricht einem Anstieg um 8,65 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2008:
120.289). Vor allem jüngere Menschen sind zunehmend von der
Pleitewelle betroffen und von Armut bedroht. Zu diesem Ergebnis kommt
die aktuelle Erhebung "Schuldenbarometer 2009" der Hamburger
Wirtschaftsauskunftei Bürgel.

Zwar sinkt die Fallzahl an Privatinsolvenzen im
Untersuchungszeitraum 2009 zum Jahresende hin: Im vierten Quartal
2009 kam es zu 33.834 Verbraucherinsolvenzen - 4,28 Prozent weniger
als noch im Vorquartal (3. Quartal 2008:35.347). Dennoch rechnet
Bürgel für 2010 aus vielschichtigen Gründen mit einer negativen
Entwicklung bei den Verbraucherinsolvenzen auf mehr als 137.000
Fälle.

Spitzenreiter 2009 bei den absoluten Zahlen ist
Nordrhein-Westfalen mit 26.918 Privatpleiten. Knapp 20 Prozent aller
Fälle finden in diesem Bundesland statt. Platz zwei hält
Niedersachsen mit 17.605 Insolvenzen und Platz drei Bayern mit 14.860
Pleiten.

In Relation zur Einwohnerzahl pro Bundesland führt indes Bremen
mit 284 Pleiten pro 100.000 Einwohnern, gefolgt von Niedersachsen
(222) und Schleswig-Holstein (219). Im Bundesdurchschnitt nahmen 159
Privatpersonen pro 100.000 Einwohner das Insolvenzgericht in
Anspruch. Die wenigsten Privatinsolvenzen melden im
Untersuchungszeitraum 2009 Thüringen mit 112 Fällen je 100.000
Einwohner, Bayern (119) und Baden-Württemberg (129).

Gegenüber dem Vorjahr sind die Fallzahlen 2009 nur in drei
Bundesländern rückläufig. Hier schneidet Thüringen mit minus 23,1
Prozent (2009: 2.530 Fälle) am besten ab. Die Quoten sinken ebenfalls
in Nordrhein-Westfalen mit minus 5,67 Prozent (2009: 26.918) und in
Berlin mit minus 4,26 Prozent (2009: 5.365). Unterdessen verzeichnet
das Saarland mit einem dicken Plus von 57,78 Prozent mehr
Privatinsolvenzen den stärksten Anstieg auf 2.190 Fälle. Auch in
Brandenburg (plus 34,71 Prozent; 2009: 5.286 Fälle) und Hamburg (plus
23,13 Prozent; 2009: 3.572 Fälle) kletterten die Fallzahlen.

Insgesamt gehen im vergangenen Jahr 58,59 Prozent aller privaten
Pleiten auf das Konto von Männern (Anteil: 76.571 Fälle). Am meisten
Privatinsolvenzen verzeichnet die Bürgel -Untersuchung
geschlechterunabhängig bei den 36- bis 45-Jährigen (Anteil: 31,9
Prozent; 41.695 Pleiten), dicht gefolgt von den 46- bis 60-Jährigen
(Anteil: 31,75 Prozent; 41.499 Fälle). Als problematisch erweist sich
die Gruppe der 18- bis 25-Jährigen. Dort ereigneten sich im
vergangenen Jahr 7.038 Privatinsolvenzen - 34,49 Prozent mehr Fälle
als noch 2008.

Privatpleiten treffen insbesondere jüngere Gruppen, weil deren
Investitionen in Wohnungs- und Familiengründungen ein vergleichsweise
geringes Einkommen gegenüber steht. Zudem verfügen jüngere
Konsumenten statistisch über weniger Vermögen, das in einer Krise
über finanzielle Engpässe hinweghelfen könnte. Zu klassischen
Ursachen für Verschuldung (Arbeitslosigkeit, Trennung oder Tod des
Partners, Erkrankungen oder Scheitern der Selbstständigkeit) gesellen
sich, vor allem bei jüngeren Bürgern, gescheiterte
Immobilienfinanzierungen und ein nicht zur Einkommenssituation
passendes Konsumverhalten. Zudem führen die steigenden Zahlen an
Firmeninsolvenzen zu einem wachsenden Risiko, arbeitslos zu werden.

"Vor diesem Hintergrund sind die Aussichten für 2010 weiter
negativ", prognostiziert Bürgel-Geschäftsführer Dr. Norbert Sellin.
Im aktuellen Jahr seien mehr als 137.000 Privatinsolvenzen möglich.
Träte dieser Fall ein, würden die Fallzahlen die Situation von 2007
noch überflügeln. Diesen Trend unterstreicht auch eine aktuelle
Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).
Demnach galten bereits 2008 rund 11,5 Millionen Menschen - vor allem
junge Erwachsene - als armutsgefährdet.

Die gesamte Studie "Schuldenbarometer 2009" ist zu finden unter
www.buergel.de

Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG ist mit 60 Büros in
Deutschland eines der führenden Unternehmen für Wirtschafts- und
Bonitätsinformationen sowie Inkassodienstleistungen. Bürgel ist ein
Tochterunternehmen der Euler Hermes Kreditversicherungs-AG (Allianz
Group) und der KG EOS Holding GmbH & Co. KG (Otto Group).

Originaltext: BÜRGEL Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/22285
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_22285.rss2

Pressekontakt:
Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG
Bereich Marketing/PR
Gasstraße 18, 22761 Hamburg
www.buergel.de
presse@buergel.de


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