Rheinische Post: Lehren des Krieges
Geschrieben am 14-08-2006 |
Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann
Der Waffenstillstand zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz hat bisher gehalten. Das ist erfreulich. Doch nagende Zweifel und Misstrauen auf beiden Seiten wurzeln hartnäckig. Die aus dem Süden Libanons geflohenen Menschen eilen zurück. An sich ein ermutigendes Zeichen. Doch ihre Rückkehr kann gefährlich werden, denn eine Friedensgarantie gibt es nicht. Israel wie Hisbollah sehen sich als Sieger, doch das ist eher Propaganda für die eigene Anhängerschaft. Gibt es eine Lehre aus dem Krieg? Sicherlich. Sie reicht im Übrigen weit über die Region hinaus. Ministerpräsident Olmert hat sie gestern im Parlament noch einmal unterstrichen. Israel wird keine Provokation von Seiten der Hisbollah oder von Hamas mehr hinnehmen. Wer dennoch den Weg des Terrors beschreitet, muss mit härtesten Vergeltungsmaßnahmen rechnen. Dieser Passus ist aber auch in Richtung Syrien und Iran gesprochen worden. Insofern ist es gut, dass der deutsche Außenminister Steinmeier erneut durch die Region tourt und vor unkalkulierbaren Abenteuern warnt. Israel wird eine schonungslose Sicherheitsdebatte führen müssen, denn das Land hat seine tiefe Verletzbarkeit erfahren. Es geht am Ende ums blanke Überleben.
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