Die Trends und Themen der CeBIT 2010 (mit Bild) / - Vom App-Boom über 3D bis zum digitalen Gesundheitsassistenten / - CeBIT zeigte, was die ITK-Branche in diesem Jahr bewegt
Geschrieben am 06-03-2010 |
Hannover (ots) -
- Querverweis: Bildmaterial ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -
Die Trends und Themen der CeBIT 2010 spannten einen Bogen vom App-Boom über 3D-Technologien bis zum digitalen Gesundheitsassistenten. Bei den Business-IT-Lösungen standen Cloud Computing, SaaS, ERP-Lösungen mit neuen Funktionalitäten und energieeffiziente Virtualisierungssysteme im Vordergrund.
Mobiles Internet revolutioniert den Alltag
Die Leitmesse für die digitale Wirtschaft zeigte, wie das mobile Internet mit einer Fülle von Anwendungen und Services unseren Alltag revolutioniert. Apps, jene praktischen Mini-Programme, die sich mit wenigen Fingertipps auf die Smartphones der neuesten Generation laden lassen, sind ein Milliardengeschäft. Allein in diesem Jahr werden die Handy-Nutzer rund 4,5 Milliarden Apps aus dem Internet laden. 2013 werden es schon über 21,6 Milliarden sein - ein Plus von 380 Prozent (Studie: Gartner). Auf der CeBIT wurden zahlreiche Apps präsentiert - vom Lotsen durch die auch im mobilen Web boomenden sozialen Netzwerke über Augmented-Reality-Lösungen, die reale Bilder mit Infos aus dem Netz verknüpfen, bis zu Popstar-Apps, die ein Top-Thema auf der erstmals veranstalteten Musikmesse CeBIT Sounds! waren.
Die Webciety mit all ihren Möglichkeiten zur Vernetzung sorgt aber nicht nur für grenzenloses Entertainment über alle technischen Plattformen hinweg. Viele Aussteller präsentierten auf der CeBIT 2010 Tools zur sicheren Datenspeicherung im Netz (Cloud Computing), die überall den Zugriff per Smartphone, Netbook oder Laptop erlauben. Dazu kommen intelligente Content-Management-Systeme, die sämtliche Medienkanäle bedienen und die Inhalte automatisch an jedes gewünschte Ausgabegerät weitergeben - vom Printprodukt bis zum Handy.
Schneller, sparsamer und schöner: Smartphones, Netbooks und mehr
Die auf der CeBIT 2010 vorgestellten Handys kann man durchaus als Mini-PCs mit Telefonanschluss bezeichnen. Dank einer Prozessorleistung von bis zu einem Gigahertz verarbeiten die Geräte mehrere Kommandos gleichzeitig und bieten vielfältige Verbindungen. So sind die aktuellen Modelle mit WLAN-Schnittstellen und HSPA-Funkmodul (Übertragungs¬leistung: bis zu 7,2 Megabit pro Sekunde) für den schnellen drahtlosen Zugang ins Internet ausgestattet. Der nächste Ausbauschritt der mobilen Breitbandnetze (HSPA+ mit bis zu 42 Mbit/s) soll noch in diesem Jahr erfolgen. In mehreren Showcases zeigte die CeBIT 2010 auch schon die Zukunft des Mobilfunks: Der UMTS-Nachfolger Long Term Evolution (LTE) ermöglicht Download-Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s. Mit diesem Datendurchsatz sollen dann Live-TV in HD-Qualität und Online-Spiele auf dem Handy Realität werden.
Als weitere Highlights boten die meisten auf der CeBIT 2010 gezeigten Smartphone-Neuheiten Touchscreen-Bildschirme mit komfortabler Bedienung per Fingertipp. Bei den Bildschirmen ging der Trend in Hannover eindeutig zu AMOLED-Displays (Active Matrix Organic Light Emitting Diode). Diese Bildschirmtechnik ermöglicht ein helleres Bild, bessere Farben, schnellere Reaktionszeiten und einen deutlich geringeren Stromverbrauch. Publikumslieblinge auf der diesjährigen CeBIT waren auch die kompakten Netbooks, die in jeder Tasche Platz finden und sich leistungsmäßig immer stärker an die deutlich teureren "ausgewachsenen" Mobilrechner heranpirschen. Bei vielen der praktischen Mini-Rechner sitzen mittlerweile Grafik- und Hauptprozessor auf einem Chip. Dadurch sparen die Anbieter nicht nur Platz auf der Hauptplatine, sondern senken auch den Energiebedarf, was eine deutlich längere Akku-Laufzeit zur Folge hat.
