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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Genfer Autosalon:

Geschrieben am 05-03-2010

Bielefeld (ots) - Eine komplette Branche ist elektrisiert. Auf dem
derzeit laufenden Autosalon in Genf stehen alle Autohersteller unter
Spannung. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Elektroantriebe und
Hybridsysteme, die ja auch Elektromotoren beinhalten, sind das
beherrschende Thema.
Die deutschen Autobauer streben nach eigenem Bekunden die
Marktführerschaft bei den Stromern an. Bis die aber in nennenswerten
Stückzahlen auf die Straßen rollen, dürfte mindestens noch ein
Jahrzehnt vergehen. Für 2020 erwarten Experten einen Marktanteil von
gerade einmal zwei oder drei Prozent an allen Autoverkäufen.
Was fehlt sind bezahlbare Batterien, die ebenso sicher wie langlebig
sind, Energie für akzeptable Reichweiten bieten. Außerdem muss eine
entsprechende Infrastruktur aufgebaut werden. Wenn es an
Ladestationen mangelt, sind Elektroautos Muster ohne Wert.
Energiekonzerne und auch die Politik sind hier gefordert, den Weg zu
bereiten. Mit dem 2009 beschlossenen Förderprogramm für
Elektromobilität hat die Bundesregierung einen ersten Schritt getan.
Wie genau aber die staatliche Unterstützung beim Kauf für die
Elektroautos aussehen wird, steht noch nicht fest. Das erklärte Ziel
heißt aber, bis 2020 eine Million solcher Fahrzeuge auf Deutschlands
Straßen zu bringen.
Kein leichtes Unterfangen. Erste Tests mit serienreifen E-Autos von
Smart und Mitsubishi haben Stromkosten in Höhe von drei bis fünf Euro
pro 100 Kilometer ergeben. Da muss man schon einen langen Atem haben,
um den gegenüber einem vergleichbaren Diesel hohen Anschaffungs-
beziehungsweise Mietpreis - zwischen 500 und 800 Euro werden pro
Monat fällig - hereinzufahren.
Unterschiedliche Prognosen gibt es im Hinblick auf die
Strompreisentwicklung, wenn vermehrt Elektroautos über die Straßen
rollen. Die Befürworter erklären, Wind- und Sonnenenergie seien dann
viel stärker nutzbar, da die bisherigen Verbrauchsschwankungen
zwischen Tag und Nacht deutlich besser abzufangen seien. Kritiker
warnen davor, dass Strom deutlich teurer werden könnte, da
Energieunternehmen mit Preisanhebungen und der Staat mit
entsprechender Besteuerung analog zum Erdöl kräftig verdienen
wollten.
Welche Argumente sich als richtig beweisen, bleibt abzuwarten. Fest
steht allerdings, dass sich die Kunden aufgrund der weiterhin hohen
Kraftstoffpreise und der CO2-Besteuerung derzeit vermehrt für Autos
mit kleineren und verbrauchsgünstigen Triebwerken entscheiden.
Aufgrund technischer Weiterentwicklungen sind hier inzwischen
durchaus Verbrauchswerte von vier Liter und weniger zu erreichen. Das
ist dann kaum teurer als mit einem E-Auto. Diese bieten sich aufgrund
der geringen Reichweiten vor allem für den Einsatz in
Ballungsgebieten und auf Kurzstrecken an. Wer mehr will, der fährt
vorerst noch besser mit einem Verbrennungsmotor.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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