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Bertelsmann schafft Trendwende und schließt 2009 mit Gewinn ab

Geschrieben am 23-03-2010

Berlin (ots) -

- Querverweis: Die Pressemitteilung liegt in der digitalen
Pressemappe zum Download vor und ist unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

Konzernumsatz bei 15,4 Mrd. Euro
- Operating EBIT mit 1,4 Mrd. Euro erneut auf hohem Niveau
- Einsparungen von rund einer Mrd. Euro realisiert
- Nettofinanzschulden um fast 20 Prozent auf 2,8 Mrd. Euro gesenkt

Der internationale Medien- und Serviceskonzern Bertelsmann hat
sich in schwieriger Marktlage erfolgreich behauptet und das
Geschäftsjahr 2009 mit einem Gewinn abgeschlossen. Nachdem im ersten
Halbjahr ein konzernweites Kosten- und Effizienzprogramm gestartet
und zudem allen erkennbaren Risiken bilanziell Rechnung getragen
worden war, gelang im zweiten Halbjahr die Trendwende. Das
Kostenprogramm entfaltete seine volle Wirkung, und auch die Geschäfte
- insbesondere die Werbung - zogen zum Jahresende an. Umsatz,
Operating EBIT und Konzernüberschuss lagen im zweiten Halbjahr über
dem ersten Halbjahr und die Ertragsseite auch über Vorjahr. Das Minus
bei Umsatz und operativem Ertrag im Gesamtjahr fiel damit
vergleichsweise moderat aus; die Auswirkungen der Wirtschaftkrise
konnte Bertelsmann deutlich abfedern. Unter dem Strich verblieb ein
Nettogewinn. Bertelsmann gelang es 2009 in verschiedenen Branchen und
Regionen, Marktanteile hinzuzugewinnen. Die Schulden wurden
signifikant zurückgeführt, die Kerngeschäfte mit gezielten
Investitionen weiterentwickelt. Für 2010, das Jahr des 175.
Firmenjubiläums von Bertelsmann, erwartet das Unternehmen in einem
weiterhin herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld einen stabilen
Umsatz und operativen Ertrag sowie einen deutlichen Anstieg beim
Konzerngewinn.

Der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann AG, Hartmut Ostrowski,
erklärte: "Bertelsmann hat sich als robust und flexibel erwiesen. Wir
haben die Folgen der Wirtschaftskrise wie jedes Medienunternehmen
weltweit zu spüren bekommen, vor allem bei der Werbung. Doch
Bertelsmann hat schnell und in bester dezentraler Manier nah an
Kunden und Märkten reagiert. Wir haben Kosten gesenkt wie nie zuvor
und dabei unsere Marktpositionen behauptet oder ausgebaut. Wir haben
Prozesse und die Produktivität verbessert und binnen weniger Monate
ein Einsparvolumen von rund einer Milliarde Euro realisiert, das
nachhaltig über das Jahr 2009 hinaus wirken wird. Wir haben
gleichzeitig die Umsätze im Digitalbereich weiter gesteigert - gemäß
der Strategie und der Struktur unseres Hauses eng gekoppelt an die
jeweiligen Geschäfte. So haben alle Unternehmensbereiche Anteil an
dieser Leistung. Bertelsmann steht heute eindeutig fitter da als noch
vor einem Jahr und ist gut für zukünftiges Wachstum positioniert."

Bertelsmann erzielte vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise im
Geschäftsjahr 2009 einen Konzernumsatz von 15,4 Mrd. Euro nach 16,2
Mrd. Euro im Vorjahr (- 5,4 Prozent). Bereinigt um Portfolio- und
Wechselkurseffekte ging der Umsatz um 5,8 Prozent zurück. Der Gewinn
vor Zinsen, Steuern und Sondereinflüssen (Operating EBIT) bewegte
sich mit 1.424 Mio. Euro nach 1.575 Mio. Euro im Vorjahr (- 9,6
Prozent) weiterhin auf einem hohen Niveau. Die operative
Umsatzrendite betrug 9,3 Prozent (Vorjahr: 9,7 Prozent). Bertelsmann
nahm im Jahr 2009 außerplanmäßige Abschreibungen unter anderem auf
die TV-Geschäfte in Großbritannien und Griechenland sowie auf den
Tiefdruckkonzern Prinovis vor. In allen Unternehmensbereichen wurden
im Zuge des Kosten- und Effizienzprogramms Geschäfte restrukturiert.
Die Sondereinflüsse beliefen sich insgesamt auf 730 Mio. Euro
(Vorjahr: 676 Mio. Euro). Trotz dieser Bereinigungen verbuchte
Bertelsmann mit 35 Mio. Euro ein positives Konzernergebnis (Vorjahr:
270 Mio. Euro).

