Neue OZ: Kommentar zu Kriminalität / Ameos-Klinikum
Geschrieben am 17-03-2010 |
Osnabrück (ots) - Hier stinkt etwas im System
Psychisch kranke und verwirrte Menschen brauchen Schutz. Eine Klinik, die sie aufnimmt, muss für diesen Schutz sorgen. Punkt. Es gehört viel Vertrauen dazu, einen Angehörigen in die Hände von Ärzten, Schwestern und Pflegern einer psychiatrischen Einrichtung zu geben. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein nahestehender Patient im Ameos-Klinikum misshandelt oder gar getötet werden könnte, mag statistisch gering sein wie das Risiko eines Flugzeugabsturzes.
Beunruhigend sind allerdings die Schilderungen, die darauf hindeuten, dass die Mitarbeiter der psychiatrischen Klinik hoffnungslos überfordert sind. Wenn niemand da ist, der älteren Patienten die Windeln wechselt, ihnen die Angst vor der fremden Umgebung nimmt und ein tröstendes Wort für sie hat, dann stinkt etwas im System. Und dann besteht die Gefahr, dass sich Aggressionen unter Patienten aufschaukeln.
Es lässt sich derzeit nicht eindeutig feststellen, ob die Missstände im Ameos-Klinikum eine Folge der Privatisierung sind. Nachdenklich stimmt aber, dass neue Arbeitsverträge von einer Servicegesellschaft zu schlechteren Bedingungen ausgegeben werden. Das ist nicht gerade motivierend für die Mitarbeiter.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: 0541/310 207
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