Kostenlos-Kultur zerstört das Fundament der Kreativwirtschaft - Dreistellige Millionenschäden für Wirtschaft und Gesellschaft
Geschrieben am 24-03-2010 |
Berlin (ots) - Die Kostenlos-Kultur im Internet zerstört die Basis der Kreativwirtschaft und richtet damit einen hohen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Schaden an. "Die Musikindustrie spürt nach einem schmerzhaften Restrukturierungsprozess zwar wieder etwas festeren Boden unter den Füßen, hat aber trotz stark gestiegener Musiknutzung in den letzten zehn Jahren rund 40 Prozent ihrer Umsätze und Arbeitsplätze verloren", sagte Prof. Dieter Gorny, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Musikindustrie e. V. (BVMI) am Mittwoch in Berlin. "Wenn die neue Regierung nicht bald konkrete Schritte unternimmt, wird es der Buchbranche, den Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen, den Games-Produzenten oder den TV- und Filmproduktionen genauso ergehen wie der Musikindustrie", so Gorny. Obwohl die Schwarz-Gelbe-Koalition einen starken Schutz der Urheberrechte im Koalitionsvertrag explizit herausgestellt habe, fehle es bisher an konkreten Schritten.
"Das Internet hat fantastische neue Möglichkeiten eröffnet, aber es hat die Grundprinzipien der Ökonomie nicht revolutioniert. Wenn wir hochwertige Inhalte wollen, werden wir dafür bezahlen müssen. Begehrten, professionell erstellten Content im Netz wie Musik, Videos, Filme oder Nachrichten gibt es nur deshalb, weil er nach wie vor seine ökonomische Basis in der analogen Welt hat", betonte Gorny. "Wenn diese Strukturen zusammenbrechen, gibt es weniger qualitative Inhalte, weniger Wertschöpfung, weniger Steuern und statt gut bezahlter Arbeitsplätze ein wachsendes, kreatives Prekariat", sagte Gorny.
"Die ehrlichen Käufer zahlen im Moment die Zeche für die Minderheit derjenigen, die alles umsonst haben will. Wären nur 10 bis 15 Prozent der illegal heruntergeladenen oder kopierten Musik gekauft worden, wären das etwa 500 Millionen Euro oder rund 100 Millionen Euro Mehrwertsteuer für den Staat", so Gorny weiter. Kostenlos für wenige werde so teuer für viele. Konzepte wie die Kulturflatrate würden die bestehende Ungerechtigkeit noch verstärken, statt das Problem zu lösen.
So bereicherten sich beispielsweise Betreiber von sogenannten Sharehostern oder Tauschbörsen an den Inhalten anderer, ohne selbst in die Entstehung von Inhalten zu investieren. Der Verbraucher werde angelockt und müsse nachher die juristischen und finanziellen Folgen tragen, wenn er erwischt wird. Weil sich immer mehr Branchen gegen diese Umsonst-Mentalität nur noch juristisch zur Wehr setzen können, ist die Zahl der Abmahnungen 2009 nach Einschätzung des BVMI stark gestiegen. Gleichzeitig ist die Zahl der illegalen Musikdownloads laut GfK erneut von 316 Millionen auf 258 Millionen gesunken.
Die Musikindustrie würde auf die Abmahnung gerne verzichten und stattdessen lieber zunächst Warnhinweise versenden. "Warnhinweise machen aber nur Sinn, wenn sie mit einer Sanktion verbunden sind. Das muss nicht unbedingt - wie in Frankreich - die zeitweise Aussetzung des Internetanschlusses sein", betonte Gorny.