Hartmut Ostrowski: "Wir verlagern jetzt den Schwerpunkt unserer
strategischen Arbeit. Standen 2009 Kosten- und Cash-Management im
Mittelpunkt, wird es uns in diesem Jahr vor allem darum gehen, die
Signale auf Wachstum zu stellen. Im Vordergrund stehen hier eine
weitere Forcierung der vielfältigen Digitalaktivitäten in allen
Geschäftsbereichen und der Zugewinn von Marktanteilen. Die
Digitalisierung und die Konvergenz digitaler Endgeräte bergen enorme
Potenziale für ein Unternehmen wie Bertelsmann, das sowohl qualitativ
hochwertige Inhalte als auch vielfältige Dienstleistungen bietet.
Bertelsmann bringt seine Inhalte auf alle relevanten Kanäle. Hierbei
helfen uns nicht nur unsere starken Marken, sondern auch unsere
Expertise in digitalen Services. Wir haben in unserer 175jährigen
Firmengeschichte immer wieder unter Beweis gestellt, dass wir aus
unseren Kernkompetenzen heraus neue Geschäfte entwickeln, zur
Marktreife führen und zum Erfolg bringen können."

Im abgelaufenen Geschäftsjahr arbeitete die TV-, Radio- und
Fernsehproduktionsgruppe RTL Group weiterhin hochprofitabel, Umsatz
und Gewinn blieben angesichts zweistelliger Rückgänge auf den
TV-Werbemärkten in Europa aber unter dem Vorjahresniveau. Die
Publikumsverlagsgruppe Random House erwirtschaftete 2009 unter
schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einen stabilen Umsatz
und ein gleichbleibendes Operating EBIT. Der Zeitschriftenverlag
Gruner + Jahr erzielte Umsatzerlöse und einen operativen Gewinn unter
Vorjahr, konnte die krisenbedingten Marktrückgänge aber in weiten
Teilen auffangen. Der Medien- und Kommunikationsdienstleister Arvato
verfehlte 2009 vor allem aufgrund reduzierter Auftragsvolumina und
Kundeninsolvenzen das hohe Umsatzniveau des Vorjahres nur knapp; auch
das Operating EBIT gab nach. Die Club- und Buchhandelsgeschäfte der
Direct Group wiesen vor dem Hintergrund der Rezession und
fortgesetzter Mitgliederrückgänge einen verringerten Umsatz aus; das
Operating EBIT erreichte nahezu das Vorjahresniveau.

Dank einer hohen operativen Mittelfreisetzung wurden die
Nettofinanzschulden zum Stichtag 31. Dezember 2009 um 652 Mio. Euro
auf 2.793 Mio. Euro zurückgeführt (31. Dezember 2008: 3.445 Mio.
Euro). Dies entspricht einer Reduzierung um fast ein Fünftel. Die
weiter gefassten wirtschaftlichen Schulden beliefen sich auf 6.024
Mio. Euro und lagen damit um 603 Mio. Euro unter Vorjahr. Sie
umfassen über die Nettofinanzschulden hinaus die
Pensionsrückstellungen, das Genusskapital und den Barwert der
Operating Leases.

Bertelsmann-Finanzvorstand Thomas Rabe: "Mit der hohen operativen
Mittelfreisetzung und dem signifikanten Abbau der Nettofinanzschulden
um 652 Millionen auf 2,8 Milliarden Euro sind wir sehr zufrieden. Das
Verhältnis der wirtschaftlichen Schulden zum Operating EBITDA lag
stabil bei 3,15 nach 3,17 im Vorjahr und damit annähernd auf dem
Niveau der von uns definierten Obergrenze von 3,0. Wir wollen diesen
so genannten Leverage Factor weiter senken und nachhaltig unter die
Marke von 3,0 führen, um Finanzspielraum zu schaffen und unsere
Ratingposition zu stärken. Die strikte Cash-Orientierung war die
richtige Strategie in der Krise.

Insgesamt haben wir mit unserem operativen Fokus auf
Mittelfreisetzung in den vergangenen Jahren große Fortschritte
erzielt. Für die strategische Flexibilität von Bertelsmann und die
notwendige Selbstfinanzierung unternehmerischen Wachstums ist dies
von entscheidender Bedeutung."