3D-Technologien als Attraktion der diesjährigen IT-Schau
Einer der großen Trends der CeBIT 2010 war das Thema 3D. In ihrem Schwerpunkt "Next Level 3D" zeigte die Messe, was es derzeit an passender Hard- und Software fürs Heimkino und professionelle Anwender zu kaufen gibt. Die Bandbreite reichte von 3D-fähigen Computermonitoren über Beamer bis zu hochwertigen Gaming-Notebooks. Um die packenden, dreidimensionalen Szenen aktueller Spiele-Bestseller am PC erleben zu können, liefern einige Hersteller die passende 3D-Brille gleich mit. Darüber hinaus waren auf der CeBIT 2010 die ersten Kompaktkameras zu sehen, die Fotos und Videos in 3D aufnehmen können - teilweise sogar in HD-Auflösung (1280 x 720 Pixel). Auch die neuen 3D-Projektoren, die Filme und Spiele in dreidimensionalen HD-Bildern auf die Wohnzimmerwand projizieren, zogen das Publikum an.
Im "future parc" der CeBIT 2010 wurde die XML3D-Technologie vorgeführt, die das Internet-Format HTML um 3D-Fähigkeiten erweitert. Damit lassen sich schon jetzt entsprechende Elemente in jede Website einbauen. Als Zentrum für Innovationen war die Zukunftsschau auch in diesem Jahr ein Besuchermagnet. Auf rund 6 000 Quadratmetern stellten Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Ministerien zukunfts¬weisende Projekte vor. Das CeBIT-Motto "Connected Worlds" war in diesem Bereich allgegenwärtig. So entführte die Sonderschau "Connected Living" die Besucher in die Lebenswelt von Morgen, in der verschiedene Hausgeräte in der Lage sein werden, sich untereinander zu verständigen - vom digitalen Energieassistenten, der den sparsamen Umgang mit Heizung und Beleuchtung überwacht, bis zur virtuellen Küchenhilfe, die Tipps für eine gesunde Ernährung liefert.
Wachstumsmarkt Telemedizin: Gesundheitsassistenten im Praxiseinsatz
Bis 2012 wird sich nach Schätzung des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) das Marktvolumen für telemedizinische Anwendungen in Deutschland nahezu verdreifachen - auf rund 1,4 Milliarden Euro. Der Schwerpunkt "TeleHealth" veranschaulichte auf der CeBIT 2010, welche neuen Technologien die alltägliche Arbeit in Arztpraxen, Kliniken und Apotheken erleichtern. Aspekte wie die nötige Infrastruktur, die Prävention und Anwendungen aus dem Bereich Home Care standen im Fokus der Fachbesucher. Spezielle Angebote beschäftigten sich mit Praxisthemen wie der IT-unterstützten stationären oder häuslichen Pflege. Hier spielen Smartphones mit Bluetooth- und Internetanbindung eine zunehmende Rolle. Ein Fazit der CeBIT 2010 ist, dass die allgemeine Akzeptanz lebensrettender Technologien zunimmt, selbst wenn sie heute noch in vielen Bereichen Zukunftsmusik sind: Jeder vierte Deutsche wäre bereit, sich einen Mikrochip unter die Haut pflanzen zu lassen, wenn sich dadurch beispielsweise eine schnellere Rettung im Notfall gewährleisten ließe. Dies ergab eine anlässlich der CeBIT veröffentlichte Umfrage des Branchenverbandes BITKOM.
