Hormone aus der Dose: Bier-, Softdrink- und Energydrink-Dosen enthalten Bisphenol A
Geschrieben am 24-02-2010 |
Berlin (ots) - In Getränkedosen von Sprite, Red Bull, Schöfferhofer, Faxe-Bier, Nescafé und weiteren Abfüllern hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die riskante Chemikalie Bisphenol A nachgewiesen. In den Epoxidlacken der Innenbeschichtungen der Dosen habe ein vom BUND beauftragtes Labor je Dose zwischen 0,3 und 8,3 Mikrogramm Bisphenol A gefunden. Akute Gesundheitsschäden seien beim Trinken aus Dosen zwar nicht zu befürchten, jedoch trage der Schadstoffgehalt zur Gesamtbelastung des Menschen mit Bisphenol A bei. Bisphenol A wirke ähnlich wie das weibliche Hormon Östrogen und habe bei Versuchen an Muttertieren schon in geringer Konzentration bei Föten zu Organmissbildungen, Beeinträchtigungen der Gehirnentwicklung und späteren Fruchtbarkeitsschäden geführt, so der BUND. Beim Menschen seien Zusammenhänge zwischen einer Bisphenol-A-Belastung mit Herz- und Kreislauferkrankungen, Sexualstörungen sowie Diabetes festgestellt worden. Der Umweltverband forderte die Hersteller von Dosen und anderen Lebensmittelverpackungen auf, auf Bisphenol-A-haltige Materialien zu verzichten.
Patricia Cameron, BUND-Chemieexpertin: "Bisphenol A findet man nicht nur in Schnullern, Babyflaschen und jetzt auch in Getränkedosen. Es kommt auch in Konservendosen, Zahnfüllungen und Thermopapier vor. Und es gibt noch viele weitere Quellen, die zur Belastung des Menschen mit hormonellen Schadstoffen beitragen." Die BUND-Expertin nannte als Beispiel Weichmacher in PVC-Produkten.
Cameron: "Hochwirksame hormonelle Stoffe haben in Erzeugnissen, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, nichts zu suchen. Unsere Analyse der Dosengetränke hat auch gezeigt, dass Bisphenol A aus dem Epoxidlack in die Flüssigkeiten übertritt. Der höchste gemessene Wert betrug beim Faxe-Bier 3,9 Mikrogramm pro Liter. Während in allen Dosenbeschichtungen Bisphenol A nachgewiesen werden konnte, waren die Getränke selber nicht in jedem Fall belastet. Vermutlich hängt das auch von den Lagerbedingungen und dem Doseninhalt selbst ab. Dazu benötigen wir weitere Analysen."
Der BUND forderte die Bundesregierung auf, den Einsatz Bisphenol-A-haltiger Kunststoffe wie Polycarbonat, Epoxidlacke und -harze bei Gegenständen, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen oder direkten Hautkontakt haben, zu verbieten. Zudem müsse die Bundesregierung bei der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA für eine verschärfte Risikobeurteilung von Bisphenol A eintreten.
Der Bisphenol-A-haltige Kunststoff Polycarbonat sei in Ländern wie Kanada und einigen Staaten der USA für die Herstellung von Babyflaschen bereits verboten. Erst kürzlich habe die amerikanische Gesundheitsbehörde ihre Warnungen vor Bisphenol A verschärft.
Die Analyseergebnisse zu Bisphenol A in Getränkedosen finden Sie im Internet unter: http://www.bund.net/bisphenol-a
Originaltext: BUND Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7666 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2
Pressekontakt: Patricia Cameron, BUND-Chemieexpertin: Tel. 030-2786-468 bzw.
Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher: Tel. 030-27586-425, Fax: -440 E-Mail: presse@bund.net Internet: www.bund.net
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
253399
weitere Artikel:
- Gesundheitsreform: Bundesregierung darf nicht gegen den Willen der Bevölkerung handeln Berlin (ots) - Zur neu gebildeten Regierungskommission für die geplante Gesundheitsreform erklärt SoVD-Präsident Adolf Bauer: Die von der Bundesregierung angestrebte Gesundheitsreform darf nicht hinter verschlossenen Türen diskutiert werden. Vielmehr ist es notwendig, eine breite gesellschaftliche Debatte darüber zu führen, wie die gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland zukunftsfest gestaltet werden kann. Aktuelle Studien zeigen, dass eine Mehrheit der Bürger die gesetzliche Krankenversicherung beibehalten und stärken will. mehr...
- Rheinische Post: FDP-General Lindner wirft der SPD Vergiftung der politischen Kultur vor Düsseldorf (ots) - In der Debatte um die Verflechtungen von Politik und Wirtschaft wird der Ton zwischen den Parteien schärfer. "Wieder einmal vergiftet die SPD die politische Kultur in unserem Land", sagte FDP-Generalsekretär Christian Lindner der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagsausgabe). "Die Unterstellungen gegen Guido Westerwelle sind unter aller Kanone." Die SPD hatte FDP-Chef Westerwelle wegen Honorarzahlungen für Vorträge angegriffen. Dazu sagte Lindner: "Sigmar Gabriel hat ganz persönlich 130.000 Euro mehr...
- Der Tagesspiegel: SPD-Europaexpertin Schwall-Düren: Griechen können auf deutschen Zeigefinger verzichten Berlin (ots) - Berlin - In der Diskussion um die akute Finanzkrise Griechenlands hat die SPD-Europaexpertin Angelica Schwall-Düren davor gewarnt, Athen an den Pranger zu stellen. Die Vertreter von CDU, CSU und FDP sollten sich angesichts der angespannten Lage in Griechenland "zurückhalten, statt sich als Klassenprimus aufzuspielen", sagte die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende dem "Tagesspiegel" (Donnerstagausgabe). "Die Griechen wissen selbst am besten, welche Fehler sie in der Vergangenheit gemacht haben. Sie können auf den mehr...
- VCI zum Gutachten der Expertenkommission Forschung und Innovation / Innovationen stärken den Wirtschaftsstandort Deutschland Frankfurt/Main (ots) - "Die Expertenkommission Forschung und Innovation empfiehlt die richtigen Maßnahmen, damit Deutschland auch langfristig international wettbewerbsfähig bleibt. Dies gilt vor allem für die vorgeschlagene Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung." Das sagte Dr. Gerd Romanowski, Geschäftsführer Wissenschaft, Technik und Umwelt im Verband der Chemischen Industrie (VCI), anlässlich der Übergabe des Gutachtens 2010 der Expertenkommission an die Bundesregierung. Die steuerliche Forschungsförderung helfe, den Erholungsprozess mehr...
- Neue Westfälische: Neue Westfälische (Bielefeld): Elmar Brok und die Ampel Bielefeld (ots) - Der CDU-Europapolitiker und Bezirkschef Ostwestfalen-Lippes, Elmar Brok, geht auf Distanz zum NRW-Koalitionpartner FDP: "Die Entwicklung zeigt, dass auf die FDP kein Verlass ist", sagte er mit Blick auf die Ampelkoalitionen im Land. "Es darf keine Leihstimmen von CDU-Wählern mehr für die FDP geben. Nur bei einer starken CDU wird es in Düsseldorf nach der Landtagswahl im Mai wieder eine schwarz-gelbe Koalition geben." Originaltext: Neue Westfälische Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487 Pressemappe mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|