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Ein neuer Bericht stellt fest: Erkrankungen des Stütz-und Bewegungsapparats kosten Deutschland 26.6 Milliarden EURO an direkten Kosten und Produktivitätsausfall

Geschrieben am 03-03-2010

Berlin (ots) - Ein heute veröffentlichter Bericht zeigt, dass
Erkrankungen des Stütz-und Bewegungsapparats, zu denen mehr als 200
Erkrankungen wie Arthritis, Rückenschmerzen sowie Gelenk-, Muskel-
und Sehnenschäden zählen, die Hauptursache für krankheitsbedingte
Fehlzeiten in Deutschland sind. Erkrankungen des Stütz-und
Bewegungsapparats verursachen 30 % aller Abwesenheitstage in
Deutschland.

Der Bericht Fit for Work: Erkrankungen des Stütz-und
Bewegungsapparats und der deutsche Arbeitsmarkt wurde von der Work
Foundation, einer unabhängigen Forschungs- und Beratungsorganisation,
mit der Unterstützung von INQA (Initiative Neue Qualität der Arbeit)
erstellt. Dieser Bericht zeigt, dass eine frühe Intervention und
stärkere Bemühungen, den Arbeitsplatz von Menschen mit diesen
Erkrankungen zu erhalten, die nationale Produktivität fördert und das
Ausmaß der Arbeitslosigkeit reduziert. Der Bericht betont außerdem,
dass alle Beteiligten (Ärzte und Arbeitsmediziner, Patienten,
Arbeitgeber und die Regierung) zusammenarbeiten sollten, um die
Barrieren zu überwinden, die Betroffene an einer aktiven Teilhabe am
Arbeitsleben hindern.

Steve Bevan, Geschäftsführer der Work Foundation und Leiter der
Forschungsgruppe, die den Bericht erstellte, bemerkte, "Arbeit kann
gleichzeitig Ursache der Erkrankung sein, aber auch die Heilung
fördern. Denn sie kann die Symptome der Erkrankungen des Stütz-und
Bewegungsapparates verstärken. Aber es gibt zunehmend Hinweise
darauf, dass bei einem frühen Eingreifen und mit den richtigen
Unterstützungsmaßnahmen Arbeit auch Teil des
Rehabilitations-prozesses sein kann. Denn die Arbeit trägt zum
Selbstwertgefühl eines Menschen bei und verleiht das Gefühl, etwas
Produktives zu leisten. Was sich aber ganz dringend ändern muss, ist
die Einstellung von vielen Medizinern und Arbeitgebern, dass ein
Arbeitnehmer hundertprozentig fit sein muss, bevor eine Rückkehr an
den Arbeitsplatz in Erwägung gezogen werden kann. Es gibt noch viel
zu viele Menschen, die nur die Arbeitsunfähigkeit und nicht die
Arbeitsfähigkeit sehen."

Dr. Christa Sedlatschek von INQA kommentierte, "Die Gesundheit der
Arbeitnehmer ist eines der wichtigsten Zukunftsthemen, von der die
Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in Deutschland in entscheidendem
Maße abhängt. Das Hauptziel aller Aktivitäten muss sein, die
betroffenen Menschen in Arbeit zu halten bzw. wieder in die
Arbeitswelt zu integrieren. Wir freuen uns, dass wir die Work
Foundation mit ihrer Arbeit in diesem wichtigen Forschungsfeld in
Deutschland unterstützen konnten."

Der Bericht befasste sich detailliert mit folgenden vier
Erkrankungen:

- Rückenschmerzen: eine unspezifische Erkrankung (keine
spezifische Diagnose) die durch kurze Schmerzintervalle
gekennzeichnet ist (19 Prozent der Arbeitnehmer klagen über
arbeitsbedingte Rückenschmerzen)
- Erkrankungen der oberen Gliedmaßen: eine unspezifische
Erkrankung (15 Prozent der Menschen berichten über
Muskelschmerzen in Nacken, Schultern und den oberen Gliedmaßen).
- Rheumatoide Arthritis: eine spezifische Erkrankung, an der
540.000 Menschen und 0,66 Prozent der Bevölkerung leiden. Etwa
ein Viertel ziehen sich nach der Diagnose aus dem Arbeitsleben
zurück.
- Spondyloarthritis: fortschreitende und chronische rheumatische
Erkrankung, die vor allem die Wirbelsäule befällt, aber auch
Gelenke, Sehnen und Bänder. 1,3 Prozent der Bevölkerung leiden
an dieser Erkrankung.

Der Bericht ruft zu Verbesserungen bezüglich der Kostenerfassung
auf und empfiehlt eine frühzeitige Intervention. Die
Forschungsergebnisse zeigen, dass eine langfristige Abwesenheit vom
Arbeitsplatz meistens schädlich ist. Eine Partnerschaft zwischen
Patienten, Arbeitgebern, Arbeitsmedizinern und dem behandelnden Arzt
kann eine Balance herstellen zwischen der notwendigen Ruhe und der
Arbeitsaktivität. Für einige Patienten kann ein schneller Zugang zu
Physiotherapie oder zu medikamentöser Behandlung die Schwere,
Ausprägung sowie das Fortschreiten der Erkrankung reduzieren. Die
Verfasser des Berichts empfehlen auch bessere Mechanismen zur
Bewertung und Überwachung der direkten und indirekten sozialen und
arbeitsbezogenen Auswirkungen einer Erkrankung des Stütz-und
Bewegungsapparats.

Der Bericht gibt fünf Empfehlungen:

1. Frühe Intervention ist notwendig
2. Fokus auf die Arbeitsfähigkeit und nicht die Arbeitsunfähigkeit
3. Kreative Arbeitsgestaltung ist ein Schlüssel zur Rehabilitation
4. Über die physischen Symptome hinausdenken
5. Die direkten und indirekten Kosten von Erkrankungen des Stütz-
und Bewegungsapparates müssen bedacht werden Weitere
Informationen erhalten Sie unter www.fitforworkeurope.eu

Originaltext: Work Foundation
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/79146
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_79146.rss2

Pressekontakt:
Presseanfragen in Großbritannien richten Sie bitte an Christine
George +44 (0) 20 7976 3554 cgeorge@theworkfoundation.com.

Presseanfragen in Deutschland oder internationale Presseanfragen
richten Sie bitte an Torsten Rothaermel +49 (0) 69 91 30 43 551
trothaermel@webershandwick.com.


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