Börsen-Zeitung: Signal aus Brüssel, Kommentar zur Debatte über eine integrierte Finanzaufsicht in Frankfurt von Claus Döring
Geschrieben am 24-03-2010 |
Frankfurt (ots) - Nicht alles, was dieser Tage in Brüssel diskutiert wird, muss deutsche Mienen verdüstern. Jenseits der leidigen Debatte um finanzielle Hilfen für Griechenland sollte man jene Stimmen nicht überhören, die sich für die Zusammenführung der europäischen Finanzaufsichtsagenturen am Platz Frankfurt stark machen. Wann hat man das je erlebt, dass sich Europaparlamentarier unterschiedlicher Nationalität und Fraktionszugehörigkeit einmütig dafür aussprechen, die bislang für London vorgesehenene europäische Bankenaufsicht (EBA) und die für Paris geplante Wertpapieraufsicht (ESMA) ebenfalls in Frankfurt anzusiedeln, wo nach bisheriger Planung lediglich die Versicherungsaufsicht (EIOPA) hätte ihren Platz finden sollen?
Zwar handelt es sich beim Frankfurt-Fürsprecher "nur" um den Wirtschaftsausschuss des Europaparlaments, der sich gegen den EU-Finanzministerrat nicht wird durchsetzen können. Doch das Thema überhaupt auf die Tagesordnung gesetzt zu haben, verdient Respekt. Auch mag das Plädoyer mancher französischer oder spanischer Abgeordneter zugunsten Frankfurts taktischen Überlegungen geschuldet sein - doch bei welcher politischen Entscheidung spielen taktische Überlegungen keine Rolle? Die Protagonisten des Finanzplatzes Frankfurt sollten die Gunst der Stunde nutzen und sich nicht vom Totschlagargument der politischen Aussichtslosigkeit entmutigen lassen. Auch Frankfurt als Sitz der Europäischen Zentralbank (EZB) war einst ein kühner Wunsch und war am Ende nicht ohne politische Gegengeschäfte realisierbar.
Jenseits der Frage nationaler und europäischer Kompetenzverteilung in der Aufsicht, die bisher Europaparlament und nationale Regierungen entzweit, ist die Bündelung von Kompetenz an einem Standort richtig. Wenn die Stabilität des gesamten Finanzsektors demnächst via Europäischem Systemrisikorat (ESRB) unter die Obhut der EZB kommt, dann wäre auch die mikroprudenzielle Aufsicht in Frankfurt gut aufgehoben.
Vor allem aber sollten die deutschen Parlamentarier die Signale aus Brüssel hören und endlich den Anachronismus des Doppelstandorts der nationalen Finanzaufsicht mit Bonn und Frankfurt beenden. Wie wollte Deutschland glaubhaft die Bündelung der europäischen Aufsicht in Frankfurt fordern, so lange die nationale Aufsicht auf zwei Standorte verteilt ist?
Originaltext: Börsen-Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
Pressekontakt: Börsen-Zeitung Redaktion Telefon: 069--2732-0 www.boersen-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
259103
weitere Artikel:
- Acision und Echometrix stellen Netzbetreibern über das Acision Innovationsnetzwerk eine neue mobile Kontroll-Lösung für Eltern zur Verfügung Plano, Texas, March 24, 2010 (ots/PRNewswire) - Das Messaging-Unternehmen Acision und Echometrix, führender Anbieter von Online-Sicherheits-Lösungen für Familien, gaben heute ihre Zusammenarbeit bekannt. Gemeinsam werden sie als Reaktion auf die Sorgen von Mobilfunkkunden bezüglich Internet-Mobbings und ähnlich bedenklicher SMS-Kommunikation Eltern eine innovative Monitoring-Lösung für die Netzbetreiber entwickeln. Diese Lösung wird die erste netzwerkbasierte SMS-Monitoring-Lösung für Eltern sein, die auf allen SMS-fähigen Mobiltelefonen funktioniert. mehr...
- Arcos Dorados verzeichnete in 2009 einen neuen Umsatzrekord für McDonald's-Restaurants in Lateinamerika Buenos Aires, Argentinien, March 24, 2010 (ots/PRNewswire) - Arcos Dorados, der grösste Restaurantbetreiber in Lateinamerika und der wichtigste McDonald's-Franchiseinhaber weltweit gab heute bekannt, dass er im Jahr 2009 einen Rekordgesamtumsatz von 3,6 Mrd. verzeichnen konnte, ein Anstieg von 8,7% in der lokalen Währung und ein Anstieg von 2,9% in Dollar. Es ist das höchste Umsatzergebnis der Marke McDonald's in Lateinamerika seit der Eröffnung des ersten Restaurants im Jahre 1967. (Foto: http://www.newscom.com/cgi-bin/prnh/20100323/ARTU001 mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Energie / Öl / Gas / Verbraucher / Justiz Osnabrück (ots) - Begrenzte Wirkung Das Urteil des Bundesgerichtshofs ist konsequent, aber eines bedeutet es nicht: sinkende Preise. Das gilt nicht einmal für die siegreichen Kunden der Anbieter, deren speziellen Tarif die Richter verworfen haben. Nur um deren Art der Preisfindung ging es hier, nicht um die Höhe. Die Richter monierten lediglich, dass die Versorger sich ausschließlich auf den Ölpreis bezogen hatten. Teilweise darf dieser Bezugswert aber durchaus einfließen, und mit der international gängigen Ölpreisbindung auf den mehr...
- Lime Brokerage stellt direkte Zugangslösung über Dritte für Unternehmen im Bereich High-Frequency-Trading vor New York, March 24, 2010 (ots/PRNewswire) - Lime Brokerage LLC (http://www.limebrokerage.com), eine unabhängige Handelsagentur für hohe Handelsvolumen und führender Anbieter von Technologien mit hohem Datendurchsatz und niedriger Latenzzeit für die professionelle Handelsgemeinschaft, führt ein Angebot ein, das dem angedachten Verbot der SEC eines unkontrollierten Börsenzugangs über Dritte (der sogenannte Naked Sponsored Access) Rechnung trägt. LimeInside ist die branchenweit schnellste und umfassendste Lösung für einen hochleistungsfähigen Börsenzugang mehr...
- WAZ: Immer mehr Kommunen planen Sex-Steuer Essen (ots) - Angesichts knapper kommunaler Kassen planen immer mehr nordrhein-westfälische Städte die Einführung einer sogenannten Sex-Steuer. Wie die WAZ-Gruppe (Donnerstagausgabe) berichtet, wollen sich die Städte Oberhausen, Dorsten, Gladbeck und Sprockhövel die Erhebung der Sex-Steuer durch das zuständige nordrhein-westfälische Innenministerium genehmigen lassen. Dem Vernehmen nach können die Kommunen davon ausgehen, dass Innenminister Ingo Wolf (FDP) grünes Licht geben wird. Auch die Städte Essen, Duisburg und Dortmund erwägen, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|