Mikrofinanz zeigt entgegen der Krise starke Aktienbewertung
Geschrieben am 03-03-2010 |
Washington, March 3, 2010 (ots/PRNewswire) - Die anhaltend hohe Nachfrage nach Mikrofinanz-Eigenkapital vor dem Hintergrund der schlimmsten Finanzkrise seit Jahrzehnten, hat die Bewertungen in diesem Sektor während des Jahres 2009 weiter vorwärts getrieben und die mittelfristigen Aussichten bleiben gemäss eines Berichts von CGAP, einem Mikrofinanzkonzern, der bei der Weltbank angesiedelt ist, und J.P. Morgan, positiv.
"Mikrofinanzinstitutionen erlebten im Jahr 2009 die härtesten Marktbedingungen seit mehr als einem Jahrzehnt, wobei die meisten einen klaren Rückgang bei der Qualität und Profitabilität der Aktiva zeigten," sagte Xavier Reille von CGAP, Co-Autor dieses Berichts. "Und dennoch behielten die meisten MFIs ein hohes Niveau an Reserven und Kapitalausstattung, und Investoren hatten weiterhin Vertrauen in diesen Sektor."
Der CGAP/J.P. Morgan Bericht zeigt, dass die Eigenkapitalbewertungen in allen Bereichen im Jahr 2009 weiterhin anstiegen, wobei die MFIs auf dem Markt für privates Beteiligungskapital mit einem Median des 2,1-fachen des Buchwertes handelten - eine Steigerung um 62% seit dem Jahr 2007. Öffentliche Investoren steigerten ihr Engagement bei der Mikrofinanz im vergangenen Jahr erheblich, und der private Sektor gründete weiterhin neue Mikrofinanz-Anlagevehikel, einschliesslich neuer Fonds von Blue Orchard, Triodos, und Developing World Markets.
"Die Gemeinschaft der Investoren, sowohl der öffentlichen wie der privaten, ist weiterhin am Mikrofinanzsektor interessiert, auch wenn wir denken, dass sie wählerischer werden," sagte Nick O'Donohoe, Global Head of Research für J.P. Morgan und Co-Autor dieses Berichts.
Die relative Jugend des Mikrofinanz-Eigenkapitalmarktes bedeutet, dass es nur wenige etablierte Leistungsmassstäbe gibt und dass es schwierig ist, Bewertungen abzugeben. Dennoch überbrückt der CGAP/J.P. Morgan Bericht diese Lücke, indem er sich auf eine Analyse von 200 Transaktionen in den Jahren 2005 bis 2009 mit privatem Beteiligungskapital stützt, sowie auf Handelsinformationen über acht börsennotierte einkommensschwache Finanzinstitute, um die starke Leistung des Mikrofinanz-Eigenkapitalmarktes zu bewerten.
Indische MFIs ziehen weiterhin das stärkste Interesse der Investoren auf sich, womit sie 30% aller Mikrofinanz-Eigenkapitaltransaktionen im Jahr 2009 enthalten. Tatsächlich handeln Eigenkapitalbewertungen für indische MFIs zu nahezu ihrem sechsfachen Buchwert, oder dem dreifachen Wert des weltweiten Medians, eine Leistung, welche laut der CGAP/J.P.Morgan Analyse nicht auf lange Sicht aufrecht erhalten werden kann.
Die Stärke der MFI Eigenkapitalbewertungen verschleiert den Einfluss der weltweiten Finanzkrise auf diesen Sektor. Der CGAP/J.P. Morgan Bericht zeigt, dass die Qualität von Kreditportfolien nach Januar 2009 mit hoher Geschwindigkeit nachliess, mit Krediten, welche seit über 30 Tagen überfällig waren, die auf einen Median von 4,7 Prozent stiegen im Gegensatz zu 2,2 Prozent während der ersten fünf Monate des Jahres 2009, obwohl sich dieser Wert seitdem wieder eingependelt hat und im Jahr 2010 so weit stabil blieb. Die Auswirkungen des Abschwunges waren jedoch keineswegs einheitlich, denn MFIs in Südasien und Südamerika zeigten sich nur geringfügig beeinflusst, wohingegen andere insbesondere in Osteuropa und Zentralasien stärker betroffen waren. Trotzdem wurden nur von sehr wenigen MFIs Ausfällen berichtet und die meisten Institutionen behielten weiterhin eine gute Eigenkapitalausstattung mit einer Eigenkapitalquote im Bereich von 18 bis 20%.
Die Investoren beurteilen die Lage nach der Leistungsfähigkeit der börsennotierten einkommensschwachen Finanzinstitutionen, den am besten vergleichbaren Vehikeln für MFIs, und glauben, dass der Sektor in guter Verfassung aus der Krise hervorgehen wird. Deren Aktien haben die Banken für Schwellenländer bei weitem übertroffen (so vom MSCI Bankenindex für Schwellenländer gemessen) und sind bis Ende des Jahres 2009 wieder auf ihr Niveau vor der Krise angestiegen oder haben neue historische Höchststände erreicht.
Der CGAP/J.P. Morgan Bericht argumentiert, dass der Rückgang der Qualität der Aktiva den Vermögenszuwachs der MFIs zwar verlangsamen, ihn aber anderweitig nicht bremsen wird, wobei der Augenmerk auf einem verbesserten Risikomanagement liegt. Bewertungen werden dementsprechend mittelfristig durch eine anhaltende Nachfrage aus dem öffentlichen und wirtschaftlichen Sektor untermauert sein, weiterhin werden sie aufrechterhalten durch den Erwerb lokaler Banken durch die MFIs und dem erwarteten Börsengang von SKS, Indiens grösstem MFI - im Jahr 2010.
Über CGAP
CGAP (The Consultative Group to Assist the Poor) ist die weltweit führende Quelle für das Vorwärtskommen der Mikrofinanzierung. CGAP versorgt die Finanzindustrie, Regierungen und Investoren mit objektiven Informationen, Expertenmeinungen und innovativen Lösungen, um den Zugang zu Finanzierungen für arme Menschen auf der ganzen Welt effektiv zu verbessern. Weitere Informationen finden Sie unter: www.cgap.org
Über J.P. Morgan
J.P. Morgan ist der Investment-Banking-Arm von JPMorgan Chase & Co. , ein weltweit führendes Finanzdienstleistungsunternehmen mit Anteilen in Höhe von 2,0 Billionen US$ und Niederlassungen in mehr als 60 Ländern. JPMorgan Chase ist führend im Investment-Banking, bei Finanzdienstleistungen für Verbraucher, Mittelstand- und Commercial-Banking, bei Transaktions-Serviceleistungen, Vermögensverwaltung und Eigenkapital. Die Firma betreut Millionen von Verbrauchern in den USA und viele der weltweit prominentesten Unternehmenskunden, institutionellen Kunden sowie staatlichen Auftraggebern. Informationen über J.P. Morgan erhalten Sie unter www.jpmorgan.com.
Originaltext: CGAP Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/71048 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_71048.rss2
Pressekontakt: CONTACT: Una Gallagher Pulizzi bei CGAP, upulizzi@worldbank.org,+1-202-473-8869; Tasha Pelio bei J.P. Morgan, tasha.pelio@jpmorgan.com,+1-212-270-7441
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