Gesundmeldung statt Krankmeldung: Arbeitsfähigkeit von chronisch Kranken erhalten!
Geschrieben am 03-03-2010 |
Berlin (ots) - Rund 30 Prozent aller Krankheitstage gehen auf Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparats zurück - dazu gehören chronische Krankheiten wie entzündliches Rheuma, aber auch Rückenschmerzen oder ein Mausarm. Außerdem zählen sie zu den häufigsten Ursachen für eine krankheitsbedingte Frühberentung, wie der heute in Berlin vorgestellte deutsche "Fit for Work"-Report der unabhängigen britischen Work Foundation zeigt. Diese Erkrankungen haben somit nicht nur für die Erkrankten selbst, sondern auch für die Wirtschaft eine große Bedeutung, durch sie entstehen der Gesellschaft jährlich Kosten von insgesamt 26 Milliarden Euro.
Experten von der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA), des Verbandes Deutscher Betriebs- und Werksärzte e.V. (VDBW) und des Gesundheitsunternehmens Abbott nahmen anlässlich der heutigen Vorstellung des Reports mit dem Titel "Fit for Work? Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates und der deutsche Arbeitsmarkt" in Berlin zu dem Thema Stellung. Zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit von chronisch Kranken forderten sie eine frühe Diagnose, speziell von chronischen Erkrankungen, und eine frühzeitige Intervention. Zusätzlich ist eine bessere Zusammenarbeit aller Beteiligten - Ärzte, Arbeitgeber und Beschäftigte - notwendig. Dafür muss die Politik die nötigen Rahmenbedingungen schaffen. Durch ein effizienteres Gesundheitsmanagement könnten 30-40% der krankheitsbedingten Abwesenheitstage vermieden werden, so ein Ergebnis des Berichts.
"Das oberste Ziel sollte die Reduzierung von Erkrankungen und von dauerhafter Arbeitsunfähigkeit sein. Denn aufgrund der demografischen Entwicklung sind Unternehmen immer mehr darauf angewiesen, wertvolles Know-how und Erfahrungen im Betrieb zu halten", betonte Dr. Anette Wahl-Wachendorf, Präsidiumsmitglied des VDBW, und verdeutlichte damit die konkrete Relevanz dieser Thematik für Unternehmen. Wie der Bericht der Work Foundation belegt, beträgt der Produktivitätsausfall allein durch Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates 9,7 Millionen Euro pro Jahr - das entspricht 0,4% des Bruttosozialprodukts. Insgesamt kommt es schon jetzt infolge von vorübergehenden oder dauerhaften Arbeitsausfällen aufgrund dieser Erkrankungen in Deutschland jährlich zu Kosten von insgesamt 26 Milliarden Euro.
"Bei den Bemühungen, chronisch Kranke im Berufsleben zu halten, sind alle Beteiligten gefragt: Unternehmen, Beschäftigte, Politiker, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen, Ärzte sowie Sozialpartner", forderte Dr. Christa Sedlatschek, Geschäftsführerin der INQA, und ergänzte: "Wichtig wäre es, die Rahmenbedingungen zu optimieren, um Menschen mit Erkrankungen und Behinderungen besser in das Arbeitsleben zu integrieren."
Frühe Diagnose - frühzeitige Intervention - Erhalt der Arbeitsfähigkeit
Ein wichtiges Instrument zur Vermeidung von Arbeitsunfähigkeit ist eine möglichst frühe Diagnose und adäquate Behandlung von Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates. Zusätzlich müssen möglichst frühzeitig präventive Maßnahmen am Arbeitsplatz ergriffen werden. Voraussetzung ist eine positive und offene Unternehmenskultur, die es ermöglicht, dass "Arbeitsmediziner in Kooperation mit dem Management und den Betroffenen Lösungen erarbeiten, die z.B. geeignete Anpassungen des Arbeitsplatzes, der Arbeitszeit und weitere Maßnahmen beinhalten" so Dr. Wahl-Wachendorf.
Wichtig sind laut Dr. Sedlatschek auch eine bessere Information der Verantwortlichen in Unternehmen und der betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über die bestehenden Fördermöglichkeiten. Diese seien noch immer wenig bekannt und werden daher zu selten genutzt. Außerdem müssten das betriebliche Wiedereingliederungsmanagement stärker gefördert und Unternehmen bei der praktischen Umsetzung unterstützt werden.
Gesundmeldung statt Krankmeldung
"Kein chronisch Kranker sollte auf seinen Arbeitsplatz verzichten müssen. Denn für die Lebensqualität und Lebenszufriedenheit spielt die Berufstätigkeit eine wichtige Rolle. Außerdem können es sich Unternehmen immer weniger leisten, wertvolles Know-How durch Erkrankungen der Mitarbeiter zu verlieren. Eine frühe Diagnose, die entsprechende Behandlung sowie ein offener und lösungsorientierter Umgang am Arbeitsplatz können dabei helfen", betonte Wulff-Erik von Borcke, Geschäftsführer Abbott Deutschland. Das Gesundheitsunternehmen Abbott forscht seit Jahren im Bereich Rheumatologie, stellt innovative Therapien zur Verfügung und beschäftigt sich intensiv mit den Bedürfnissen der rheumatologischen Patienten.
