18. August 2006: 75. Geburtstag von Professor Hans Tietmeyer, Kuratoriumsvorsitzender der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft / Glückwünsche von Altbundeskanzler Kohl und Karl Kardinal Lehmann
Geschrieben am 15-08-2006 |
Königstein / Köln (ots) - Hans Tietmeyer, Kuratoriumsvorsitzender der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, wird am 18. August 75 Jahre alt. Zahlreiche Gratulanten äußern sich zur Lebensbilanz des Schülers von Alfred Müller-Armack, früheren Staatssekretärs und Bundesbankpräsidenten.
Karl Kardinal Lehmann, Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz, dankt Tietmeyer auch im Namen der deutschen Bischöfe "sehr herzlich für die fast 40jährige Tätigkeit im Dienste der Wirtschafts- und Geldpolitik unseres Landes". Lehmann hebt die "die Gradlinigkeit des Vorgehens und die Unerschrockenheit" seines Auftretens hervor. Tietmeyer wurde von Papst Johannes Paul II. "1994 aufgrund seiner vielfältigen Verdienste und seines geschätzten Rates zum Gründungsmitglied der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften berufen", wo er "bis in die letzte Zeit hinein seinen Sachverstand, sein Wissen und seine Art in diese und andere Beratungen eingebracht" habe.
Tietmeyer, so Kardinal Lehmann weiter, habe sich große Verdienste bei der Ausgestaltung der Sozialen Marktwirtschaft erworben. Er habe an dem guten Namen unseres Ordnungsmodells der Sozialen Marktwirtschaft im globalen Rahmen mitgewirkt, gleichzeitig aber auch dessen Reformnotwendigkeit erkannt. Deshalb, so Lehmann, habe Tietmeyer sich - "insbesondere in den vergangenen Jahren in der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft - nachhaltig engagiert, damit die Soziale Marktwirtschaft auch unter den gewandelten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts für alle von Nutzen sein kann". Sein gesamtes Wirken sei geprägt "von den Prinzipien der Katholischen Soziallehre, von Solidarität, Subsidiarität und Orientierung am Gemeinwohl". Als Schüler und Assistent von Prof. Dr. Alfred Müller-Armack, einem der großen Pioniere der Sozialen Marktwirtschaft, sei er dazu prädestiniert gewesen.
Die "konsequente stabilitätspolitische Linie" Tietmeyers hebt Professor Juergen B. Donges besonders hervor. Der frühere Vorsitzende des Rates zur Begutachtung der Gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und ehrenamtliche Botschafter der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft beschreibt Tietmeyer als "Geld- und Währungsfachmanns mit großer nationaler und internationaler Reputation - in der Politik ebenso wie in der Wissenschaft". Auch als Bundesbankpräsident habe er seine Aufgaben "mit Bravour gelöst": Donges: "Man kann sagen, er war so erfolgreich, dass die meisten Deutschen gar nicht einsehen wollten, warum die D-Mark in den Euro aufgehen sollte." Für Hans Tietmeyer sei "die Sicherung von Geldwertstabilität stets eine zentrale Aufgabe der Wirtschaftspolitik gewesen." Wie Kardinal Lehmann betonte auch Professor Donges die Unerschrockenheit und Prinzipienfestigkeit des Jubilars. Der Kölner Ökonom macht dies an dessen Verhalten auf dem Weg in die Europäische Währungsunion fest: "Weil der Bundesbankpräsident die im Maastricht-Vertrag festgelegten Konvergenzkriterien ernst nahm und darauf bestand, dass sie strikt ausgelegt werden, zog er sich den Zorn vieler zu."
Altbundeskanzler Helmut Kohl, dem Tietmeyer langjährig als "Sherpa" bei wichtigen Verhandlungen gedient hatte, schrieb: "Ich bin froh, dass Sie nach meiner Amtsübernahme als Bundeskanzler im Oktober 1982 Staatssekretär im Bundesfinanzministerium wurden. Denn Sie waren nicht nur ein unverzichtbarer Experte in den Bereichen Währungsfragen und internationale Finanzbeziehungen, sondern für mich auch eine wichtige Stütze bei der Vorbereitung der jährlichen internationalen Wirtschaftsgipfel." Kohl hob auch den "großen Anteil" Tietmeyers am Zustandekommen der Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion" mit der DDR hervor. Tietmeyer hatte in dieser Zeit als Unterhändler für den Kanzler fungiert. "Sie waren und sind ein deutscher Patriot und haben sich um Deutschland, aber auch um Europa verdient gemacht", erklärt der Altkanzler.
Kurz-Vita
Prof. Dr. Hans Tietmeyer ist seit dem Jahr 2000 Kuratoriumsvorsitzender der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. Tietmeyers Karriere begann 1962 in der Grundsatzabteilung des von Ludwig Erhard geführten Bundesministeriums für Wirtschaft. Ab 1982 war er Staatssekretär im Bundesministerium für Finanzen. 1990 wechselte Tietmeyer ins Direktorium der Deutschen Bundesbank, deren Präsident er von 1993 bis 1999 war.
Weitere Informationen: Auf www.insm.de finden Sie eine Zusammenstellung von Texten, Reden und Publikationen von Hans Tietmeyer sowie eine Auswahl kostenlos downloadbarer Pressefotos.
Originaltext: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=39474 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_39474.rss2
Pressekontakt: Max A. Höfer, Carsten Seim Tel.: (0221) 4981-404 /-403, E-Mail: presse@insm.de
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