Neue OZ: Kommentar zu Finanzen / Griechenland
Geschrieben am 09-03-2010 |
Osnabrück (ots) - Nicht verzetteln
Gewiss, wilden Spekulanten sollte das Geschäft so schwer wie möglich gemacht werden. Dies gilt erst recht, wenn ihre Geschäfte ganze Volkswirtschaften in Gefahr bringen können - siehe die Pleite der Lehman Bank in den USA. Insofern ist es verständlich, dass der griechische Regierungschef Papandreou Washington zu hartem Durchgreifen auffordert. Auch Kanzlerin Merkel und andere EU-Politiker stimmen hier ein. Doch zumindest im Fall Papandreou ist dies eine zweischneidige Angelegenheit. Denn nicht Spekulanten haben die Griechen in ihre jetzige Bredouille gestürzt. Sie selbst haben zu lange weit über ihre Verhältnisse gelebt, international getäuscht und getrickst.
Hier muss Papandreou einen radikalen Kurswechsel vollziehen. Er hat dazu vor wenigen Tagen ein überzeugendes Konzept vorgelegt. Umso wichtiger ist es, dass der Premier nun keinen politischen Nebenkriegsschauplatz eröffnet, indem er die Spekulanten ins Zentrum seiner Argumentation rückt. Klar ist: Die internationale Finanzordnung muss neu justiert werden. Da wartet vor allem auf EU und USA noch ein großes Stück Arbeit. Papandreou mag sich gerne daran beteiligen - sofern er sich nicht verzettelt und das schmerzhafte Umsteuern zu Hause in Griechenland auch nur im Geringsten vernachlässigt.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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