Lausitzer Rundschau: Zur Bilanz der Olympischen Winterspiele in Vancouver: Wechselbad der Gefühle
Geschrieben am 28-02-2010 |
Cottbus (ots) - Sie wankte, stürzte und schlitterte bäuchlings Richtung Ziel. Doch ungeachtet dieser unbequemen Haltung riss Anni Friesinger-Postma im allerletzten Moment noch die Kufe nach vorn und machte für Deutschlands Eisschnellläuferinnen den Einzug ins Teamverfolgungs-Finale perfekt. Unglaublich, dass diese spektakuläre Einlage noch in ein goldenes Happy End mündete. Für den TV-Zuschauer war das ein kurioses Wechselbad der Gefühle - so wie die zu Ende gegangenen Winterspiele generell. Denn auf einer sehr viel tragischeren Ebene unfassbar ist es, dass die Wettkämpfe in Kanada, die mit dem tödlichen Sturz des georgischen Rodlers Nodar Kumaritaschwili einen derart erschütternden Auftakt hatten, noch in so fröhliche Spiele übergegangen sind. Im Grunde war alles gerichtet für eine höchst unrühmliche Olympiade. Die gefährliche Bahn in Whistler blieb weiter beherrschendes Thema, ebenso wie einige andere organisatorische Unzulänglichkeiten und nicht zuletzt das zunächst miese Wetter. Doch es ist nun mal auch bei Olympia wie so oft im Leben - dass es trotz allem weitergehen muss. Nach Regen (respektive Nebel und Schneematsch) kommt Sonne, auf Trauer, Wut und Ärger folgen glückliche Momente. Vor allem mit letzteren waren die deutschen Athleten ordentlich gesegnet. Klar, die Biathlon-Herren haben geschwächelt, das deutsche Eishockey bereitet riesige Sorgen, in den neuen Trendsportarten gibt es noch Nachholbedarf und die eine oder andere fest eingeplante Medaille gab es dann doch nicht. Doch wer will nach diesen Spielen, bei denen der Sport zuweilen in den Hintergrund rückte, ernsthaft daran rummosern? In der sportlichen Rückschau dominieren daher ganz sicher und völlig zu Recht die deutschen Gold-Momente, die sofort präsent sind - von der pfeilschnellen und dauerstrahlenden Biathletin Magdalena Neuner über die sympathische Alpin-Königin Maria Riesch bis hin zu den Überraschungssiegerinnen Evi Sachenbacher-Stehle und Claudia Nystad im Skilanglauf. Ist es eigentlich Zufall, dass vor allem Frauen die Medaillen für Deutschland eingefahren haben? Wie auch immer, aus deutscher Sicht haben diese Spiele sehr viel Spaß gemacht. Und das ist es auch, was sportliche Wettkämpfe vor allem sollen: spannend sein, Freude bereiten, Tränen des Glücks oder auch manche Träne der sportlichen Enttäuschung hervorrufen. Die künftigen Ausrichter tun jedenfalls gut daran, für unbeschwerte Olympische Spiele zu sorgen, bei denen Leib und Leben nie wieder in Gefahr sind. Die spektakulären Momente sollten sich auf Einlagen wie jene von Anni Friesinger-Postma beschränken - kurios, aber mit Happy End.
Originaltext: Lausitzer Rundschau Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2
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