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Familien gleichen Unterschiede aus

Geschrieben am 10-03-2010

Frankfurt am Main (ots) - Das Wohlbefinden in der Familie ist
weitgehend unabhängig von der Herkunft, der Familienform und dem
sozialem Status der Eltern

Ganz gleich, ob Familien einen Migrationshintergrund besitzen oder
von Arbeitslosigkeit betroffen sind, ob die Kinder bei einem allein
erziehenden Elternteil wohnen oder mit Mutter und Vater in einem
gemeinsamen Haushalt leben: Familien unterschiedlichster Prägung
gelingt es gleichermaßen gut, ihren Kindern in hohem Maße familiäres
Wohlbefinden zu vermitteln und somit auch Unterschiede auszugleichen.
Sozialer Status, Familienform und Herkunft haben einen begrenzten
Einfluss drauf, wie wohl sich Kinder in ihren Familien fühlen. Das
ist ein Ergebnis des LBS-Kinderbarometer Hessen 2009, für das 728
Kinder zwischen 9 und 14 Jahren befragt wurden.

Um mögliche Gruppenunterschiede zu erkennen, wurden den Kindern
auch Fragen zur Herkunft, zur Familienform oder zur Beschäftigung der
Eltern gestellt. Demnach haben 35 % der befragten Kinder in Hessen
einen Migrationshintergrund, weil sie selbst oder mindestens ein
Elternteil außerhalb von Deutschland geboren sind. Im Bundesvergleich
liegt Hessen damit gemeinsam mit Baden-Württemberg und
Nordrhein-Westfalen an der Spitze der Flächenstaaten.

Zuviel Interesse an der Schule, zu wenig Interesse an Freunden

Vor allem das Erziehungsverhalten bewerten Kinder mit
Migrationshintergrund signifikant anders: So haben Migrantenkinder
häufiger das Gefühl, dass sich Mutter oder Vater zu sehr für ihre
Schulleistungen interessieren. Auf der anderen Seite wird das
Interesse an Hobbys oder dem Freundeskreis häufiger als zu gering
eingestuft. "Dabei ist es erfreulich, dass Freundschaften der Kinder
untereinander in Hessen unabhängig des nationalen Hintergrundes
geschlossen werden" kommentiert Verone Schöninger,
Vorstandsvorsitzende des Deutschen Kinderschutzbundes, Landesverband
Hessen e. V., die Studienergebnisse. "Integration hat so eine größere
Chance im Alltag realisiert zu werden."

Kinder von Arbeitslosen fühlen sich im Freundeskreis weniger wohl

Von Arbeitslosigkeit in ihrer Familie sind laut eigenen Angaben
rund 18 % der Kinder betroffen - und auch deren Antwortverhalten
weicht in einigen Fragen signifikant ab: Kinder aus Familien mit
arbeitslosen Eltern haben ein geringeres allgemeines Wohlbefinden und
fühlen sich auch im Freundeskreis weniger wohl. Offenbar sind Kinder
aus diesen Familien häufiger gezwungen, das Familieneinkommen durch
einen Hinzuverdienst aufzubessern: So geben Kinder mit arbeitslosen
Eltern häufiger an, dass sie wegen eines Nebenjobs zu wenig Zeit für
Hausaufgaben haben. "Jobben statt Hausaufgaben verringert den
Bildungserfolg der Kinder", mahnt Schöninger. "Das darf nicht sein.
Der Kinderschutzbund fordert die Grundsicherung für Kinder und
weitere unterstützende Angebote an Familien, um Mütter und Väter zu
stärken und das Wohlbefinden der Kinder zu steigern."

Originaltext: HELABA Landesbank Hessen-Thüringen
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55060
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55060.rss2
ISIN: DE000HLB0A20

Pressekontakt:
Sabine Schmitt, Landesbausparkasse Hessen-Thüringen
Tel. 069 / 91 32-28 78 - Fax 069 / 91 32-8 28 78
E-Mail: sabine.schmitt@lbs-ht.de


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