Kölner Stadt-Anzeiger: Vorabmeldung Kölner Stadt-Anzeiger Der Vorsitzende der deutschen Archivare fordert größeren Einsatz zum Schutz der Archivalien ¬- "Schneller digitalisieren"
Geschrieben am 05-03-2010 |
Köln (ots) - Die Digitalisierung von Archivalien muss nach Ansicht von Michael Diefenbacher, dem Vorsitzenden des Verbandes deutscher Archivarinnen und Archivare (VdA), intensiviert werden. Das sei eine Lehre aus der Archiv-Katastrophe von Köln vor einem Jahr. Im Gespräch mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe) stellt Diefenbacher anlässlich des "Tags der Archive" an diesem Wochenende fest: "Köln hat uns gezeigt, dass die Mikroverfilmung von Archivalien, die in der Bundes-republik Deutschland in den 60er und 70er Jahren aufgrund der Kriegserfahrung durchgeführt worden ist, durchaus Sinn macht." Allerdings sei diese Verfilmung zuletzt nur noch wie ein Stiefkind behandelt worden. Nach Ansicht des Vorsitzendes des größten Archiv-Verbandes in Europa ist heute "die Tatsache, dass schriftliches Kulturgut gefährdet ist", stärker im Bewusstsein als zuvor. Dazu habe das Oder-Hochwasser Ende der 90er Jahre, das Elbe-Hochwasser 2002, der Brand in der Anna Amalia Bibliothek in Weimar 2004 und zuletzt der Kölner Archiv-Einsturz beigetragen. Zu den aktuellen Problemen der Ar-chive in Deutschland zählt Diefenbacher den Säurefraß beim Papier, die Finanzkrise und die Personalnot. Der "Tag der Archive" soll auch an die Kölner Katastrophe erinnern. Mittlerweile sind 85 Prozent der Archivalien geborgen und müssen restauriert werden. Nach Ansicht von Diefenbacher, der das Nürnberger Stadtarchiv leitet, besitzt Köln weiterhin das bedeutendste kommunale Archiv in Deutschland. Daran habe die Katastrophe nichts geändert.
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