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Energieverbrauch 2009 so niedrig wie vor 40 Jahren / Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen legt detaillierte Berechnungen für 2009 vor

Geschrieben am 09-03-2010

Berlin/Köln (ots) - Der Verbrauch an Primärenergieträgern betrug
in Deutschland 2009 nur 13 341 Petajoule (PJ) oder 455,2 Millionen
Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE). Das waren 6 Prozent weniger
als 2008. Damit fiel der Energieverbrauch in Deutschland, wie die
Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) in ihrem jetzt
erschienenen Jahresbericht 2009 mitteilt, auf das niedrigste Niveau
seit Anfang der 1970er Jahre.

Entscheidend beeinflusst wurde die Verbrauchsentwicklung durch den
starken konjunkturellen Einbruch. Die wirtschaftliche Leistung
Deutschlands verringerte sich im Vorjahr um 5 Prozent. Das war der
bisher stärkste Rückgang in der gesamten Geschichte der
Bundesrepublik. Die Wertschöpfung im verarbeitenden Gewerbe sank um
fast 18 Prozent. Vor allem in den energieintensiven Industriezweigen
wurde die Produktion besonders stark reduziert, so dass der
Energieverbrauch stärker zurückging als die Wirtschaftsleistung.
Verbrauchssteigernd und damit dämpfend auf die negative
Gesamtentwicklung wirkte sich die im Vergleich zum Vorjahr leicht
kühlere Witterung aus. Der Bedarf an Heizenergien erhöhte sich um
etwa 2 Prozent, lag damit aber immer noch um 6 Prozent unter dem
langjährigen Durchschnitt. Von der höheren Nachfrage nach
Heizenergien profitierten vor allem Erdgas und leichtes Heizöl.

Der gesamte Mineralölverbrauch verminderte sich 2009 um 5 Prozent
auf 4 631 PJ (158 Mio. t SKE). Das ist der niedrigste Wert seit der
deutschen Wiedervereinigung. Neben konjunkturellen Gründen wirkte
sich die stark erhöhte Beimischung von Biokraftstoffen, die
statistisch bei den erneuerbaren Energien geführt werden, auf die
Verbrauchsentwicklung aus. Die Erzeugung der deutschen Raffinerien
wurde der rückläufigen Verbrauchsentwicklung angepasst und
verminderte sich gegenüber 2008 von rund 118 Millionen Tonnen (Mio.
t) auf etwa 111 Mio. t. Wichtigster Rohöllieferant war erneut
Russland, dessen Lieferungen rund 35 Prozent des inländischen Bedarfs
deckten. Der Anteil des Mineralöls am gesamten Energieverbrauch in
Deutschland lag mit 34,7 Prozent leicht höher als im Vorjahr.

Der Erdgasverbrauch verringerte sich 2009 gegenüber dem Vorjahr
ebenfalls um 5 Prozent auf 2 907 PJ (99,2 Mio. t SKE). Nach einem
kräftigen, konjunkturell bedingten Verbrauchseinbruch von fast 12
Prozent im ersten Halbjahr erholte sich die Nachfrage und stieg im
zweiten Halbjahr um mehr als 3 Prozent. Durch eine weitere Zunahme
des Bestandes an Gasheizungen und der etwas kühleren Witterung lag
der Verbrauch bei den privaten Haushalten um etwa 3 Prozent über dem
Vorjahr. Der industrielle Erdgasverbrauch verminderte sich vor dem
Hintergrund der konjunkturellen Eintrübung um rund 10 Prozent. Der
Erdgaseinsatz in Kraftwerken sank infolge des insgesamt niedrigeren
Strombedarfs um 11 Prozent. Der Anteil des Erdgases am gesamten
Energieverbrauch nahm leicht auf 21,8 Prozent zu.

Der Verbrauch an Steinkohle sank 2009 auf ein "Jahrhunderttief"
und erreichte nur noch 1 474 PJ (50,3 Mio. t). Das waren rund 18
Prozent weniger als 2008. Die Entwicklung wurde geprägt durch einen
Rückgang des Einsatzes der Steinkohle zur Stromerzeugung infolge der
ingesamt niedrigeren Stromerzeugung. Besonders stark war 2009 der
Rückgang des Bedarfs an Kohle und Koks in der Eisen- und
Stahlindustrie, deren Bedarf um mehr als 30 Prozent schrumpfte.
Steinkohle deckte 2009 insgesamt 11 Prozent des inländischen
Energiebedarfs.

Der Braunkohlenverbrauch veringerte sich 2009 um 3 Prozent auf 1
508 PJ (51,5 Mio. t SKE) und wurde damit weniger stark von den
konjunkturellen Einflüssen erfasst. Die Veränderung ist im
Wesentlichen auf die geringere Verfügbarkeit der Kraftwerke
zurückzuführen, an die üblicherweise mehr als 90 Prozent der
Förderung gehen. Braunkohle deckte ebenfalls rund 11 Prozent des
deutschen Energiebedarfs. An der Stromerzeugung hatte die Braunkohle
einen Anteil von knapp 25 Prozent.

Die deutschen Kernkraftwerke erzeugten 2009 knapp 135 Milliarden
Kilowattstunden (Mrd. kWh). Das waren rund 9 Prozent weniger als im
Vorjahr. An der gesamten inländischen Stromerzeugung hatte die
Kernenergie einen Anteil von knapp 23 Prozent.

Die Erneuerbaren Energien steigerten ihren Beitrag zur
Energiebilanz um rund 3 Prozent auf 1 181 PJ (40,3 Mio. t SKE). Der
Anteil am Primärenergieverbrauch stieg von 8,1 Prozent auf 8,9
Prozent. Mehr als drei Viertel der Gesamtmenge entfielen auf
Biomasse, die Windenergie trug 11,5 Prozent bei und auf die
Wasserkraft entfielen 6 Prozent. Photovoltaik, Solarthermie und
Erdwärme kamen jeweils auf Anteile von weniger als 2 Prozent. Rund 54
Prozent des Energieaufkommens aus erneuerbaren Energien wurden 2009
zur Stromerzeugung eingesetzt, 36 Prozent für die Wärmeerzeugung und
rund 10 Prozent für die Bereitstellung von Kraftstoffen.

Hinweis für die Redaktionen: Der ausführliche Bericht zur
Entwicklung des Primärenergieverbrauchs 2009 steht ab sofort auf den
Internetseiten der AG Energiebilanzen www.ag-energiebilanzen.de zum
Download bereit.

Originaltext: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/53343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_53343.rss2

Pressekontakt:
Uwe Maaßen
Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V.
c.o.
DEBRIV - Bundesverband Braunkohle
Postfach 40 02 52
50832 Köln
Max-Planck-Straße 37
50858 Köln

T +49 (0)2234 1864 (0) 34
F +49 (0)2234 1864 18
mailto: Uwe.Maassen@braunkohle.de


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