Im Mai 2010 werden für den Genussschein 2001 gemäß der
Genussscheinbedingungen erneut 15 Prozent auf den Grundbetrag
ausgeschüttet. Die Ausschüttung für den "alten" Genussschein aus dem
Jahr 1992 wird bei 3,97 Prozent (Vorjahr: 5,12 Prozent) liegen.

Die Planung von Bertelsmann für das laufende Geschäftsjahr ist von
anhaltenden Unsicherheiten am Markt geprägt. Für 2010 wird derzeit
von einer ersten Stabilisierung der konjunkturellen Rahmenbedingungen
ausgegangen, eine nachhaltige Erholung ist vorerst aber nicht in
Sicht. Auch die Visibilität in den Werbemärkten bleibt gering.
Bertelsmann erwartet vor diesem Hintergrund für das laufende Jahr
2010 eine stabile Entwicklung von Umsatz und Operating EBIT; das
Konzernergebnis dürfte sich deutlich erhöhen.

Weitere Eckwerte:

Sondereinflüsse: Die Sondereinflüsse summierten sich im
Geschäftsjahr 2009 auf -730 Mio. Euro nach -676 Mio. Euro im Vorjahr.
Sie setzten sich zusammen aus außerplanmäßigen Abschreibungen in
einer Gesamthöhe von -319 Mio. Euro, Aufwendungen für
Restrukturierungen und Wertberichtigungen auf Anlagevermögen von -424
Mio. Euro sowie aus dem positiven Saldo von Veräußerungsgewinnen und
-verlusten in Höhe von 13 Mio. Euro. Insbesondere bei Prinovis
erfolgten Wertberichtigungen auf Anlagevermögen in Höhe von -111 Mio.
Euro. Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise führten darüber hinaus
zur Neueinschätzung von Ergebniserwartungen einzelner Geschäfte,
beispielsweise der TV-Geschäfte in Großbritannien und Griechenland.

Cash Flow: Im Berichtszeitraum wurde ein Cash Flow aus der
betrieblichen Geschäftstätigkeit in Höhe von 1.777 Mio. Euro
(Vorjahr: 1.789 Mio. Euro) generiert. Der nachhaltige, um
Einmaleffekte bereinigte operative Free Cash Flow betrug 1.771 Mio.
Euro (Vorjahr: 1.624 Mio. Euro), wodurch sich die Cash Conversion
Rate auf 125 Prozent gegenüber 105 Prozent im Vorjahr erhöhte.

Bilanzsumme: Die Bilanzsumme betrug zum 31. Dezember 2009 19,4
Mrd. Euro (31. Dezember 2008: 20,1 Mrd. Euro). Die Auswirkungen der
Wirtschaftskrise und der ergriffenen Maßnahmen führten lediglich zu
geringen Veränderungen in der Bilanzstruktur. Das Eigenkapital
verringerte sich infolge des operativen Ergebnisrückgangs sowie der
Sondereinflüsse (insbesondere Firmenwertabschreibungen) von 6,2 Mrd.
Euro auf 6,0 Mrd. Euro. Damit ergab sich eine Eigenkapitalquote von
30,9 Prozent (Vorjahr: 31,0 Prozent).

Investitionen: Die Investitionen beliefen sich 2009 auf 662 Mio.
Euro (Vorjahr: 1.095 Mio. Euro) und spiegeln die
Investitionszurückhaltung im Jahr der Wirtschaftskrise wider.

Mitarbeiter: Zum Ende des Geschäftsjahres beschäftigte der Konzern
weltweit 102.983 Mitarbeiter (Vorjahr: 107.154). Der Rückgang ist auf
Portfolioveränderungen sowie auf die Umsetzung von Maßnahmen aus dem
Kosten- und Effizienzprogramm zurückzuführen.

Unternehmensbereiche:

