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DStGB: Verkürzung des Wehrdienstes auf sechs Monate gefährdet den Zivildienst - Einführung eines sozialen Pflichtjahres für junge Menschen prüfen

Geschrieben am 18-03-2010

Berlin (ots) - "Die jetzt geplante Verkürzung des Wehrdienstes auf
sechs Monate bringt verheerende Folgen für den Zivildienst und damit
für die sozialen Dienste am Menschen mit sich", sagte
DStGB-Hauptgeschäftsführer Dr. Gerd Landsberg heute in Berlin.

In nur sechs Monaten können die Zivildienstleistenden nicht mehr
ausreichend qualifiziert werden. Ob als Fahrer eines Krankenwagens,
Rettungshelfer, Betreuer von Schwerstbehinderten, die Ausbildung
dauert in der Regel mehrere Monate, so dass sich diese Ausbildung
nicht mehr lohnt. Damit besteht die Gefahr, dass die Kommunen - wie
auch die Wohlfahrtsverbände - keine Zivildienststellen mehr zur
Verfügung stellen. Allein die Städte und Gemeinden beschäftigen über
20.000 Zivildienstleistende. Der Zivildienst stände praktisch vor dem
Aus. Es ist auch illusorisch zu glauben, man könne auf freiwilliger
Basis 76.000 Zivildienstleistende für eine längere zusätzliche
Dienstzeit gewinnen.

In einer alternden Gesellschaft ist der Zivildienst ein
unverzichtbarer Baustein unseres sozialen Netzes. Schwerstbehinderte
Kinder werden ganz überwiegend vom Zivildienst betreut. Auch für die
Zivildienstleistenden ist die Verkürzung von Nachteil. Sie erhalten
keine Chance auf berufliche Qualifizierung und die Gewinnung von
Sozialkompetenz. Ganz nachteilig wäre die Verkürzung für Abiturienten
- ein Großteil der Zivildienstleistenden. Nach dem Abitur im Juli
wäre der Zivildienst jeweils Ende Dez./Anfang Jan. beendet. Die neuen
Bachelor- und Masterstudiengänge beginnen aber erst zum
Wintersemester im Oktober. Es würde also eine - im Zweifel vom
Sozialsystem zu finanzierende - Zeit der Erwerbslosigkeit folgen.

Vor dem Hintergrund dieser Situation schlägt der Deutsche Städte-
und Gemeindebund vor, die Einführung eines sozialen Pflichtjahres für
junge Menschen zu prüfen und damit den Zivildienst vom Wehrdienst zu
entkoppeln. Ein solcher Dienst würde nicht zuletzt den Zusammenhalt
der Gesellschaft stärken.

Originaltext: Deutscher Städte- u. Gemeindebund
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/53970
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_53970.rss2

Pressekontakt:
Kontakt:

Franz-Reinhard Habbel
Sprecher des DStGB
Tel.: 030/77307-225
E-Mail: Franz-Reinhard.Habbel@dstgb.de


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