Über den Bundesverband Musikindustrie e.V.:
Mit über 300 Labels und Unternehmen aus der Musikbranche repräsentiert der Bundesverband Musikindustrie rund 90 Prozent des deutschen Musikmarktes. Als Interessenvertretung kümmert er sich um die Durchsetzung der Anliegen der Musikindustrie in der deutschen und europäischen Politik. Durch Kommunikation prägt er das Bild der Branche nach innen und außen. Mit branchennahen Dienstleistungen wie Rechtsberatung oder PhonoNet unterstützt er die tägliche Arbeit seiner Mitglieder. Darüber hinaus leistet die Deutsche Phono-Akademie als Kulturinstitut der deutschen Musikindustrie unter anderem mit der SchoolTour einen wesentlichen Beitrag zur musikalischen Grundbildung in Deutschland. www.musikindustrie.de, www.echopop.de, www.echoklassik.de, www.phononet.de, www.musicline.de, www.playfair.hmt-hannover.de
Originaltext: Bundesverband Musikindustrie e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/36532 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_36532.rss2
Pressekontakt: Daniel Knöll Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel: +49 (30) 59 00 38-44 E-Mail: knoell@musikindustrie.de Internet: www.musikindustrie.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
259000
weitere Artikel:
- Jobware und Madsack kooperieren / Stellenanzeigen von Jobware erscheinen bei HAZ und NP Paderborn (ots) - Jobware und Madsack arbeiten zusammen. Bei Jobware geschaltete Anzeigen erscheinen ab sofort auch auf den Online-Stellenmärkten der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und der Neuen Presse. "Erstklassige Stellenanzeigen gehören in Medien mit einem erstklassigen Publikum. Mit Madsack haben wir einen weiteren tollen Partner für unsere Strategie der Qualitätsführerschaft gewonnen. Unsere Inserenten gewinnen ab sofort noch mehr erstklassige Bewerber aus Niedersachsen", freut sich Dr. Wolfgang Achilles, Geschäftsführer mehr...
- Schlag auf Schlag: Die FamilySelectHotels Europa eröffnen die Golf-Saison - BILD In den 36 FamilySelectHotels in Österreich und Italien ist "Tee Time", denn sie punkten mit sensationellen Golfpaketen für kleine und große Urlauber. Villach-Drobollach (ots) - Die Preise dürfen für Familien kein Handicap sein! "Die FamilySelectHotels bieten neben Familienurlaub in familiärer Atmosphäre tolle Golf-Pakete inkl. Unterricht, Leihschlägern und Green Fees zu top Preisen. Die Kulinarik kommt dabei natürlich auch nicht zu kurz, denn die meisten Golfer sind laut unserer Erfahrung richtige Gourmets!", so der FamilySelectHotels-Geschäftsführer mehr...
- Harter Winter hinterlässt zahlreiche Leckagen auf Deutschlands Flachdächern Großbeeren (ots) - Jetzt Folgeschäden durch rechtzeitige Dichtungskontrolle mit dem innovativen Leckortungsverfahren s m a r t e x® lp vermeiden! Dauerfrost, Eis und Schneemassen haben Deutschlands Flachdächern extrem stark zugesetzt. Unsachgemäße Schneeräumaktionen auf den Flachdächern mit Eispickeln, Schaufeln und Schneefräsen verschärften dieses Problem noch. Die relativ dünnen, membranartigen Dachabdichtungen haben diese Aktionen nicht unbeschadet überstanden. PROGEO - Geschäftsführer Andreas Rödel: "Wir arbeiten schon mehr...
- Solare Autonomie zu Land und zu hoher See! / Anti-fossile Energiesysteme für Gebäude und solare Mobilität: IMMOSOLAR und PlanetSolar zeigen wie es geht / IMMOSOLAR kooperiert mit PlanetSolar Hamburg (ots) - Das Energieunternehmen IMMOSOLAR ist offizieller Partner von PlanetSolar. Anlässlich der Eröffnung des IBA DOCKs, dem derzeit größten schwimmenden, CO2 neutralen Gebäude, präsentieren die beiden Kooperationspartner IMMOSOLAR und PlanetSolar am 5. Mai in Hamburg eine zweite Superlative: Das größte Solarboot der Welt PlanetSolar bekommt mit IMMOSOLAR einen visionären Kooperationspartner ins Boot: Seit zwei Jahrzehnten leistet das Unternehmen Entwicklungs- und Pionierarbeit auf dem Gebiet des solaren Energiemanagements. mehr...
- Klimaschutzabgaben für Klimaschutz nutzen / BDF will CO2-Reduktion mit Einnahmen aus Emissionshandel vorantreiben Berlin (ots) - Vor dem Hintergrund des weltweiten Bekenntnisses der Luftverkehrsgesellschaften zur Senkung der CO2-Emissionen des Luftverkehrs spricht sich der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) dafür aus, die Einnahmen aus dem bevorstehenden Emissionshandel für die Fluggesellschaften für eine Förderung klimafreundlicher Technologien im Luftverkehr zu verwenden. Die Fluggesellschaften haben als erste Branche weltweit über ihren Weltverband IATA ein umfassendes und globales Konzept zur CO2-Senkung vorgelegt. Dieses mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|