Das führende europäische Entertainmentunternehmen RTL Group
arbeitete 2009 weiterhin hochprofitabel, Umsatz und Gewinn blieben
angesichts zweistelliger Rückgänge auf den TV-Werbemärkten in Europa
aber unter dem Vorjahresniveau. Der Umsatz erreichte im abgelaufenen
Geschäftsjahr 5,4 Mrd. Euro und damit 6,3 Prozent weniger als im
Vorjahr (5,8 Mrd. Euro); das Operating EBIT betrug 793 Mio. Euro nach
927 Mio. Euro im Vorjahr (-14,5 Prozent). Die Umsatzrendite betrug
14,7 Prozent (Vorjahr: 16,1 Prozent). Die RTL Group beschäftigte zum
Jahresende 12.520 Mitarbeiter (31. Dezember 2008: 12.360). Das Jahr
2009 stand bei der RTL Group im Zeichen von Einsparungen zur
Kompensation der werbemarktbedingten Umsatzeinbußen. Das Unternehmen
reduzierte insbesondere seine Programmkosten, sparte aber auch in
anderen Bereichen und verringerte damit seine Kostenbasis erheblich.
Trotz der Sparmaßnahmen konnten die verschiedenen Sender der RTL
Group ihre Zuschauermarktanteile in fast allen Kernmärkten steigern.
So baute die Mediengruppe RTL Deutschland ihre Marktführerschaft aus.
Auch die Programmfamilien in den Niederlanden und Belgien legten zu.
In Frankreich wurden leichte Rückgänge beim Hauptsender M6 durch
Zuwächse bei den Zuschauerzahlen des digitalen Spartenkanals W9
überkompensiert. In Großbritannien steigerte die Five-Senderfamilie
den Sehermarktanteil in einem zunehmend fragmentierten
Wettbewerbsumfeld leicht. Beim Umsatz und Operating EBIT blieben die
Sender der Mediengruppe RTL Deutschland bedingt durch Werbekrise und
Preisdruck unter Vorjahr. Die Groupe M6 erwirtschaftete im
Berichtsjahr einen leicht höheren Umsatz und Ertrag als im Jahr
zuvor; hier konnte ein geringerer Ergebnisbeitrag des Hauptsenders
durch eine bessere Entwicklung der Digitalkanäle und des
Diversifikations-geschäfts mehr als ausgeglichen werden. Bei Five
fielen Umsatz und Operating EBIT wegen des stark rückläufigen
Werbemarktes und negativer Währungseinflüsse unter den Vorjahreswert.
Auf Five und die erstmals ganzjährig voll konsolidierte Alpha Media
Group in Griechenland entfielen im Jahr 2009 Wertberichtigungen. Die
griechische Sendergruppe richtete ihr Programmangebot neu aus und
erzielte damit deutlich steigende Zuschauermarktanteile. Der
Produktionsarm Fremantle Media verzeichnete angesichts der
Werbemarktentwicklung eine leicht gesunkene Nachfrage der TV-Sender
nach Formaten. Der Umsatz blieb dennoch weitgehend stabil, das
Operating EBIT erreichte erneut das Rekordniveau des Vorjahres. Vor
allem die von Fremantle Media produzierten Castingshows erzielten
2009 in Kernmärkten wie USA, Großbritannien, Deutschland und
Frankreich außerordentlich hohe Zuschauerquoten. Das Unternehmen
erwarb im Berichtsjahr die US-Produktionsfirma Original Productions.
Ungeachtet der laufenden Sparprogramme investierte die RTL Group 2009
weiter in den Ausbau ihrer digitalen Geschäftsfelder wie
Spartenkanäle, Online-Video-Dienste oder High-Definition-Angebote
sowie in Diversifizierungsgeschäfte und die Programmproduktion. Die
vielfältigen Online-Plattformen der Gruppe in Europa verzeichneten
2009 mehr als eine Milliarde Video-Abrufe; mit "Vox Now" in
Deutschland, "W9 Replay" in Frankreich oder "RTL Most" in Ungarn
gingen weitere Catch-up-TV-Dienste an den Start. In Ungarn baute die
RTL Group ihren Kapitalanteil am marktführenden Sender RTL Klub auf
67 Prozent aus.

Die weltweit führende Publikumsverlagsgruppe Random House
erwirtschaftete 2009 unter schwierigen wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen einen stabilen Umsatz und ein gleichbleibendes
Operating EBIT. Der Umsatz erreichte 1,7 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,7 Mrd.
Euro, +0,1 Prozent), der operative Ertrag 137 Mio. Euro (Vorjahr: 137
Mio. Euro). Die Umsatzrendite blieb bei 8,0 Prozent. Zum Jahresende
beschäftigte Random House mit seinen mehr als 120 Einzelverlagen
5.432 Mitarbeiter (31.Dezember 2008: 5.779). Random House begegnete
den Auswirkungen der globalen Rezession 2009 mit einer Intensivierung
der Partnerschaft mit Autoren und Buchhandel sowie mit einer
Ausweitung neuer digitaler Verlagsaktivitäten. Starke
Verlagsprogramme, Kosteneinsparungen in allen Kernbereichen und
Währungseffekte ermöglichten es der Gruppe, Umsatz und Erträge auf
Vorjahresniveau zu halten.