Wichtig ist, die Fähigkeiten und nicht die Einschränkungen der erkrankten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Fokus zu rücken. Die Work Foundation empfiehlt hier die Einführung einer so genannten "Gesundmeldung", die im Unterschied zur "Krankmeldung" aufzeigt, welche Leistungen die Beschäftigten weiterhin erbringen können. Ein solcher Ansatz wird derzeit in Großbritannien verfolgt. "Es ist bereits 'fünf vor zwölf', um auf diese Ergebnisse zu reagieren", resümierte Dr. Sedlatschek.
Originaltext: INQA, VDBW, Abbott Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/79171 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_79171.rss2
Pressekontakt: Dr. Christa Sedlatschek INQA Geschäftsführerin Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Federal Institute for Occupational Safety and Health Nöldnerstraße 40-42 10317 Berlin Sedlatschek.christa@baua.bund.de
Dr. Anette Wahl-Wachendorf BG BAU - Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft Hauptverwaltung Leitung Arbeitsmedizinischer Dienst Hildegardstraße 29/30 10715 Berlin Anette.Wahl-Wachendorf@bgbau.de
Julia Heinz Manager Disease Awareness and Patient Communication Abbott Immunology Abbott GmbH & Co. KG Max-Planck-Ring 2 65205 Wiesbaden Julia.Heinz@abbott.com
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
254870
weitere Artikel:
- Neue Kooperationsmöglichkeiten für Pflegeeinrichtungen und Immobilienwirtschaft / Fachtagung von bpa und BFW zum Thema "Wohnen im Alter" Berlin (ots) - Der Wunsch, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben zu können, steht für vier von fünf Senioren an erster Stelle - dies gilt auch für den Fall, dass sie pflege- und hilfebedürftig werden sollten. Wohnungs- und Pflegewirtschaft sind daher gefordert, sich gemeinsam den Bedürfnissen älterer Mieter anzunehmen. Zu diesem Ergebnis kamen rund 120 Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung bei der Fachtagung "Wohnen im Alter - neue Kooperationsmöglichkeiten für Pflegeeinrichtungen und Immobilienwirtschaft mehr...
- Flexibilität ist Trumpf / Neues Modulares Adiabatisches Reaktionskalorimeter MMC 274 Nexus® Selb (ots) - Adiabatische Kalorimetrie gewinnt in vielen Bereichen der modernen Materialforschung und in der Sicherheitstechnik zunehmend an Bedeutung. Als kompaktes Tischgerät schließt dabei das neu entwickelte MMC 274 Nexus die Lücke zwischen großen Adiabatischen Reaktionskalorimetern und kleinen dynamischen Differenzkalorimetern. So lassen sich mit dem Gerät vergleichsweise große Probenvolumina von mehreren Millilitern untersuchen. Während der Messungen können zusätzliche Stoffe injiziert und /oder eine Durchmischung von heterogenen mehr...
- Conrad Hinrich Donner ist jetzt Donner & Reuschel / Umfirmierung zum 1. März 2010 abgeschlossen / Nahtloser Übergang für Kunden / Veränderungen in der Geschäftsleitung Hamburg (ots) - Das Hamburger Traditionsbankhaus Conrad Hinrich Donner Bank erhält nach über 200 Jahren einen neuen Namen. Seit dem 1. März 2010 heißt sie Donner & Reuschel Aktiengesellschaft. Damit wird dem Zusammenwachsen mit der Münchner Bank Reuschel & Co Rechnung getragen. Donner hat Reuschel im Sommer vergangenen Jahres erworben. Beide Banken gehören zur Signal-Iduna-Versicherungsgruppe. Im Herbst wird das Münchner Bankhaus Reuschel mit Donner & Reuschel verschmolzen. Für die Kunden werde die Fusion "geräuschlos" vollzogen. Jeder mehr...
- EMI: Aufschwung gewinnt im Februar enorm an Fahrt Frankfurt am Main (ots) - Dank robuster Produktionssteigerungen und eines starken Zuwachses an Neuaufträgen hat der Aufschwung der deutschen Industrie im Februar enorm an Fahrt gewonnen. Der saisonbereinigte Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI) gewann binnen Monatsfrist 3.5 Zähler auf 57.2 Punkte hinzu und erreichte damit den höchsten Stand seit Juni 2007. "Der erneut deutlich gestiegene Einkaufsmanager-Index ist ein Beleg für die konjunkturelle Trendwende. Ob diese Entwicklung allerdings von Dauer ist, muss abgewartet werden", kommentierte mehr...
- SGE Analytical Science at analytica 2010 Ringwood, Victoria, Australia (ots) - SGE Analytical Science welcomes you to its 2010 booth (Hall A1 Booth 231) at the analytica tradeshow. For 2010 SGE presents a range of new technologies providing efficiencies and enhanced user experience(s). Visit us to view a thorough presentation of a wide range of consumables for SPE, GC, LC, and MS instrumentation including supplies and accessories. Take part in our syringe dispensing competition to celebrate the launch of eVol®, the worlds first automated analytical syringe, with a chance to mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|