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WAZ: Finanzindustrie an die Kette legen - Ein Thema für Köhler - Leitartikel von Ulrich Reitz

Geschrieben am 21-03-2010

Essen (ots) - Horst Köhler, lange weg, ist wieder da. Auf der
Suche nach dem Thema seiner zweiten Amtszeit hat der liberale
Bundespräsident erst einmal das Lieblingsprojekt der Liberalen
beerdigt. Steuerreform? Geht nicht. Kein Geld. Außerdem wünscht er
sich teureren Sprit, der Umwelt zuliebe. Schließlich findet das
Staatsoberhaupt die Regierung nicht so doll. Das finden alle anderen
auch, selbst die Regierung.
Die zweite Amtszeit von Präsidenten ist schwierig, entweder ist alles
Wichtige gesagt, oder man wird zu alt fürs Amt. Dabei gäbe es ein
amtfüllendes Thema, das zu Köhler passt wie Döner zu uns Deutschen.
Der Finanzfachmann Köhler sollte seine Amtsautorität nutzen und sich
um die entfesselte Finanzindustrie kümmern. Denn der Mann tickt
richtig. "Wir werden eine Ordnung der Freiheit nur bewahren können,
wenn der Staat den Kampf gegen das große Geld aufnimmt - und
gewinnt", sagt der Präsident.
Es stimmt ja: Als Kontrolleur der Finanzmärkte war und ist der Staat
gescheitert. Mehr als das: Staatsbanken haben mitgezockt. Dafür
werden noch unsere Kinder zahlen, wenn nicht endlich die Verursacher
haften. Die Bürger brauchen gegen Finanzhaie wie Staatsversager einen
Anwalt. Davon ließe sich vier Jahre prächtig leben.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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