Der Marktanteil bei physischen und elektronischen Büchern konnte
in den meisten Märkten gesteigert werden. Die 2008 eingeleitete
Restrukturierung der US-Verlagseinheiten wurde im Berichtsjahr
erfolgreich implementiert. Im Februar 2009 erwarb Random House North
America den Sachbuchverlag Ten Speed Press und integrierte ihn in die
Crown Publishing Group. Größter Erfolg des Jahres war der Mitte
September veröffentlichte Roman "The Lost Symbol" des
Bestsellerautors Dan Brown. Der Titel verkaufte sich allein in
Nordamerika fünf Millionen und in Großbritannien knapp drei Millionen
Mal als gebundenes Buch, Hörbuch oder E-Book. Auch die
Millennium-Trilogie von Stieg Larsson war mit mehr als sieben
Millionen verkauften Hardcover- und Taschenbuchexemplaren in den USA
und Deutschland sehr erfolgreich. Mit einer halben Million verkaufter
Exemplare war der neue Roman von Ildefonso Falcones der
meistverkaufte Titel von Random House Mondadori in Spanien und
Lateinamerika. In den USA gelang es den Random-House-Verlagen, 238
Titel auf den Bestseller-Listen der "New York Times" zu platzieren,
darunter 28 Titel auf Platz eins. In Großbritannien stärkte die
Random House Group UK ihre führende Präsenz auf den Bestsellerlisten
der "Sunday Times" mit 34 Nummer-eins-Titeln. Im deutschsprachigen
Raum verzeichnete die Verlagsgruppe Random House mehrere Bestseller
mit Millionenabsatz und dominierte die Sachbuch-Bestsellerliste des
"Spiegel". Die Verlage von Random House steigerten ihre
E-Book-Verkäufe in den führenden Buchmärkten USA, Großbritannien,
Deutschland und Kanada binnen Jahresfrist im dreistelligen
Prozentbereich. Elektronische Bücher waren damit das am schnellsten
wachsende Segment, sie stellen mit knapp zwei Prozent aber noch immer
einen vergleichsweise kleinen Anteil am Gesamtumsatz. Die Gewinnung
von Marktanteilen durch die Stärkung des Digitalgeschäfts ist
wesentlicher Bestandteil der Unternehmensstrategie.
Random-House-Autoren wurden 2009 mit prestigeträchtigen
Auszeichnungen bedacht, darunter drei Pulitzer-Preise: Elizabeth
Stroud erhielt die Auszeichnung für ihr Werk "Olive Kitteridge"
(Fiction), Jon Meacham für "American Lion: Andrew Jackson in the
White House" (Biography) sowie Douglas A. Blackmon für "Slavery By
Another Name" (Non-Fiction). Auch zwei National Book Awards in den
USA, der renommierte kanadische Scotiabank Giller Prize und die
Kategorie "Best Read" bei den British Book Awards gingen an
Random-House-Autoren.

Der führende europäische Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr
erzielte im Geschäftsjahr 2009 angesichts starker Einbrüche auf den
Anzeigenmärkten und struktureller Umbrüche Umsatzerlöse und ein
Operating EBIT unter Vorjahr, konnte die Marktrückgänge aber in
weiten Teilen auffangen. Der Umsatz erreichte 2,5 Mrd. Euro und damit
9,4 Prozent weniger als im Vorjahr (2,8 Mrd. Euro), der operative
Ertrag gab um 9,8 Prozent auf 203 Mio. Euro nach (Vorjahr: 225 Mio.
Euro). Die Umsatzrendite betrug 8,1 Prozent (Vorjahr: 8,1 Prozent).
Gruner + Jahr beschäftigte zum Jahresende 13.571 Mitarbeiter (31.
Dezember 2008: 14.941). Zum 6. Januar 2009 übernahm Bernd Buchholz
den Vorstandsvorsitz von Gruner + Jahr. Sein Hauptaugenmerk legte er
auf eine rasche und konsequente Umsetzung von Kosten- und
mittelfristig wirkenden Restrukturierungsmaßnahmen sowie auf den
Ausbau von Wachstumsfeldern. Die Entwicklung im Markengeschäft war
bei Gruner + Jahr 2009 maßgeblich von der geschwächten Weltwirtschaft
geprägt. Die Anzeigenmärkte in den Kernländern Deutschland,
Frankreich und Österreich waren zwischen 15 und 20 Prozent
rückläufig, während der spanische Markt noch deutlich höhere
Einbrüche erlitt. Die eingeleiteten Gegenmaßnahmen griffen und
glichen dies in weiten Teilen aus. Die Vertriebserlöse wirkten in der
konjunkturellen Krise stabilisierend. Während sich die Geschäfte in
Deutschland, Frankreich und Österreich in einem weitgehend intakten
Vertriebsumfeld bewegten, war Spanien auch hier negativ betroffen.
Positiv entwickelten sich im Berichtszeitraum die neuen
Geschäftsfelder mit dem Ausbau des Mandantengeschäfts in Anzeigen und
Vertrieb, der digitalen Vermarktung und der Gewinnung von Neukunden
im Bereich Corporate Publishing. Das deutsche Verlagsgeschäft wurde
von starken Marken wie "Stern", "Brigitte", "Gala", "Auto Motor und
Sport" und "Geo" getragen, auch wenn deren Anzeigenerlöse sanken.

