Rheinische Post: Gegen Missbrauch von Martin Bewerunge
Geschrieben am 14-03-2010 |
Düsseldorf (ots) - Nur mühsam löst sich die katholische Kirche aus der Schockstarre, in die sie die Aufdeckung einer wahren Flut von Fällen sexueller Misshandlung Schutzbefohlener durch Geistliche versetzt hat. Die klarsten Worte zu den unsäglichen Vorgängen hat am Wochenende der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, gefunden: Rückhaltlose Aufklärung, Belangung der Täter und Gerechtigkeit für die Opfer, lautet sein Dreiklang, der wohltuend über viele Bekundungen hinausgeht, die in den vergangenen Tagen nur Betroffenheit enthielten. Denn nur so kann es gehen: Nüchtern, entschieden, vor allen Dingen schnell muss die katholische Kirche das Heft in die Hand nehmen, mit ganzer Konzentration auf sich selbst. Rückhaltlose Aufklärung bleibt die schärfste Waffe im Kampf um verlorengegangenes Vertrauen ebenso wie gegen Unterstellungen. Diesen Kampf wird die Kirche im Zweifel zusammen mit staatlichen Strafverfolgungsbehörden führen müssen, zweifellos aber muss sie ihn vor allem gemeinsam mit den Opfern führen. Bischof Marx hat mit seinem Dreiklang auf den Punkt gebracht, was die katholische Kirche zu leisten bereit ist. Jetzt müssen den Worten Taten folgen.
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