Intelligente Telematik im Trend: Das Auto denkt weiter
Die sofortige Ortung nach einem Unfall, ohne dass der Fahrer etwas tun muss, war auch ein Thema im neu geschaffenen Ausstellungsbereich "Destination ITS" (Intelligent Transport Systems). Dort konnten sich die Besucher aus erster Hand über das europäische Notrufsystem eCall informieren, das in wenigen Jahren zur Pflichtausstattung aller Neufahrzeuge gehören soll.
Neben Navigationssystemen wurden hier auch die neuesten Parkleit- und Flottenmanagement-Lösungen gezeigt. Das Forum "CeBIT in Motion" informierte über die jüngsten Entwicklungen der intelligenten Verkehrssteuerung.
Einen Blick in die Zukunft warf eine Fahrzeugstudie mit LTE-Breitbandzugang: Das "Smartphone auf Rädern" kann über einen Großserver im Netz (Cloud) selbstständig mit anderen Autos kommunizieren, um sie beispielsweise vor Staus zu warnen.
Software und Dienstleistungen als Wachstumstreiber der deutschen Wirtschaft
Der Besucherandrang in den Hallen 2, 3, 4 und 5 machte klar, dass Business-Lösungen in allen Branchen auf den Investitionslisten der Entscheider einen vorderen Platz einnehmen. Aussteller, darunter Branchengrößen wie IBM, Microsoft und SAP ziehen eine positive Bilanz. Software und Dienstleistungen sind die Wachstumstreiber der deutschen Wirtschaft, so auch das Ergebnis einer Studie, die das Karlsruher Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung ISI erstellte und auf der CeBIT 2010 erstmals der Öffentlichkeit präsentierte. Im Jahr 2030 wird der ITK-Sektor in Deutschland eine Bruttowertschöpfung von 90 Milliarden Euro erwirtschaften und damit die ehemaligen Paradepferde der deutschen Volkswirtschaft wie Maschinen- und Fahrzeugbau auf die Plätze verweisen. Bis zu 452 000 neue Arbeitsplätze werden im genannten Zeitraum in der Software- und IT-Dienstleistungsbranche entstehen.
SAP World Tour 2010
Erstmals wurde die CeBIT in diesem Jahr zum Zentrum der SAP-Gemeinde. In den Hallen 19 und 20 schlug der Software-Riese aus Walldorf die Zelte für seine jährliche Kundenveranstaltung auf. Mehr als 3 000 SAP-Experten, -Kunden und -Partner nutzten die Gelegenheit, zeitgleich die CeBIT 2010 zu besuchen.
Siegeszug von Cloud Computing und SaaS
Der Siegeszug von Cloud Computing und SaaS (Software as a Service) setzte sich auch in diesem Jahr auf der CeBIT 2010 fort. Cloud Computing versetzt auch kleinere und mittelständische Unternehmen in die Lage, für ihre Geschäftsprozesse von modernster Technologie zu profitieren, ohne in teure Hard- und Software zu investieren. Der Kostenfaktor und eine einfache Verwaltung sind Treiber von SaaS. Außerdem lassen sich durch SaaS Lösungen problemlos skalieren. Dies ermöglicht ein schnelles Mitwachsen der Lösungen, wenn das Geschäftsvolumen steigt. Auf der CeBIT 2010 präsentierten zahlreiche Anbieter branchenspezifische Lösungen, die dem Mittelstand den schnellen Einstieg in Cloud Computing und SaaS erleichtern.
ERP-Systeme mit neuen Funktionalitäten
Neue ERP-Systeme integrieren umfassende Funktionalitäten für E-Commerce, Mobile Computing und Business Intelligence (BI). Zahlreiche Lösungen adressieren speziell den Mittelstand. Mittelständische Unternehmen sind seit jeher das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, müssen sich aber zunehmend im globalen Wettbewerb behaupten. Mit flexiblen IT-Anwendungen, welche die Geschäftsprozesse über die Unternehmensgrenzen hinaus mit denen von Partnern, Lieferanten und Kunden verbinden, kann der Mittelstand den Herausforderungen der Weltmärkte begegnen. Dafür bieten ERP-Systeme heute ein integriertes Business-Process-Management (BPM), das vordefinierte Standardprozesse enthält, aber auch die Definition eigener Geschäftsprozesse erlaubt. Zu den Ausstattungsmerkmalen moderner ERP-Systeme gehört zudem eine anwenderfreundliche Bedieneroberfläche.