Die Anzeigenvermarktung wurde im Berichtszeitraum durch eine
Umstrukturierung bei G+J Media Sales optimiert und die Redaktionen
der Wirtschaftstitel ("Financial Times Deutschland", "Börse Online",
"Capital" und "Impulse") zusammengelegt. Auch die Redaktionen der
Living-Titel arbeiten in neuen Strukturen. Gruner + Jahr brachte mit
"Nido", "Geomini", "Gala for Men", "Business Punk" und "Beef!"
mehrere neue Magazine auf den Markt. Die Titel "Emotion" und "Healthy
Living" wurden veräußert bzw. in ein Gemeinschaftsunternehmen
eingebracht. Die Geschäfte von Gruner + Jahr International
gestalteten sich sehr unterschiedlich: In China wurde die weiterhin
positive Entwicklung der Verlagstochter Boda durch einen
erfolgreichen Ausbau des Titelportfolios gestärkt. In Frankreich
stemmte sich Prisma Presse erfolgreich gegen die Krise im Anzeigen-
und Vertriebsmarkt und gewann Marktanteile hinzu; bei der
französischen Tochter vollzog sich im Berichtszeitraum ein
Managementwechsel. In Spanien wurden umfangreiche
Restrukturierungsmaßnahmen umgesetzt, während sich Gruner + Jahr
wegen fehlender Zukunftsperspektiven aus dem russischen Markt
zurückzog. Umsatz und Ergebnis wesentlicher Beteiligungen von Gruner
+ Jahr wurden durch die Wirtschaftskrise deutlich gemindert. Der
Rückgang der Auftragsvolumina machte eine signifikante
außerplanmäßige Abschreibung auf das Sachanlagevermögen von Prinovis
erforderlich. Die US-Druckerei Brown Printing erwies sich derweil als
krisenfest; das Dresdner Druck- und Verlagshaus erreichte sogar ein
operatives Ergebnis über Vorjahr. In Deutschland und weiteren Ländern
wurden auch 2009 die Arbeiten zahlreicher G+J-Journalisten mit
Preisen ausgezeichnet.

Der Medien- und Kommunikationsdienstleister Arvato hat 2009 vor
allem aufgrund reduzierter Auftragsvolumina und Kundeninsolvenzen das
hohe Umsatzniveau des Vorjahres leicht verfehlt; auch das Operating
EBIT gab nach. Der Umsatz betrug 4,8 Mrd. Euro, 3,3 Prozent weniger
als im Jahr zuvor (5,0 Mrd. Euro), und das operative Ergebnis 345
Mio. Euro nach 369 Mio. Euro im Vorjahr (- 6,5 Prozent). Die
Umsatzrendite lag bei 7,1 Prozent (Vorjahr: 7,4 Prozent). Arvato
beschäftigte zum Jahresende 60.323 Mitarbeiter (31. Dezember 2008:
62.591). Arvato gelang es im Berichtsjahr, die durch die Folgen der
Wirtschaftskrise bedingten Umsatzeinbußen größtenteils durch neue
Aufträge und erweiterte Services zu kompensieren. Auf der
Ergebnisseite halfen frühzeitig eingeleitete Prozess- und
Kostenoptimierungen. Arvato Services entwickelte sich in einzelnen
Märkten und Sparten unterschiedlich: Während etwa die
Servicecenter-Aktivitäten in Frankreich weiter ausgebaut wurden,
verzeichneten die Customer-Care-Geschäfte in anderen Kernmärkten
reduzierte Volumina bei bestehenden Verträgen. Arvato Services baute
2009 sein Logistiknetzwerk umfassend aus, so mit dynamisch wachsenden
Supply-Chain-Management-Aktivitäten in China und Indien, mit der
Übernahme eines Anbieters für Telekommunikationslogistik in
Deutschland sowie mit dem Aufbau eines europaweiten
Distributionscenters für Kunden aus der Games-Branche in Gütersloh.
Die Kundenbindungsgeschäfte wuchsen trotz sinkender Werbebudgets
erneut bei Umsatz und Ergebnis, ebenso die internationalen
Finanzdienstleistungen. Arvato Print gewann 2009 Marktanteile hinzu.
Während sich die Arvato-Druckereien in Deutschland und den USA in
schwieriger Marktlage relativ gut behaupten konnten, gerieten die
Geschäfte in Südeuropa unter Druck. Arvato Print trieb die
Entwicklung zu einem integrierten Dienstleister rund um die
Druckproduktion weiter voran. So erweiterte die Print-Gruppe ihr
Serviceportfolio um den Geschäftsbereich Printmanagement und gewann
mit Reader's Digest Inc. einen ersten internationalen Großkunden in
diesem Wachstumssegment. Auf den Tiefdruckkonzern Prinovis, den
Arvato gemeinsam mit Gruner + Jahr und der Axel Springer AG betreibt,
entfiel eine Wertberichtigung, ebenso auf das Printgeschäft in
Italien. Die Geschäfte von Prinovis in Großbritannien entwickelten
sich gut, während die Entwicklung in Deutschland von der schwierigen
Marktlage und Restrukturierungsmaßnahmen geprägt war. Die
Produktions- und Dienstleistungsgeschäfte rund um digitale
Speichermedien blieben im Jahr 2009 stabil.

Bei weltweit rückläufigen CD- und DVD-Produktionsvolumina gelang
es Arvato Digital Services, den eigenen Marktanteil durch den
konsequenten Ausbau integrierter Lösungsangebote weiter zu erhöhen.
Darüber hinaus wurden die Produktionskapazitäten für das
hochauflösende Blu-ray-Format international weiter ausgebaut. In
Deutschland erweiterte Arvato Digital Services das
Dienstleistungsportfolio mit der Übernahme des zentralen
Medienarchivs der Universal Music Group. Das Geschäftsfeld Electronic
Software Distribution wurde durch die Übernahme des kanadischen
Technologieanbieters Protexis sowie durch den Aufbau weiterer
Microsoft-Webshops in Europa und Australien gestärkt. Die
Direktvertriebsorganisation Inmediaone steigerte 2009 Umsatz und
Ergebnis und übernahm über ihre Tochter Wissenmedia die Rechte an der
Marke Brockhaus inklusive aller Inhalte und Bestände. Eine positive
Bilanz zieht auch der IT-Dienstleister Arvato Systems, der sein gutes
Vorjahresergebnis hielt.

Die Club- und Buchhandelsgeschäfte der Direct Group wiesen im
Geschäftsjahr 2009 vor dem Hintergrund der Rezession und
fortgesetzter Mitgliederrückgänge einen verringerten Umsatz aus; das
Operating EBIT erreichte nahezu das Vorjahresniveau. Der Umsatz
betrug 1,2 Mrd. Euro und damit 10,7 Prozent weniger als im Vorjahr
(1,3 Mrd. Euro), der operative Ertrag lag bei 28 Mio. Euro nach 29
Mio. Euro im Vorjahr (- 3,4 Prozent). Die Umsatzrendite betrug 2,2
Prozent (Vorjahr: 2,1 Prozent). Die Direct Group beschäftigte zum
Jahresende 10.087 Mitarbeiter (31. Dezember 2008: 10.339). Die Direct
Group reagierte mit einem umfassenden Sparprogramm auf die
angespannte Wirtschaftslage und die sinkenden Mitgliederumsätze in
ihren Kernmärkten. So wurden die Neumitgliederwerbung und das
Marketing für Bestandskunden konsequent auf Effektivität und
Rentabilität zugeschnitten. Parallel dazu wurden in mehreren Ländern
Restrukturierungsmaßnahmen umgesetzt, insbesondere um die Strukturen
weiter zu verschlanken sowie um die Club-, Internet- und
Handelsaktivitäten effizienter miteinander zu verzahnen. Neue
Club-Modelle und eine Ausweitung der Direktmarketing-Aktivitäten
außerhalb des Mediengeschäfts sollen der sinkenden
Bindungsbereitschaft der Club-Mitglieder entgegenwirken. In
Deutschland konnte der Club Bertelsmann weitere Rückgänge bei den
Mitgliederzahlen und -umsätzen durch Nebengeschäftserlöse nur
teilweise auffangen. Die Direct Group Germany entwickelte mit
Zeilenreich ein neues Buchhandelskonzept, das erstmals allen Kunden
und nicht nur Mitgliedern offen steht. Die drei Pilotfilialen wurden
gut angenommen. Die Zahl der klassischen Club-Filialen wurde im
Berichtszeitraum reduziert. Zugleich wurde aus Gründen der
Wirtschaftlichkeit eine engere operative Verzahnung des Clubs
Bertelsmann mit dem österreichischen Club-Geschäft (Donauland)
eingeleitet. In Frankreich erwies sich das Club-Geschäft von France
Loisirs dank Kostenmaßnahmen als vergleichsweise krisenresistent;
auch die zur Direct Group gehörenden Buchhandelsaktivitäten unter der
Marke Chapitre.com behaupteten sich gut in gedämpftem Konsumklima.