Mobilität ist eines der Schlagworte der IT. Mobile Clients, wie Blackberrys, Smart Phones oder andere tragbare Devices müssen heute jederzeit auf Daten aus dem ERP-System zugreifen können oder diese vom Einsatzort außerhalb des Unternehmensnetzes übertragen können. Die zeitnahe Aktualisierung von Daten ist ein wichtiger Faktor im weltweiten Wettbewerb.
Customer Relationship Management als Wachstumsmotor
Kundenbeziehungsmanagement gehört im Bereich der Geschäftsanwendungen zu den Wachstumsmotoren. Das Interesse an CRM-Anwendungen ist hoch. Mitarbeiter aus dem Kundensupport oder dem Vertrieb haben somit vor Ort beim Kunden direkten Zugriff auf alle aktuellen Daten und Abläufe und können gleichzeitig von unterwegs aus Prozesse anstoßen, um Kundenwünsche schneller zu erfüllen.
ECM- und DMS-Hersteller bündeln Anwendungen
Unter den Oberbegriffen Enterprise-Content-Management (ECM) und Dokumentenmanagement Systeme (DMS) bündeln Hersteller eine Vielzahl von Anwendungen wie Office-, Records-, Knowledge- und eMail-Management sowie die nahtlose Integration von Office-Lösungen. Hinzu kommen elementare Funktionen wie die Archivierung und Workflow-Optionen für die transparente Abwicklung von Geschäftsprozessen. Es kommen mehr und mehr Systeme auf den Markt, die sich an den individuellen Anforderungen von kleinen und mittelständischen Unternehmen ausrichten. Maßgeschneiderte Komplettpakete unterstützen die Unternehmen, Abläufe transparenter zu gestalten und Prozesse zu optimieren.
Modernisierung der öffentlichen Verwaltungen
Die öffentlichen Verwaltungen müssen in den nächsten 15 bis 18 Monaten Herkulesaufgaben meistern. Es heißt, mit immer schmaleren Mitteln zu haushalten. Der Public Sector Parc bildete auf der CeBIT 2010 ab, was die Modernisierung in den öffentlichen Verwaltungen vorantreibt. Bürokratieabbau, Bürgerservice und Dienstleistungsorientierung, Shared Services sowie das Konzept der vernetzten Verwaltung standen dabei im Fokus. Ein stark beachtetes Thema war die Einführung des neuen Personalausweises, die am 1.November 2010 ansteht. Der intensive Dialog und das hohe Fachbesucheraufkommen im Public Sector Parc hat die zunehmende Innovationsbereitschaft der öffentlichen Verwaltung deutlich gezeigt.
Green IT: Produzieren und Leben im Energiespar-Modus
Die unabhängige Non-Profit-Organisation The Climate Group geht in ihrer aktuellen Studie "SMART 2020 - Entwicklung zu einer emissionsarmen Wirtschaft im Informationszeitalter" davon aus, dass mit der Unterstützung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien bis zum Jahr 2020 weltweit etwa 15 Prozent aller Kohlendioxid-Emissionen und 600 Milliarden Euro Energiekosten eingespart werden können.
Die CeBIT 2010 war eine wichtige Station auf dem Weg dorthin: mit energieeffizienten Virtualisierungssystemen (Smart Infrastructure) sowie zahlreichen Strom sparenden und umweltschonend produzierten Servern, Displays und Notebooks. Auch das Thema Wertstoff-Recycling kam nicht zu kurz. Schließlich wird auch das schönste, technologisch perfekte Gerät irgendwann zum Auslaufmodell. Denn die IT-Welt dreht sich immer weiter - bis zur nächsten CeBIT vom 1. bis 5. März 2011 in Hannover.
Originaltext: Deutsche Messe AG Hannover Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/13314 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_13314.rss2
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