Die Anteile am Online-Geschäft Chapitre.com wurden im Berichtsjahr
von 50 auf 100 Prozent aufgestockt und unter diesem Markennamen mit
der bereits zum Unternehmen gehörenden Buchhandelskette
zusammengeführt. Eine 2009 eingeleitete Zentralisierung der Logistik
und die Einführung innovativer Kunden- und Bonuskartenkonzepte in
Clubs und im Buchhandel sollen weitere Verbesserungen bringen. Auf
der iberischen Halbinsel, die besonders stark von der
Wirtschaftskrise betroffen war, reagierten die Firmen der Direct
Group mit Restrukturierungs-maßnahmen. Sowohl in Spanien als auch in
Portugal stiegen die Umsätze der Direct Group im Bucheinzelhandel.
Die osteuropäischen Direct-Group-Geschäfte entwickelten sich 2009
operativ stabil, allerdings stehen die Kennzahlen unter dem Einfluss
deutlicher Wechselkursschwankungen.

Zahlen im Überblick (in Mio. Euro)

2009 2008
Konzernumsatz 15.364 16.249
Operating EBIT der Bereiche 1.506 1.687
Corporate/Konsolidierung -82 -112
Operating EBIT 1.424 1.575
Sondereinflüsse -730 -676
EBIT (Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern) 694 899
Finanzergebnis -424 -429
Ergebnis vor Steuern aus fortgeführten Aktivitäten 270 470
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -235 -54
Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Aktivitäten 35 416
Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten - -146
Konzernergebnis 35 270

Investitionen 662 1.095

Stand 31.12.2009 Stand 31.12.2008
Nettofinanzschulden 2.793 3.445
Wirtschaftliche Schulden 6.024 6.627
Mitarbeiter (Anzahl) 102.983 107.154

Die Vergleichszahlen der Vorperiode wurden entsprechend IFRS 5
angepasst.

Bereich Umsatz Operating EBIT
(in Mio. Euro) 2009 2008 2009 2008
RTL Group 5.410 5.774 793 927
Random House 1.723 1.721 137 137
Gruner + Jahr 2.508 2.769 203 225
Arvato 4.826 4.993 345 369
Direct Group 1.246 1.396 28 29
Summe der Bereiche 15.713 16.653 1.506 1.687
Corporate/Konsolidierung -349 -404 -82 -112
Summe Konzern 15.364 16.249 1.424 1.575


Über die Bertelsmann AG

Bertelsmann ist ein internationales Medienunternehmen, das in den
Bereichen Fernsehen (RTL Group), Buch (Random House), Zeitschriften
(Gruner + Jahr), Medienservices (Arvato) und Medienclubs (Direct
Group) in mehr als 50 Ländern der Welt aktiv ist. Anspruch von
Bertelsmann ist es, Menschen weltweit mit erstklassigen Medien- und
Kommunikationsangeboten - Unterhaltung, Information und Services - zu
inspirieren und damit in den jeweiligen Märkten Spitzenpositionen
einzunehmen. Grundlage des Erfolges von Bertelsmann ist eine
Unternehmenskultur, die auf Partnerschaft, Unternehmergeist,
Kreativität und gesellschaftlicher Verantwortung basiert. Das
Unternehmen verfolgt das Ziel, kreative, zukunftsträchtige Ideen zur
Marktreife zu bringen und Werte zu schaffen.

Originaltext: Bertelsmann AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7842
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7842.rss2

Pressekontakt:
Andreas Grafemeyer
Leiter Medien- und Wirtschaftsinformation
Tel.: 0 52 41 - 80 24 66
andreas.grafemeyer@bertelsmann.de


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